S
Solis
Guest
Die Pflanzen am dritten Tag des Schöpfungsberichts werden dreigeteilt als Gras, Kraut und Baum bezeichnet, welche andeuten, das Wasser als ein dreigeteilter differenzierter Ausdruck zu sehen. Die Pflanze ist das Reich des Sprießens und Sprossens, der Triebe und des Wachstums, der sich stets erneuernden Lebensbejahung, welche auf der Stufe des Tiers zum Leidenschaftsleben als Fliehen und Suchen, zu Leid und Lust wird. Beim Menschen entspricht es dem Wünschen und Begehren, dem Behagen und Unbehagen, der Sympathie und Antipathie mit allen Zwischenstufen zwischen himmelhoch jauchzend und höllischem Pein, ob körperlich oder seelisch.
Auch das Tier besitzt einen Liebes- und Hassinstinkt, aber nur der Mensch kann es durch den an ihn gerichteten göttlichen Ruf des Herrschens alchimisch in ein Höheres wandeln, so dass er das Leiden, entstehend aus der o. g. polaren Spaltung, zu einer Kraft erheben kann, aus der die heilende, mitleidende und opferbereite Liebe erwächst.
Während im Feld der Erde sich das praktische Denken die Induktion erfüllt, erfüllt sich im Feld des Wassers das künstlerische das Inventorische -, dessen Bedeutung sich in dem Satz, es könne so sein, ausdrückt.
Problematisch ist, dass es dann auch nicht sein kann. Doch bietet die künstlerische Logik Möglichkeiten auf, welche der praktischen Erdlogik verschlossen bleibt. Der Mensch ist hier entweder ein Spielball der Möglichkeiten, ein Utopist, der seine Idee nicht verwirklichen kann, oder er ist einer der großen Künstler, Erfinder und Schaffenden, die das Mögliche wirklich werden lassen können.