die Begrenztheit der Sprache

nanana

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23. April 2007
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171
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Australien, Victoria
Hey Ihr Lieben,

ist Euch schon aufgefallen, dass wir trotz underer "hohen" Entwicklung einfach zu wenig Worte haben, um uns 100% verständlich auszudrücken?
Ich meine, wenn von Autos die Rede ist: Audi S5, V8-FSI Triebwerk, 354 PS, automatisch ausfahrende Überrollbügel, bes. leises Akustikverdeck....
Jeder weiß was gemeint ist und, dass es sich um ein klasse Auto handelt...
Sage ich Apfel, Zitrone etc, hat jeder das Bild im Kopf, den Geschmack, Geruch usw.
Schwieriger wird es jedoch, wenn es unsere Gefühle, Gedanken und Emotionen anbelangt. Viele können es einfach nicht in Worte fassen, was sie empfinden. Und die jenigen, die es einigermaßen verständlich hinkriegen, haben trotzdem das Gefühl, nur die Hälfte offenbart zu haben. Dann benutzen wir Allegorien, Metaphern und Parabeln,also Sprachbilder... wie zum Beispiel "Jemandem das Herz brechen", "sich durchbeißen", "ich fühle mich niedergedrückt", "Sei ein Adler und keine Ente" und noch viele, viele mehr.
Jetz weiß man zwar was gemeint ist, aber dieses Nachempfinden oder Verstehen, geht finde ich dennoch, nicht über die Oberflächlichkeit hinaus.
Gaaaanz kompliziert wird es jedoch erst, wenn man anfängt, über spirituelle Themen oder übersinnliche Erfahrungen zu sprechen.
Wie soll ich den detailliert eine OBE beschreiben. Etwa so: zuerst habe ich gezittert wie Espenlaub, dann erklang ein lautes Geräusch, so als wenn ein Hubschrauber über meinem Kopf landete.. versteht Ihr? Es bleibt alles vage. Der Begriffsumfang ist einfach begrenzt. Wie soll man Farben beschreiben, und das, was sie in einem auslösen.
Hier im Forum wird dieser "Wortmangel" ganz deutlich wenn viele über Ihre Erlebnisse schreiben und sagen "Ich kann es gar nicht beschreiben, ich weiß nicht wie ich es erklären soll"...
Na ja, ich hoffe Ihr versteht was ich meine :D
was sagt Ihr dazu???

schöne Grüße, nanana
 
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Hey Foris,

Ihr werdet kaum glauben, was ich gerade erlebt habe:
Nichtsahnend lese ich nach meinem Beitrag in meinem Buch "Traumzeit und innerer Raum" von Holger Kalweit und stelle mit Erschrecken fest, dass er genau das selbe Thema anspricht. Was für ein schöner "Zufall" Ich möchte es Euch so gerne zitieren
Hier die Worte eines Fachmannes:

"Der Versuch, der immateriellen Erfahrung in einer transpersonalen Dimension eine Metaphorik aus unserem dreidimensionalen Universum unterzuschieben, ist sicherlich unzureichend und verkürtzt, gleichzeitig aber auch die einzige Möglichkeit, das Unaussprechliche in Sprache zu übersetzen. Die uns oft lächerlich erscheinende naiv-realistische Ausdrucksweise, und die Benutzung umgangssprachlicher Sinnbilder, die andere Kulturen zur Beschreibung ihrer Erlebnisse in jenseitigen Bewußtseinsreichen verwenden, stellt die beste Möglichkeit dar, überhaupt Aussagen über diesen Existenzbereich zu machen. Naiv ist nicht die Wortwahl der Schamanen, sondern unser Unvermögen, den Übersetzungsmechanismus von der akausalen und transpersonalen zur personalen sprachlichen Ebene zu entziffern. Versagt nicht bereits unser Sprachschatz, wenn wir etwa die Erfahrung des Riechens in die des Hörens oder einen optischen Eindruck in einen auditiven umsetzen wollen? Ja versagt die Sprache nicht schon, wenn wir ein Gefühl in Worte kleiden möchten? [...] Die Kommunikation im Jenseits basiert nicht auf Sprache, sondern geschieht, wie mediale Schamanen uns immer wieder erzählen, in Form eines unmittelbaren tele-pathischen und gefühlsmäßigen Austauschs von Person zu Person. Da weder materielle Schranken noch körperliche Grenzen existieren, sondern nur reines Bewußtsein in Gestalt der Seele, ist eine direkte Teilnahme am anderen, ein spontanes Eindringen in seine psychische Atmosphäre ohne weiteres möglich."

@ rosim: einen tollen Sinn für Humor hast Du :lachen:
 
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