Die bretonische Loreley - oder: der Fremde und die Fee

Mellnik

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Die bretonische Loreley

Ich weiß wohl, was soll es bedeuten,
dass ich so glücklich bin,
ein Morgen aus fernen Zeiten,
der geht mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist so frisch und nicht dunkel,
sie ist würzig wie herrlicher Wein,
das Wasser des Meeres funkelt,
im Morgensonnenschein.

Das schönste Mädchen sitzet
dort draußen wunderbar.
Ihr freundliches Lächeln blitzet,
bretonisch leuchtet ihr Haar.

Den Fremdling am sandigen Strande,
ergreift es mit süßem Weh.
Wohl sieht er die Felsenriffe,
doch auch die Fee in der See.

Ich glaube am Ende spazieret
der Fremde ins Meer - ohne Kahn.
Und das hat mit ihrem Lächeln
die Fee des Meeres getan.


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Und wie es sich für in schönes Märchen gehört:
Der Fremde und die Fee wurden Freunde für's Leben.
Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie heute noch.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Dieses Gedicht habe ich nicht etwa am Schreibtisch verfasst.
Sondern auf meiner Wiese, während ich dort eine Wildrose gepflanzt habe.
Und diese Rose sei nun auch meiner Fee des Meeres und der bretonischen Wälder gewidmet. :)

Und immer, wenn ich nun auf meiner Wiese bin und an jener Rose vorbeikomme, denke ich an meine Fee des Meeres und der bretonischen Wälder. :)
 
Und noch eine persönliche Anmerkung dazu:
Anders als bei Heinrich Heine geht es hier nicht um ein Märchen aus (ur-)alten Zeiten, sondern um ein eigenes schönes Erlebnis in der realen Welt der Bretagne im Sommer 1969. :)
 
Stell euch ruhig mal vor, Alan Stivell würde dieses Lied singen und auf der Harfe spielen.

Stivell wuchs im Département Morbihan in der Südbretagne und in Paris auf und erlernte schon als kleines Kind das Klavierspiel.

Sein Vater, Jord (Georges) Cochevelou, entwickelte die erste Keltische Harfe der Neuzeit, nachdem dieses Instrument über Jahrhunderte weder gebaut noch gespielt worden war. Als Alan neun Jahre alt war, begann er, auf dieser Harfe zu spielen, und trat schon wenig später erstmals öffentlich auf. 1957 begann er damit, die bretonische Sprache und das Dudelsackspielen zu erlernen. 1966 baute sein Vater für ihn eine Bardische Harfe, die im Gegensatz zur Keltischen Harfe mit Bronzesaiten bespannt ist.

1967 nahm Cochevelou den Künstlernamen „Alan Stivell“ an. Stivell bedeutet „Quelle“ auf Bretonisch. Der Name verweist auf seinen französischen Namen Cochevelou, eine Umdeutung von Bretonisch kozh stivelloù („die alten Quellen“). Für Stivell waren die Keltische und die Bardische Harfe Medien, sich mit der lange Zeit nahezu unbekannten und verachteten bretonisch-keltischen Kultur und Mythologie verbunden zu fühlen. Durch zahlreiche weltweite Auftritte machte er die Keltische Harfe bekannt.
Durch seinen Gesang, unter anderem in Bretonisch, Walisisch, Irisch und Schottisch-Gälisch, stellte er als einer der Ersten die geschichtliche und kulturelle Verbundenheit des inselkeltischen Siedlungsraumes in den Mittelpunkt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Alan_Stivell
 
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Dieses Gedicht habe ich an einem Sonntagmorgen im Frühling 2020 entworfen, während ich auf meiner Wiese eine schöne rote Rose gepflanzt habe.
Daheim brauchte ich das Gedicht dann nur noch aufzuschreiben.
Und jene Rose habe ich dann "Viviane" genannt.
Zu Ehren meiner bretonischen Freundin


:)
 
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