Wer hat angefangen zu Sein?
Na Buddha. Das Sein beginnt mit Buddha. Ganz allgemein.
Wenn es ein unendlicher Prozess in beide Richtungen ist - wo ist dann der tiefere Sinn. Eigentlich kann man dann auch da bleiben wo man ist. Wo ist die Motivation, irgendwann alles zu wissen um es dann wieder zu vergessen?
Die Frage finde ich interessant, denn Buddha lehrte das Nibbana. Und Nibbana ist das nicht-Sein.
Das Nicht-Sein geht ja aber mit dem Sein Hand in Hand. Jeder Schritt, den man tiefer in das Nicht-Sein hinein macht, führt einen auch weiter in das Sein hinein. Und das Sein als Mensch ist ohne Zweifel in Samsara, man muß nur mal auf die Einkaufsstraße gehen und sich umsehen, dann erkennt man das, daß man als Mensch in Samsara lebt.
Es ist dann die Frage, wenn man so mittendrin in sich selber und in samsara steht: bin ich hier im Sein, oder bin ich hier im Nicht-Sein? Das Erkennen der Unsinnigkeit dieser Frage löst zwar irgendwann mal den Gedankenkomplex rund um diese Identifizierung des eigenen Selbst auf, aber bis dahin kann man entweder den Weg in's Nichtsein gehen und beschreiben, oder man geht und beschreibt den Weg in's Sein.
Oriano beschreibt den Weg in's Sein, Buddha beschreibt den Weg in's Nichtsein. Beides ist das Gleiche, wenn auch nicht Dasselbe.
Wenn Du fragst, worin nun der Wert/Sinn in dieser dualen Art und Weise des (Nicht-)Seins liegt, dann würde ich persönlich sagen: in der Möglichkeit, sich hier zu begegnen im Moment. Mitten in Samsara am Samstag, den 01.08.2009. Wer auch immer die Zahl gemacht hat.
Für mich ist deine Beschreibung, die Beschreibung des Samsara. Ein Kreislauf ohne Ende. Nibbana dagegen ist das aufhören von allem werden.
Kreisläufe enden, wenn die Kanäle sich öffnen, welche den Inhalt des Kreislaufs immer wieder kreislaufförmig herumgeführt haben. Der Fahrradschlauch muß ein Loch bekommen, damit das Elixier entweichen kann, das nicht existiert: das Geheimnis. Da es ja kein Geheimnis gibt, sondern nur die Suche danach, ist es letztlich egal, welchen Weg man geht. Dann am Ende bekommt man sowieso "nichts" und steht mitten im Leben. Sein oder Nichtsein - drumherum ist dann nach wie vor Samsara.
(okay - dann bleiben noch das irrationale Hoffen auf 2012 und Gechanneltes, an das man sich klammern kann.)
Und was er auch lehrt ist, dass das Menschen-Dasein am wertvollsten ist - denn die Götterbereiche (Mentalebenen usw.) sind so voller Licht, dass man sich nicht der Praxis der Befreiung widmen möchte.
Ja, ich denke, die Lehre ist so, damit man als Mensch aktiv wird und sich nicht in Götterdimensionen abhebt. Quasi eine Art eingebauter Psychohygiene-Schalter für psychisch labile Zeitgenossen. Außerdem - das darf man nicht vergessen - sind universale Religionen ja immer darauf bedacht, Menschen mit unterschiedlichem Götterglauben zu vereinen.
Warum sollte man auch das Glück beenden wollen, indem man schwelgt? Das Licht schwindet irgendwann, und das wird auch dem größten Sein passieren. Denn alles ist im Wandel.
Ja, das finde ich eine wichtige Bemerkung. Wobei: wo Licht ist, ist eben immer auch genauso viel Dunkel (der Schatten...). Nur guckt man dort meist nicht hin.
Ich danke dir für den Bericht, denn er hat mir nochmal klar gemacht, dass Buddha etwas anderes lehrte als z.B. die vedischen Yoga Systeme.
Hm, ich denke es sind alles Beschreibungen desselben, aber es wird mit anderen Worten und Blickwinkeln an die Sache herangegangen. Ich habe aus beinahe allen Kulturkreisen Schriften gelesen und habe eigentlich überall nur Dasselbe entdeckt. (kann natürlich auch sein, daß ich lernbehindert bin und den Unterschied einfach nicht wahrhaben will.
)
lg,
Trixi Maus