Die Angst vor dem bösen Wolf

K

Katarina

Guest
Liebe Leute,

ich habe schon mehrfach hier angedeutet, dass das Jahr 2007 bei mir das Jahr der großen Katharsis ist. Gestern nun kam es zum totalen Knall. Und ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Ich konnte es einfach nicht fassen, obwohl es absehbar gewesen war, was da passiert ist. Irgendwie habe ich den Tag überlebt und dann kam die Nacht. Irgendwann mitten in der Nacht wachte ich auf und der Schmerz über das Geschehene war so extrem, dass ich fast Atemenot bekam. Ich zitterte und bemühte mich weiterzuatmen. Es war schier unerträglich und dennoch blieb ich bewußt bei all`meinen aufkommenden Gefühlen dabei. Und dann tauchte er auf, der große schwarze Wolf in mir und legte sich schützend vor mein Herz. Sofort ging es mir besser. Ich spürte keinen Schmerz mehr, gleichzeitig war ich aber auch irgendwie betäubt. Und dann schaute ich mir diesen Wolf genauer an und sprach ihn an. Er war - nach außen - der pure Hass, bereit mich bis auf sein Leben zu verteidigen, immer an meiner Seite mit einem einzigen Wunsch: mich zu schützen. Er tat es aus Liebe für mich.
Leute, ich habe das noch nie so intensiv empfunden, wie das mit den sog. destruktiven Gefühlen funktioniert und ich war so gerührt. Ich habe dann mit ihm gesprochen und ihm meine ganze Anerkennung gegeben. Ich bin noch nicht so weit, ihm einen anderen Auftrag zu geben, aber immerhin dominiert er mich nicht mehr unbewußt, sondern er sitzt nun treu an meiner Seite und wartet ggf. auf meinen Einsatzbefehl.

Diesen bislang völlig verdrängte Hass in mir, den habe ich ihm Außen erlebt und habe diesmal meine ganze Kraft zusammengenommen und einen Schlußstrich gezogen. Das war der Knall. Intellektuell war ja alles schon lange klar, aber es fehlte die Fühlebene. Nun habe ich mich, mein Gegenüber, mein Liebstes, mein Fleisch und Blut, da hineingeworfen. Grausam! Wirklich grausam! Es tat und tut immer wieder so unendlich weh. Aber es war und ist nötig.

Lange Rede, kurzer Sinn: nun weiß ich, weshalb ich irgendwann im vorletzten Jahr so eine Angst vor freilaufenden schwarzen Hunden entwickelt habe. Es war die Angst vor dem bösen schwarzen Wolf. Und diesen Wolf habe ich selbst - völlig verdrängt - in mir getragen. Und sein Bestreben war immer nur das eine: mich zu schützen!
Vielleicht hilft das dem einen oder anderen von Euch, den Hass auf dieser Welt, mal mit anderen Augen zu sehen.

Liebe Grüße

Katarina :)
 
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Liebe Rita,

danke für das feedback. Und dass ich Dir dankbar bin, das weißt Du ja schon ;) . Ohne Deine äußerst hilfreiche Empfehlung vor einigen Wochen würde ich möglicherweise nicht so bewußt durch dieses Erdbeben marschieren können.
Tja, der Hass schützt das waidwunde Herz und ist damit gleichzeitig pure Liebe. Schützt auch die Liebe den Hass?
Eines aber weiß ich jetzt sicher: Licht und Liebe-Trallala ist wunderbar, solange der Trällernde dabei nicht sich selbst vergißt. Ich hatte mich selber auf der Strecke gelassen, mir einen Zettel auf die Stirn geheftet, auf dem stand "Schlag zu", und immer wieder habe ich mich bemüht, das "Gute" in meinem Gegenüber zu sehen, hinter die Kulissen zu schauen. Ich habe psychologisiert und mein Gegenüber schrie mir immer seinen Hass entgegen "Ich hasse Dich mit Deinem Psychokram". Er hatte recht, völlig Recht. Er wollte mit seinem Hass anerkannt werden, aber dafür mußte ich den meinen erst finden. Ohne ihn hätte ich ihn nicht gefunden. Leider, - Scheiß-Matrix -, mußte ich mich von meinem Gegenüber trennen. Und die Mütter unter Euch werden nachvollziehen können, wie es sich anfühlt, wenn man den Sohn nicht nur ziehen lassen muß, sondern ihm auch die Rückkehr verwehren muß, solange er dieses Spiel weiterspielen will. Ich bete, dass er zur Besinnung kommt und wir alle endlich aus diesem verdammten Scheißkoma erwachen. Die Matrix ist nur für eines gut: ihre Grenzen endlich zu sprengen und über uns selbst hinauszuwachsen.

Katarina :)
 
Liebe Katarina,

als ich heute deinen Thread las, kamen mir die Tränen irgendwie.
Und jetzt schon wieder. Scheint mich zu berühren. Auch, weil ichs unglaublich ehrlich, autenthisch, warm und liebevoll empfinde.

