G
Gizurr
Guest
Ernst schrieb:
Nun erklär mir mal was: Adam und Eva haben also im Paradies gesündigt (wie auch immer: Apfelessen oder Sex) (mal abgesehen davon, daß das wohl auch eher ein Mythos ist: Hera mit den Äpfeln im Garten der Hesperiden).
Was hat diese (angebliche) Sünde mit uns zu tun? Eine Sünde kann sich nicht vererben. Wenn mein Großvater mal gestohlen hatte (und dafür bestraft wurde wie Adam und Eva, die ja vertrieben wurden), sind dann mein Vater und ich auch Diebe? Sicher nicht. Vielleicht besitzen wir noch das Diebesgut und geben es nicht zurück, das wäre wohl nicht richtig. Aber müßte nicht der Besitzer des Diebesgutes es wenigstens zurückfordern? Und müßte es nicht etwas sein, was wir auch zurückgeben können? Wenn das Essen vom Baum der Erkenntnis allen Nachkommen nun mehr Verstand gebracht haben sollte, so können wir ihn ja nicht ohne weiteres zurückgeben (obwohl ich manchmal den Eindruck habe, daß einige Menschen ihn schon zurückgegeben haben).
Und dann muß man sich auch fragen, ob wir denn wirklich von Adam und Eva abstammen? Bekanntlich hatten die drei Söhne (Abel, Kain, Seth), und Kain ging ja "zu den andern Menschen" die es offenbar schon gab, und die nicht von Adam und Eva abstammten. Die können dann auch keine "Erbsünde" haben.
Gut, also wenn sich nun irgendeine Schuld meiner Urväter tatsächlich auf mich vererbt hätte (was ethisch-moralisch völlig unhaltbar ist), wie kann mich Jesus dann davon erlöst haben? Als Jesus lebte, gab es mich noch gar nicht, seine Tat kann sich also nicht auf mich beziehen. Aber wie auch immer, Jesus war unschuldig. Nimmt der Tod eines Unschuldigen dem Schuldigen auch nur ein Bruchteil der Schuld weg? Wohl kaum, vielmehr macht es die Schuld noch größer, denn nun mußte wegen meiner Schuld auch noch ein Unschuldiger leiden.
Was ich sagen will: Eine Erlösung durch Jesus gibt es nicht und kann es auch nicht geben, desgleichen kann es eine Erbsünde nicht geben.
Zu Jesus ist ansonsten zu sagen, daß er selbst gar kein "Sohn Gottes" sein wollte; er sagte auf die Anrede eines Obersten "guter Meister" nur, es sei niemand gut als Gott im Himmel allein (Luk. 18, 18f). Also sah er sich selbst nicht als Gottheit an. Wenn er sich "Sohn Gottes" nannte, dann nicht anders, als er ja auch die andern Menschen "Kinder Gottes" nannte. Es ist das mythische Verständnis, daß alle Menschen von den Göttern abstammen, ihre Kinder sind. Im Barnabas-Evangelium ist die Stelle noch deutlicher, wo Jesus auf die Frage nach dem Messias sagt:
>Es ist wahr, daß Gott dies versprochen ha, aber ich bin wahrhaft nicht er, denn er ist vor mir gemacht und wird nach mir kommen (...) So wahr Gott lebt, in dessen Gegenwart meine Seele steht, ich bin nicht der Messias, den alle Völker der Erde erwarten<.
Nun wird auch verständlich, warum die Christen bis ins 4. Jh. Jesus nur als Mensch, nicht als Gott ansahen. Erst danach wurde Jesus zum Gott definiert, schließlich wollten die Römer als Ersatz für Jupiter und ihre anderen Götter wenigstens einen Gott, keinen Prediger aus einer besetzten Provinz.
Also: Jesus ist kein Gott, und Jesus hat uns nicht erlöst.
