Die Angst vor der Stille

Hallo ihr Lieben

Schon wieder ich :)

Ich habe eine Frage.

Wenn ich meditiere und dabei sehr tief in mich reingehe, also so tief, dass ich in meiner Seele lande, wird mir sehr vieles bewusst und klar. Dann bin ich körperlos, egolos, still und in Frieden. Ich bin sozusagen nur noch.

Wenn ich danach wieder aufsteige, und dieses Wissen und diese Gefühle mitnehmen will, kriege ich angst. Ich kriege angst, ob ich jemals wieder reden werde. Ob ich noch Familientauglich bin. Ob ich in die Klappsmühle komme, ob ich mich sterben lasse werde. Dann lass ich meine Erfahrungen fallen und verbinde mich wieder mit meinem alten Ego.

Hat von Euch jemand damit Erfahrung?

Ich bin zu 100% Hausmann und liebe meine Familie und mein Job. Und ich möchte unsere Kinder so erziehen, dass sie a: normal aufwachsen und ihre Erfahrungen selber machen können. Und b: halt auch weiterhin gesellschaftskonform funktionieren.

Ich kenne diese Erkenntnisse ebenfalls. Sie lösen bei mir keine Angst aus.

Du kannst mit der Zeit lernen, zu erkennen, auf welcher Ebene sich div. Menschen befinden und agierst entsprechend.

Das bedeutet nicht, dass es nicht auch Menschen gibt, die meinen Du, respektive ich, seien 'weltfremd, überheblich',..,..:D

Gerade an 'Orten' (wie im Internet - Foren) an denen x Personen sich auf x verschiedenen Ebenen befinden (zusammentreffen) - und das, was sie wahrnehmen, entsprechend interpretieren, bewerten, be-/verurteilen, kommt es zu unterschiedlichem Erleben... :)
 
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Ich finde es noch immer gemein, denn es gibt ja verschiedene Ebenen von Achtsamkeit. Es ist durchaus Achtsamkeit, wenn ich bemerke, wie sich das Wasser anfühlt, das über meine Hände fliesst. Wenn man aber mal genauer hinblickt, dann ist es gleichzeitig eine sogenannte Fokussierung der Aufmerksamkeit. Und durch das Bündeln von Aufmerksamkeit auf etwas wird die Achtsamkeit grundsätzlich verlassen. Achtsamkeit könnte man ja die hinter der bündelbaren Aufmerksamkeit liegende Wachsamkeit nennen.

Weil das so ist, ist es ja so: in der Meditation lasse ich meine gebündelte Aufmerksamkeit des Alltags langsam von mir gehen. Ich nehme wieder den Hintergrund meiner Aufmerksamkeit wahr, die Achtsamkeit. Ich bemerke den Moment, und nicht mich selber in diesem Moment.

Um im Alltag agieren zu können, muß ich aber - und das ist jetzt eine Annahme des Ungeübten - mich selber im Moment wahrnehmen. Sonst kann ich nicht wissen, wie ich agieren soll.

Aber: ist es überhaupt nötig, zu wissen, wie man agieren soll, um "richtig" zu agieren?

Oder ist es nicht eher so: wenn ich aus dem Wissen über das Richtige heraus agiere, schränke ich dann nicht aus Kontrollsucht heraus die Bandbreite von Wahrheit ein? Handele ich dann nicht letztlich nur aus dem Ego heraus? Und damit aus der Angst heraus, aus Begrenztheit?

Ich denke: bei Tageslicht betrachtet ist es ausreichend, im Moment zu sein und in diesem hellwach (achtsam). Man wird dann bemerken, daß man irgendwann losgeht, z.b. um auf die Toilette zu kommen. Und man wird bemerken, daß die Füsse den Körper tragen, ohne daß man aus Wissen heraus die Füsse so oder so aufsetzt. Ebenso wird man ohne das Wissen zu müssen direkt zur Toilette gelangen.

Genauso: wenn das Kind kommt, und etwas will, dann wird der Papa ohne das Wissen dies gerade zu tun und wie er es tun soll einfach tun, was das Kind will. Oder er wird sich etwas fragen und diese Frage dem Kind stellen. Also wenn das Kind z.b. ein bonbon will, wird der Papa das Kind fragen: "wieviele Bonbons hast Du denn heute schon gegessen" und nicht die Frage in sich selber bearbeiten um zu einem Nein zu kommen, weil das Kind schon zuviele Bonbons gegessen hat. Auf diese Weise kann das Kind sich die Frage, ob es noch ein Bonbon bekommen kann, selbst mit Hilfe des Vaters beantworten und lernt damit etwas für das Leben sehr Wesentliches: die Begrenztheit der Bedürfniserfüllung, und nicht die Begrenzung durch Papa.

