Die Erleuchtung der Natur

...inzwischen hat der zivilisierte mensch angst vor der dunklen nacht, vor dem wald, vor unkraut im garten, vor bären, vor heilpflanzen, vor regen, alles muss deshalb kontrolliert und verbessert werden.
Dann bin ich vollkommen unzivilisiert, denn ich liebe die Nacht, den Wald und die Geschöpfe, die darin leben, laufe durch den Regen und Wildkräuter im Garten stören mich nicht... :)
Ob die Natur erleuchtet ist? Glaub ich nicht. Sie IST einfach... Das reicht doch... ;)

LG
Grauer Wolf
 
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Ich glaube, es ist eine typisch anthropozentrische Sichtweise auf die Natur, einen Baum als "glücklich" zu bezeichnen. Und um die Frage zu beantworten:

Buddhisten scheinen sich im allgemeinen mit Pflanzen nicht zu vergleichen. Und Tiere gelten eindeutig als niedrigere Wiedergeburt, da aufgrund mangelnder intellektueller Fähigkeiten weniger Möglichkeit für buddhistische Praxis besteht. Aber auch Götter sind in dieser Hinsicht in einer schlechteren Lage als Menschen. Weil sie in einem Himmelsbereich existieren, wo alles angenehm ist, gibt es üblicherweise für sie nur wenig Anreiz für Praxis. Deshalb werden sie nach Äonen in einer niedrigeren Welt (z.B. der menschlichen oder tierischen) wiedergeboren. Menschen haben das Glück, dass ihre Welt weder ganz angenehm noch ganz unangenehm ist, dass sie genügend intellektuelle Fähigkeiten haben und deshalb theoretisch motiviert sind zur Praxis.

Na ja, ein bisschen schief und auch nicht ganz fehlerfrei, aber im Prinzip richtig. Die Lehre vom Rad des Leberns mit seinen sechs Unterteilungen muss man aber wohl eher symbolisch verstehen und dem Volksglauben zugehörig. Dies ist aber tibetanischer Buddhismus. Im ursprünglichen wie er im Pali-Kanon beschrieben ist, gibt es nichts dergleichen. Der Buddha lehrte nur, was zum totalen Vermeiden des Leidens notwendig ist. Von anderen Lebewesen und von der Natur ist da - meines Wissen- nirgends die Rede. Der Buddha - oder besser gesagt: Siddharta Gautama - suchte auch nicht die Erleuchtung. Er fand sie aber.
 
Dann bin ich vollkommen unzivilisiert, denn ich liebe die Nacht, den Wald und die Geschöpfe, die darin leben, laufe durch den Regen und Wildkräuter im Garten stören mich nicht... :)
Ob die Natur erleuchtet ist? Glaub ich nicht. Sie IST einfach... Das reicht doch... ;)

LG
Grauer Wolf

Hallo Grauer Wolf,

Bin ich in's Fettnäpfchen getreten oder warum antwortest Du mir nicht?

L.G.
Alamerrot
 
Hallo Himmelblau,

Zitat: Bei meinen Tierbeobachtungen habe ich sämtliche Charakterzüge des Menschen schon beobachten können.
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Natürlich, der Mensch ist ja auch nur quantitativ nicht qualitativ von anderen Lebewesen verschieden.

L.G.
Alamerrot
 
Hallo Grauer Wolf,

Bin ich in's Fettnäpfchen getreten oder warum antwortest Du mir nicht?

L.G.
Alamerrot
Öh, Alamerrot, ich steh jetzt etwas auf dem Schlauch. Ich sehe keinen Post, der sich an mich richtet und eine PN von Dir habe ich auch nicht (übersehen)... *kopfkratz* Oder war da was in einem anderen Thread?

LG
Grauer Wolf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Na ja, ein bisschen schief und auch nicht ganz fehlerfrei, aber im Prinzip richtig. Die Lehre vom Rad des Leberns mit seinen sechs Unterteilungen muss man aber wohl eher symbolisch verstehen und dem Volksglauben zugehörig. Dies ist aber tibetanischer Buddhismus. Im ursprünglichen wie er im Pali-Kanon beschrieben ist, gibt es nichts dergleichen. Der Buddha lehrte nur, was zum totalen Vermeiden des Leidens notwendig ist. Von anderen Lebewesen und von der Natur ist da - meines Wissen- nirgends die Rede. Der Buddha - oder besser gesagt: Siddharta Gautama - suchte auch nicht die Erleuchtung. Er fand sie aber.
Also, für die Scholasten unter uns, hier die Antwort von Xiao Gui (wer auch immer das sein mag):
Xiao Gui schrieb:
The original Buddhism that the Buddha taught experienced a schism in the year 320 BCE; it split into the Mahasanghika and Sthaviravada branches. Around 240 BCE another schism took place and the Pudgalavada, Sarvastivada, and Vibhajjavada all broke off from the Sthaviravada. The Sarvastivada founded the concept of the Wheel of Life that is known in Buddhism today. The Theravada came from the Vibhajjavada and therefore do not accept that doctrine.
(Quelle)

Jetzt wissen wir's also.
 