Gizurr
Meinst du Gott wäre es leicht gefallen ,seinen einzigen Sohn herzugeben, für die Menschen, "die sich beeilen ,Blut zu vergießen" ???
Nun erklär mir mal was: Adam und Eva haben also im Paradies gesündigt (wie auch immer: Apfelessen oder Sex) (mal abgesehen davon, daß das wohl auch eher ein Mythos ist: Hera mit den Äpfeln im Garten der Hesperiden).
Was hat diese (angebliche) Sünde mit uns zu tun? Eine Sünde kann sich nicht vererben. Wenn mein Großvater mal gestohlen hatte (und dafür bestraft wurde wie Adam und Eva, die ja vertrieben wurden), sind dann mein Vater und ich auch Diebe? Sicher nicht. Vielleicht besitzen wir noch das Diebesgut und geben es nicht zurück, das wäre wohl nicht richtig. Aber müßte nicht der Besitzer des Diebesgutes es wenigstens zurückfordern? Und müßte es nicht etwas sein, was wir auch zurückgeben können? Wenn das Essen vom Baum der Erkenntnis allen Nachkommen nun mehr Verstand gebracht haben sollte, so können wir ihn ja nicht ohne weiteres zurückgeben (obwohl ich manchmal den Eindruck habe, daß einige Menschen ihn schon zurückgegeben haben).
Und dann muß man sich auch fragen, ob wir denn wirklich von Adam und Eva abstammen? Bekanntlich hatten die drei Söhne (Abel, Kain, Seth), und Kain ging ja "zu den andern Menschen" die es offenbar schon gab, und die nicht von Adam und Eva abstammten. Die können dann auch keine "Erbsünde" haben.
Gut, also wenn sich nun irgendeine Schuld meiner Urväter tatsächlich auf mich vererbt hätte (was ethisch-moralisch völlig unhaltbar ist), wie kann mich Jesus dann davon erlöst haben? Als Jesus lebte, gab es mich noch gar nicht, seine Tat kann sich also nicht auf mich beziehen. Aber wie auch immer, Jesus war unschuldig. Nimmt der Tod eines Unschuldigen dem Schuldigen auch nur ein Bruchteil der Schuld weg? Wohl kaum, vielmehr macht es die Schuld noch größer, denn nun mußte wegen meiner Schuld auch noch ein Unschuldiger leiden.
Was ich sagen will: Eine Erlösung durch Jesus gibt es nicht und kann es auch nicht geben, desgleichen kann es eine Erbsünde nicht geben.
Zu Jesus ist ansonsten zu sagen, daß er selbst gar kein "Sohn Gottes" sein wollte; er sagte auf die Anrede eines Obersten "guter Meister" nur, es sei niemand gut als Gott im Himmel allein (Luk. 18, 18f). Also sah er sich selbst nicht als Gottheit an. Wenn er sich "Sohn Gottes" nannte, dann nicht anders, als er ja auch die andern Menschen "Kinder Gottes" nannte. Es ist das mythische Verständnis, daß alle Menschen von den Göttern abstammen, ihre Kinder sind. Im Barnabas-Evangelium ist die Stelle noch deutlicher, wo Jesus auf die Frage nach dem Messias sagt:
>Es ist wahr, daß Gott dies versprochen ha, aber ich bin wahrhaft nicht er, denn er ist vor mir gemacht und wird nach mir kommen (...) So wahr Gott lebt, in dessen Gegenwart meine Seele steht, ich bin nicht der Messias, den alle Völker der Erde erwarten<.
Nun wird auch verständlich, warum die Christen bis ins 4. Jh. Jesus nur als Mensch, nicht als Gott ansahen. Erst danach wurde Jesus zum Gott definiert, schließlich wollten die Römer als Ersatz für Jupiter und ihre anderen Götter wenigstens einen Gott, keinen Prediger aus einer besetzten Provinz.
Also: Jesus ist kein Gott, und Jesus hat uns nicht erlöst.
Gizurr