Und wenn die Frau etwas anderes will oder kritisiert, wird der achtsame Mann die Frau wahrnehmen und ihre Bedürfnisse und nicht sich selbst im Streit. Er wird in sich ruhen und wenn die Menschen zusammen passen mit guten Bemerkungen auch seine Frau zur Ruhe bringen. (klingt jetzt doof, ist ja aber vielleicht so.)

:) Du amüsierst mich, stelle ich fest. Ich sitze und grinse wie eine Grinsekatz. Fühlt sich gut an. Da sind keine Gedanken, sondern nur die Stimme, die ihre Worte aufschreibt. Oh, und der Atmende dahinter natürlich. Ich nehme an es ist der Schöpfer, der atmet, denn ich selbst muß es ja nicht tun, es geht automatisch.

lg

Ja das mit der Achtsamkeit und Wachsamkeit hat mich auch beschaftigt. Für mich ärmsten Hausmann mit viel zuwenig Zeit für meine Bedürfnisse ist die Achtsamkeit die Übung, welche ich überall anwenden kann. Gerade wenn es um die Interaktion mit meinen Kindern und Bonbons geht. Und ich selber auch vernascht bin :)

Ich hinterfrage auch vieles und frage mich, ob das ständige Hinterfragen mich vielleicht sogar am Weiterkommen hindert. Stell dir vor, Du wachst mitten in der Nacht auf (Grund Toilette) und willst aus dem Bett steigen mit der Frage:"Halten die Elektronen der Atome mich wohl, oder falle ich diesmal durch sie durch, wie ein Neutrino?"

Meine Baustelle ist ua. die Reduktion (natürlich nebst neu der Atmung). Ich bin mit zu vielem behaftet, dass für das einzelne keine Zeit bleibt.

Du bist durchdacht, das alles loslassen wird kein Zuckerlecken :).
 
Ja das mit der Achtsamkeit und Wachsamkeit hat mich auch beschaftigt. Für mich ärmsten Hausmann mit viel zuwenig Zeit für meine Bedürfnisse ist die Achtsamkeit die Übung, welche ich überall anwenden kann. Gerade wenn es um die Interaktion mit meinen Kindern und Bonbons geht. Und ich selber auch vernascht bin :)

Fragst Du Dich, was Deine Bedürfnisse sind, die befriedigt/unbefriedigt sind - und weshalb....was Du lassen bzw. tun kannst, damit sie befriedigt sind (welche Strategien) und wie, genau, andere dazu beitragen können - mit entsprechender Bitte?

Meines Erachtens steht d. Gewahrsein über d. Achtsamkeit...



"Du bist eine Sekunde lang vollkommen bewusst und in der nächsten bist du vielleicht unachtsam.

Aber sei dir bewusst, dass du unachtsam bist. Sage nicht: «Unachtsamkeit muss zur Achtsamkeit werden.»

Dadurch erzeugst du nur einen Konflikt und in diesem Konflikt hören Bewusstheit und Achtsamkeit vollkommen auf."

Krishnamurti: Jiddu Krishnamurti - Freiheit und wahres Glück, 1. Aufl. München: Heyne, 2007, S. 42




Ich hinterfrage auch vieles und frage mich, ob das ständige Hinterfragen mich vielleicht sogar am Weiterkommen hindert. Stell dir vor, Du wachst mitten in der Nacht auf (Grund Toilette) und willst aus dem Bett steigen mit der Frage:"Halten die Elektronen der Atome mich wohl, oder falle ich diesmal durch sie durch, wie ein Neutrino?"

Meine Baustelle ist ua. die Reduktion (natürlich nebst neu der Atmung). Ich bin mit zu vielem behaftet, dass für das einzelne keine Zeit bleibt.

Du bist durchdacht, das alles loslassen wird kein Zuckerlecken :).


Vielleicht hilft es Dir, andere Fragen zu stellen... :)
 
Fragst Du Dich, was Deine Bedürfnisse sind, die befriedigt/unbefriedigt sind - und weshalb....was Du lassen bzw. tun kannst, damit sie befriedigt sind (welche Strategien) und wie, genau, andere dazu beitragen können - mit entsprechender Bitte?

Meines Erachtens steht d. Gewahrsein über d. Achtsamkeit...

"Du bist eine Sekunde lang vollkommen bewusst und in der nächsten bist du vielleicht unachtsam.

Aber sei dir bewusst, dass du unachtsam bist. Sage nicht: «Unachtsamkeit muss zur Achtsamkeit werden.»

