In der Menschheitsgeschichte wurde die Sexualität zum größten Teil als ein göttliches Geschenk gesehen und verstanden. Selbst in der christlichen Literatur war es Gott, der Abraham beauftragte, die Welt mit Hilfe seines Samens zu bevölkern. Um diesen göttlichen Auftrag umzusetzen, hatte Abraham viele Frauen und Konkubinen, wie auch später seine Söhne Jacob und Isaac. Nur in der sogenannten westlichen Welt kam es zu einem Widerstreben gegenüber der Sexualität und sie wurde zu etwas Schandhaftem, zu etwas Beschämendem.
Dieses Missverständnis entstand bei der Missinterpretation von biblischen Geschichten und Begebenheiten über Orte wie Sodom und Gomorra. Diese Orte blieben für all jene Bibelhistoriker illusorisch, die allenfalls davon überzeugt waren, dass Sodom und Gomorra sich wahrscheinlich am südlichen Bereich des Toten Meeres befanden, im Land Kanaan. Dieses Land Canaan wurde als gottloser Bereich verstanden, in dem seine Bewohner Unzucht mit verschiedenen ”irdischen“ Typen betrieben, die von keiner spirituellen Qualität waren. Tatsächlich jedoch war und ist die Sexualität niemals eine Frage von Sünde, wie es beispielsweise das Opfern von Menschen an Götter, Idole, Aberglauben war, um diese zu besänftigen.
Sex, dieses kleine Wort mit nur drei Buchstaben, das wir ebenso lieben wie hassen, ist alles, worum sich Existenz überhaupt dreht. Physikalische Materie ebenso wie spirituelles Vorhandensein haben eine gemeinsame Quelle, die Kreativität von Aufmerksamkeit. Menschen, Tiere, Insekten und pflanzliche Lebensformen befruchten sich gegenseitig, um ihre jeweilige Art gedeihen zu lassen. Sexualität ist ein biologischer Mechanismus, eine Funktionalität der Natur, von Aufmerksamkeit, von Ökologie, mit einer niemals endenden Absicht.
Menschliche Körper sind das Ergebnis eines Orgasmus, was bedeutet, dass wir essentiell ein Orgasmus aus dem Zusammenwirken von Fleisch sind. Liebe ist die Quelle aller körperlichen Kreationen und Konstruktionen. Liebe ist das Verbindende für all jene, die solche Erfahrungen miteinander teilen. Wir lieben unsere Freunde, unsere Eltern, unsere Geschwister und unsere Kinder. Doch die Verbindung zwischen Liebenden ist die stärkste von allen. Durchaus ist die Verbindung zu unseren Kindern, die aufgrund von Sexualität und manchmal auch durch Liebe ins Leben gelangten, ebenfalls sehr stark. Sexualität ist etwas, was Menschen ganz besonders gut beherrschen, nicht als ein Versehen der Natur, sondern als etwas, dass von höher als der Mensch entwickelten Lebewesen den Menschen ermöglicht wird. Denn es waren keine Menschen, die die Sexualität kreierten, oder den Trieb, den Drang, die Lust, sprich, all die Aspekte, die der Sexualität innewohnen und sie ausmachen.