Hallo @Malve
Wie geht es dir inzwischen mit den Träumen? Sind sie noch da?
Ich möchte auch mal ein paar Gedanken dazu einwerfen.
Erotische Träume deuten den Wunsch an, verschiedene Aspekte in sich selbst zu vereinigen.
Das setzt ein Gefühl des Getrenntsein voraus, ein Gefühl des Mangels.
Dein Satz: 'Ich erinnere mich jetzt wirklich an die Traurigkeit damals. Da wurde mir (uns Schülern)
was genommen!' bestätigt das auch.
Solange dieser Mangel nicht behoben wird, kehrt der gleicheTraum so oder ähnlich immer wieder.
Dieses Gefühl des Mangels in dir ist dir sehr vertraut, deshalb hängst du daran und willst den
Zustand möglichst immer so bestehen lassen. ('ich habe ihn erst mal "laufen lassen", ohne mir gross
Gedanken zu machen darüber, denn er war einfach zu schön!!').
Alles uns Vertraute vermitttelt Geborgenheit und wenn es noch so viel Schmerz verursacht.
Wir haben durch die Erlebnisse in unserer Kindheit in uns eine individuelle Vorstellung von
Geborgenheit entwickelt und daran gibt es nichts zu rütteln. Das ist fest programmiert.
Deshalb kommt es in deinem Traum auch nie zu einer endgültigen Vereinigung. (Das nehme ich an,
du hast dazu nichts geschrieben.) Das ist auch gar nicht gewollt von dir, deshalb hast du das Thema
nicht unter Traumdeutung eingestellt und zusätzlich noch darauf hingewiesen: 'denn ich möchte
nicht, dass mir jemand meinen Traum deutet'.
Das war dir ganz sicher nicht bewußt, das hat dein Nicht-Bewußt-Sein, dein Unterbewußtsein für
dich erledigt.
Nun ist die Frage, woher ist dir dieses Mangel-Gefühl vertraut? Wann hat man dir zuvor schon mal
etwas genommen? Und da tippe ich auch wie @Sayalla auf deinen Vater.
Hast du ihn verloren? Oder den Glauben an ihn? Oder die Vorstellung, die du von ihm hattest?
Was hat er für dich verkörpert? Das ist es, was du mit ihm verbunden hast und das ist es, was dir
zusammen mit ihm verloren ging, als er ging. Denn es war verbunden, gebunden in deiner Vorstellung,
gehörte zusammen, war ein und das selbe. (Wenn es dein Vater war. Wenn es eine andere Person in
deiner Kindheit gab, an der du sehr gehangen hast, dann gilt das für sie.)
Es ist aber genauso möglich, daß er körperlich nicht verschwunden ist, sondern daß du nur den
Glauben an ihn verloren hast. Das ist von der Wirkung her das gleiche, wie ihn verlieren.
Es lohnt sich vermutlich für dich, das Thema mal ausführlich aufzuarbeiten. Aufschreiben, alles,
was dir einfällt. Der Satz von dir: 'dass mein Vater regelmässig alles versaut hat, steht ja ausser
Frage' wäre z.B. eine gute Einleitung. Das Geschriebene macht die Gedanken sichtbar, dann sieht
man besser.