Dadurch erzeugst du nur einen Konflikt und in diesem Konflikt hören Bewusstheit und Achtsamkeit vollkommen auf."

Krishnamurti: Jiddu Krishnamurti - Freiheit und wahres Glück, 1. Aufl. München: Heyne, 2007, S. 42


Vielleicht hilft es Dir, andere Fragen zu stellen... :)

Weisst Du, das ist so ne Sache.

Angenommen ich akzeptiere mich, meinen Körper und dessen Vergänglichkeit, mein Umfeld und das Leben und nehme still alles an, was auf mich zu kommt und lasse gehen, was gehen will. Es gäbe nichts mehr zu tun, ausser das, was es gerade zu tun gibt.

Ich wär auf dem Weg am Ziel.

Klingt irgendwie anziehend.

Bezüglich dem Frage stellen. Ich lerne gerade von meinen Kinder, wie man wichtige Fragen stellt. :)
 
Ich glaube auch, dass mit der Atmung vieles bewirkt oder herbei geführt werden kann. Ähnlich wie beim Feuer; wer nicht recht atmet, mottet :)

Feuer und mottet - erinnert mich an etwas. Ein Zustand, ...





Flammen


Liebe entflammt mein Herz

Ein jeder kann diese Flammen sehen

Mein Herz wogt voller Leidenschaft

wie eine Welle auf dem Meer.



Meine Freunde sind mir fremd geworden

und ich bin von Feinden umgeben -

Doch bin ich frei wie der Wind,

und keiner, der mir etwas vorwirft

kann mich je wieder verletzen.



Ich bin zu Hause wo immer ich bin

Und im Gemach der Liebenden

kann ich die Schönheit

mit geschlossenen Augen tanzen sehen.

Rumi


https://sites.google.com/site/liebesgedichtemaulanarumi/
 
Weisst Du, das ist so ne Sache.

Angenommen ich akzeptiere mich, meinen Körper und dessen Vergänglichkeit, mein Umfeld und das Leben und nehme still alles an, was auf mich zu kommt und lasse gehen, was gehen will. Es gäbe nichts mehr zu tun, ausser das, was es gerade zu tun gibt.

Ich wär auf dem Weg am Ziel.

Klingt irgendwie anziehend.

Was bleibt, ist das immerwährende Jetzt.

Bezüglich dem Frage stellen. Ich lerne gerade von meinen Kinder, wie man wichtige Fragen stellt. :)


Ok - ich lerne auch immer wieder, gerade von Kindern, etwas dazu...

Kürzlich reagierte ich auf Warumfragen eines Kindes immer u. immer wieder auf der Sachebenen...und nahm wahr bzw. hatte den Eindruck, dass keine Symbiose, Verständnis stattfand...:D

Kind (Mädchen, 5 J.): Warum ist das Apfelsaft (oder was das war)?

Ich: weil er aus Äpfeln hergestellt wird/wurde.... :D

Kind schien nicht zufrieden...:D

Kind: Warum trinkst Du das? :D

Ich: weil ich Durst habe und er mir schmeckt... :D

.....

Bis ich erkannte, dass das Kind evennnntuell etwas davon abhaben möchte - und ich fragte....

Magst Du auch Saft und möchtest etwas davon abhaben? :)


Bingo - das wars :D


Ob es (das Mädchen) die anderen Infos auch haben wollte,...kann sein; falls nicht, hat es gelernt, wie es fragen kann, wenn es xy möchte, indem ich die Frage formulierte...


Und ich - noch anders 'hinzuhören' ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Was bleibt, ist das immerwährende Jetzt.




Ok - ich lerne auch immer wieder, gerade von Kindern, etwas dazu...

Kürzlich reagierte ich auf Warumfragen eines Kindes immer u. immer wieder auf der Sachebenen...und nahm wahr, dass keine Symbiose, Verständnis stattfand...:D

Kind (Mädchen, 5 J.): Warum ist das Apfelsaft (oder was das war)?

Ich: weil er aus Äpfeln hergestellt wird/wurde.... :D

Kind schien nicht zufrieden...:D

Kind: Warum trinkst Du das? :D

.....

.....

Bis ich erkannte, dass das Kind evennnntuell etwas davon abhaben möchte - und ich fragte....

Magst Du auch Saft und möchtest etwas davon abhaben? :)


Bingo - das wars :D

Ja die lieben Kinners...

Mein Sohn, 4, liebt auch das warum? Spiel. So interessant.

Sohn: "Papi, wohin geht dieser Flieger?"
Ich: "Mh, von der Flugrichtung her vielleicht nach Spanien!"
Sohn: "Nein, zu einer Landebahn."
 
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