Essener Anthrowiki:
Sie versuchten durch eine räumliche Trennung von der übrigen Bevölkerung, den verderblichen Einfluss des Hellenismus von sich fernzuhalten. Die Essener gliederten sich wahrscheinlich in zwei Untergruppen. Die eine Untergruppe lebte im Zölibat und war als Orden organisiert. Ihr spirituelles Zentrum war möglicherweise das Kloster Qumran, wobei umstritten ist, worum es sich um die in Qumran gefundenen Ruinen handelt. Ableger gab es auch in Jerusalem (Südwesthügel) und in der Batanäa Judäa jenseits des Jordans. Die zweite Untergruppe der Essener lebte nicht zölibatär. Die Mitglieder hatten Familie und gingen einem normalen Handwerk nach. Dieser Zweig lebte vor allem in Judäa jenseits des Jordan und wahrscheinlich auch in En Gedi. s.[1]
Sie führten ein Leben der stetigen Heiligung. Zentral war dabei das spirituelle Wasserbad, die Mikwe. Welche Einstellung sie zu den Tieropfern hatten, kann noch nicht schlüssig beantwortet worden.
Theologische Glaubensinhalte
Die Essener lebten in dem Bewusstsein, die letzten wahren Gläubigen ihrer Zeit und somit auch die letzten Gläubigen am Ende der Zeit zu sein. Charakteristisch für ihr streng geregeltes Leben waren die täglichen Waschungen (Taufe = Selbsttaufe), die aber natürlich auf der jüdischen [[Mique]] MIKWE basieren, das tägliche Kultmahl und die genau festgelegte Rangordnung. Die Glieder der Gemeinschaft brachten ihr persönliches Eigentum in den Besitz der Gemeinde ein, in der alle Güter geteilt wurden. Über deren Verwendung hatten von der Gemeinschaft gewählte Verwalter zu bestimmen. Wollte jemand der Gemeinschaft beitreten, so musste er den Angehörigen der Gemeinschaft einen furchtbaren Eid schwören, dass er die Gottheit ehren, seine Pflichten gegenüber den Menschen erfüllen, niemanden aus eigenem Antrieb oder auf Befehl Schaden zufügen, stets die Ungerechten hassen und den Gerechten beistehen, sowie er Treue gegen jedermann und besonders gegen die Vorgesetzten üben wolle. Zu ihrer Endzeitlehre gehörte unter anderem die Vorstellung von der Auferstehung des Fleisches. Von Ideen aus dem iranischen Raum beeinflusst, erwarteten sie einen welterschütternden Kampf zwischen den Mächten des Guten und den von Satan, dem Fürst der Finsternis, angeführten Heeren des Bösen als Vorzeichen der Endzeitkatastrophe.
Zudem warteten die Essener nach den Qumranschriften auf einen zweifachen Messias: einen priesterlichen aus dem Hause Aaron und einen königlichen aus dem Hause Davids oder Juda. Sie zählten zur Zeit Jesu etwa 4000 Mitglieder.
Mit dem Christentum haben sie entgegen einer Reihe von populistischen Veröffentlichungen allerdings nichts zu tun. Sie scheinen auch stark in ihren Glaubensinhalten von der Jerusalemer Urgemeinde abzuweichen. Einige Autoren, darunter auch der 1997 verstorbene jüdische Theologe Pinchas Lapide versuchten aber zu belegen, dass sowohl Jesus von Nazareth als auch Paulus Kontakte mit Essenern hatten. Er versuchte außerdem plausibel zu machen, dass beide auch in Qumran waren.
http://wiki.anthroposophie.net/Essener
Auszug aus: "Das fünfte Evangelium":
In bewegten Worten schilderte er der Mutter den dritten gro-ßen Schmerz, den er erlebt hatte, als er zugelassen worden war zu der Essäergemeinde. Diese wollte durch Vervollkommnung der einzelnen Menschenseelen sich zum Schauen hinaufarbei-ten und so aus den göttlichen Welten heraus das erfahren, was sonst wahrzunehmen unmöglich war für den Juden und Heiden. Aber nur einzelne Menschen konnten dieses erfahren, und das war zu erringen durch jene Lebensweise, welche unter den Es-säern Platz gegriffen hatte. Doch hatte sich Jesus eine Zeitlang mit der okkulten Gemeinschaft der Essäer vereint. Als er sie verließ, sah er Luzifer und Ahriman vom Essäertor in die übrige Welt hinausfliehen. Auch hatte er in der Umfriedung der Essäer ein visionäres Gespräch mit Buddha gehabt. Und jetzt wusste er: eine Möglichkeit gibt es, hinaufzusteigen dahin, wo man sich
vereinigt mit dem Göttlich-Geistigen, aber nur einzelne können es erreichen. Wollten es alle erringen, müssten alle verzichten. Auf Kosten der großen Menge können es nur einige erringen, indem sie sich frei machen von Luzifer und Ahriman; aber dann gehen Luzifer und Ahriman zu der anderen Menschheit. Weder nach der Juden- noch nach der Heiden-noch Essäerweise war es möglich, der allgemeinen Menschheit den wesenhaften Zu-sammenhang mit der göttlich-geistigen Welt zu eröffnen.
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http://anthroposophie.byu.edu/vortraege/148_03.pdf