Hallo FCKW
Zitat:
Also, für die Scholasten unter uns, hier die Antwort von Xiao Gui (wer auch immer das sein mag):

Zitat:
Zitat von Xiao Gui
The original Buddhism that the Buddha taught experienced a schism in the year 320 BCE; it split into the Mahasanghika and Sthaviravada branches. Around 240 BCE another schism took place and the Pudgalavada, Sarvastivada, and Vibhajjavada all broke off from the Sthaviravada. The Sarvastivada founded the concept of the Wheel of Life that is known in Buddhism today. The Theravada came from the Vibhajjavada and therefore do not accept that doctrine.

(Quelle)

Würde mich mal interessieren, wo Du den aufgegabelt hast. Ich beschäftige mich seit Jahrzehnten mit dem Buddhismus (ohne deshalb Buddhist zu sein) ) Aber von einem Xiao Gui habe ich noch nie etwas gehört.

Soviel ich weiss, sind sich alle Fachleute darüber einig, dass der Buddhismus so, wie er von seinem Gründer gelehrt wurde, am besten im Pali-Kanon niedergeschrieben wurde und der geht auf den Vibhajyvāda-Zweig der Theravada-Richtung zurück, der wohl der authentischste ist, also wesentlich älter als der tibetanische Buddhismus. In dem Buch von Walpola Rahula mit dem Titel "Was der Buddha lehrte" (Original französisch) ist der Pali-Kanon-Buddhismus sehr gut wiedergegeben. Kann ich zum Lesen nur empfehlen, wenn sich jemand für das Thema interessiert. Ausserdem gibt es ein schmales, sehr nettes Büchlein von Stephen Asma mit dem Titel "Buddha für Anfänger" (Original englisch), das zu lesen sich ebenfalls lohnt, wenn man wissen will, was der Buddhismus eigentlich ist. Aber aufpassen, es ist sehr kompakt geschrieben und man kann trotz seiner Kürze nicht einfach drüber weg lesen. Beide Bücher haben den Vorteil, das sie auf Fachausdrücke in Sanskrit fast völlig verzichten.

Vielleicht ist Dir diese Information von Nutzen.

L.G.
Alamerrot
 
Hallo Grauer Wolf,

Zitat: Öh, Alamerrot, ich steh jetzt etwas auf dem Schlauch. Ich sehe keinen Post, der sich an mich richtet und eine PN von Dir habe ich auch nicht (übersehen)... *kopfkratz* Oder war da was in einem anderen Thread?
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Inzwischen habe ich Deine Antwort auf meinen für Dich geschriebenen Beitrag schon in einem anderen thread gefunden. Aber frag mich nicht, in welchem, ich weiss es selbst nicht mehr. Auf jeden Fall vielen Dank.

Ich glaube Dir, dass man sein eigenes Totem-Tier nur dann kennen kann, wenn man ein entsprechendes Erlebnis hatte. Das ist bei mir nicht der Fall. Also bin ich nicht sicher, dass der Hund mein Totem-Tier ist. Der Hund ist aber das Zeichen, unter dem ich lt. chinesischer Astrologie zur Welt gekommen bin.

Die Astrologie fasziniert mich, nicht nur die chinesische sondern auch die uns gewohnte. Es würde mich interessieren, unter welchem Sternzeichen Du zur Welt gekommen bist. Die Astrologie ist keine Wissenschaft im Sinne der exakten Wissenschaften. _Sie basiert auf völlig anderen Grundlagen. Und die immer und immer wieder von neuem auch von Astrologen wiederholte Redewendung, die Sterne hätten einen "Einfluss" auf uns und unser Leben, ist unsinnig und schadet dem Ansehern der Astrologie nur. Aber das nur nebenbei.

L.G.
Alamerrot
 
Hallo FCKW
Zitat:
Also, für die Scholasten unter uns, hier die Antwort von Xiao Gui (wer auch immer das sein mag):

Zitat:
Zitat von Xiao Gui
The original Buddhism that the Buddha taught experienced a schism in the year 320 BCE; it split into the Mahasanghika and Sthaviravada branches. Around 240 BCE another schism took place and the Pudgalavada, Sarvastivada, and Vibhajjavada all broke off from the Sthaviravada. The Sarvastivada founded the concept of the Wheel of Life that is known in Buddhism today. The Theravada came from the Vibhajjavada and therefore do not accept that doctrine.

(Quelle)

Würde mich mal interessieren, wo Du den aufgegabelt hast. Ich beschäftige mich seit Jahrzehnten mit dem Buddhismus (ohne deshalb Buddhist zu sein) ) Aber von einem Xiao Gui habe ich noch nie etwas gehört.
Ich hatte ja auch noch nie von ihm gehört gehabt. Aber offensichtlich weiss er über die Herkunft der "Sechs Welten Doktrin" besser Bescheid als du oder ich (was bei mir nicht so schwierig ist).
Soviel ich weiss, sind sich alle Fachleute darüber einig, dass der Buddhismus so, wie er von seinem Gründer gelehrt wurde, am besten im Pali-Kanon niedergeschrieben wurde und der geht auf den Vibhajyvāda-Zweig der Theravada-Richtung zurück, der wohl der authentischste ist, also wesentlich älter als der tibetanische Buddhismus. In dem Buch von Walpola Rahula mit dem Titel "Was der Buddha lehrte" (Original französisch) ist der Pali-Kanon-Buddhismus sehr gut wiedergegeben. Kann ich zum Lesen nur empfehlen, wenn sich jemand für das Thema interessiert. Ausserdem gibt es ein schmales, sehr nettes Büchlein von Stephen Asma mit dem Titel "Buddha für Anfänger" (Original englisch), das zu lesen sich ebenfalls lohnt, wenn man wissen will, was der Buddhismus eigentlich ist. Aber aufpassen, es ist sehr kompakt geschrieben und man kann trotz seiner Kürze nicht einfach drüber weg lesen. Beide Bücher haben den Vorteil, das sie auf Fachausdrücke in Sanskrit fast völlig verzichten.
In regelmässigen Abständen tauchen hier Leute auf, die irgendwas gelesen haben und dann glauben, sie wüssten nun besser über alles Bescheid als alle anderen. Mir ist das egal. Ich habe längere Zeit Therevada-Vipassana praktiziert und vor einigen Jahren zum Vajrayana gewechselt. Und ich bin völlig zufrieden mit dieser Wahl. Ob nun der Pali-Kanon näher an Siddharta Gautama Buddha dran ist als beispielsweise irgendein Tantra XY ist mir ehrlich gesagt schnuppe. Dass du hingegen auf deiner Tastatur die langen Balken über den Sanskrit-Vokalen hinkriegst (und dir auch die Mühe machst, diese für uns Laien korrekt zu setzen), das erfreut mein Gemüt. Also wacker weiter so!
 
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Hallo fckw
Zitat: Mir ist das egal. Ich habe längere Zeit Therevada-Vipassana praktiziert und vor einigen Jahren zum Vajrayana gewechselt. Und ich bin völlig zufrieden mit dieser Wahl. Ob nun der Pali-Kanon näher an Siddharta Gautama Buddha dran ist als beispielsweise irgendein Tantra XY ist mir ehrlich gesagt schnuppe. Dass du hingegen auf deiner Tastatur die langen Balken über den Sanskrit-Vokalen hinkriegst (und dir auch die Mühe machst, diese für uns Laien korrekt zu setzen), das erfreut mein Gemüt. Also wacker weiter so! Wacker, wacker
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Offenbar bist Du an Praktiken mehr interessiert als an Theorien. Nun, in dieser Hinsicht sind wir wohl etwas verschieden voneinander ohne dass man sagen kónnte, das Eine wäre nun besser als das Andere. Eine Mischung von beidem wäre wohl ideal. -- Vipassana praktiziere ich seit vielen, vielen Jahren, Ich tue es automatisch und ohne viel darüber nach zu denken, dass ich es überhaupt tue. Aber ich halte deshalb nichts von Entsagung irgendwelcher Art. Der mittlere Weg ist mein Mass. Andererseits stehen mir die Nyingmapas und damit auch der Vajrajana nahe, ohne dass ich deshalb alles davon übernehme. Mir stehen sie aber näher als alle andere Spielarten des tibetanischen Buddhismus. Da ich nun weder hierher noch dorthin gehöre, kann ich mich - wie gesagt - nicht als Buddhisten bezeichnen und das Rad des Lebens mit seinen sechs Einteilungen ebenso wie das tibetanische Totenbuch, das zwar einiges enthält, was ich für richtig halte, sind ja sehr nett. Aber ich nehme diese Dinge nicht sehr ernst ebenso wenig wie die Boddhisattvas. Im Übrigen ist tatsächlich nur wichtig, was einen vorwärts bringt und nicht, was nun näher an Buddhas ursprünglicher Lehre steht, oder ferner. Trotzdem: Was der Pali-Kanon zu sagen hat, ist für mich faszinierend und unübertrefflich. Aber es gibt auch andere wie z.B. Ramana Maharshi oder Dionysios der Areopagit , die, was die Quintessenz ihren Lehren anbelangt, zu Meilensteinen in meinem Leben wurden. .

Was nun die Schreibweise eines nichtdeutschen Wortes anbelangt, so kopiere ich einfach von anderer Seite, was ich dort finde. Z.B. das französiche Wort "Façon" kann ich auch nicht auf meiner Tastatur schreiben. Also kopiere ich von irgendwoher.

Mich wundert, dass Du Dich dabei aufgehalten hast.

L.G.
Alamerrot
 
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