Wünsche dir noch ganz viel Kraft!
:liebe1:
anamu
 
Ich weiss jetzt warum. Es ist schon ein paar Jahre her, da legte sich mal nachts (fremdes Land, bissl hilflos, einsam) ein Schakal oder ähnliches Wesen zur Wache neben mich ins Gestrüpp (jedenfalls bilde(te) ich mir das ein). Irgendwie erinnert mich dein Wolf daran.
Und diese Parallele zum Haß.........die setzt sich grad so langsam.....

DANKE!
 
Katarina schrieb:
Lange Rede, kurzer Sinn: nun weiß ich, weshalb ich irgendwann im vorletzten Jahr so eine Angst vor freilaufenden schwarzen Hunden entwickelt habe. Es war die Angst vor dem bösen schwarzen Wolf. Und diesen Wolf habe ich selbst - völlig verdrängt - in mir getragen. Und sein Bestreben war immer nur das eine: mich zu schützen!

Hm, tjaja, das Problem kenne ich.

Witzig, ich wollte dir damals in deinem Hundethread das Problem erklären, habs aber dann doch gelassen, weil ich nicht ganz glauben konnte, dass du die Sache noch nicht selbst durchschaut hast. Ich hatte das Gefühl, deine Frage hat etwas rein Rhetorisches an sich und ist eher an die Forumsteilnehmer gerichtet als an dich selbst.
 
Hm, tjaja, das Problem kenne ich.

Witzig, ich wollte dir damals in deinem Hundethread das Problem erklären, habs aber dann doch gelassen, weil ich nicht ganz glauben konnte, dass du die Sache noch nicht selbst durchschaut hast. Ich hatte das Gefühl, deine Frage hat etwas rein Rhetorisches an sich und ist eher an die Forumsteilnehmer gerichtet als an dich selbst.

Ja, und witzig auch, dass mich in meinem "realen" Leben ein Hund begleitet, der aussieht wie ein weißer Wolf und selbst die Leute, die eigentlich Angst vor Hunden haben, haben vor ihm keine Angst, sondern sind immer ganz verzaubert von seinem Anblick.
Dass Du meine Frage damals so verstanden hast wie Du sie verstanden hast, war wahrscheinlich schon okay. Ich lehre ja oft etwas, was ich dann erst selbst lernen muß ;).

Und Dir liebe Anamu, herzlichen Dank für Deine Worte :liebe1: !

Katarina :)
 
Liebe Leute,

ich habe schon mehrfach hier angedeutet, dass das Jahr 2007 bei mir das Jahr der großen Katharsis ist. Gestern nun kam es zum totalen Knall. Und ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten. Ich konnte es einfach nicht fassen, obwohl es absehbar gewesen war, was da passiert ist. Irgendwie habe ich den Tag überlebt und dann kam die Nacht. Irgendwann mitten in der Nacht wachte ich auf und der Schmerz über das Geschehene war so extrem, dass ich fast Atemenot bekam. Ich zitterte und bemühte mich weiterzuatmen. Es war schier unerträglich und dennoch blieb ich bewußt bei all`meinen aufkommenden Gefühlen dabei. Und dann tauchte er auf, der große schwarze Wolf in mir und legte sich schützend vor mein Herz. Sofort ging es mir besser. Ich spürte keinen Schmerz mehr, gleichzeitig war ich aber auch irgendwie betäubt. Und dann schaute ich mir diesen Wolf genauer an und sprach ihn an. Er war - nach außen - der pure Hass, bereit mich bis auf sein Leben zu verteidigen, immer an meiner Seite mit einem einzigen Wunsch: mich zu schützen. Er tat es aus Liebe für mich.
Leute, ich habe das noch nie so intensiv empfunden, wie das mit den sog. destruktiven Gefühlen funktioniert und ich war so gerührt. Ich habe dann mit ihm gesprochen und ihm meine ganze Anerkennung gegeben. Ich bin noch nicht so weit, ihm einen anderen Auftrag zu geben, aber immerhin dominiert er mich nicht mehr unbewußt, sondern er sitzt nun treu an meiner Seite und wartet ggf. auf meinen Einsatzbefehl.

Diesen bislang völlig verdrängte Hass in mir, den habe ich ihm Außen erlebt und habe diesmal meine ganze Kraft zusammengenommen und einen Schlußstrich gezogen. Das war der Knall. Intellektuell war ja alles schon lange klar, aber es fehlte die Fühlebene. Nun habe ich mich, mein Gegenüber, mein Liebstes, mein Fleisch und Blut, da hineingeworfen. Grausam! Wirklich grausam! Es tat und tut immer wieder so unendlich weh. Aber es war und ist nötig.

Lange Rede, kurzer Sinn: nun weiß ich, weshalb ich irgendwann im vorletzten Jahr so eine Angst vor freilaufenden schwarzen Hunden entwickelt habe. Es war die Angst vor dem bösen schwarzen Wolf. Und diesen Wolf habe ich selbst - völlig verdrängt - in mir getragen. Und sein Bestreben war immer nur das eine: mich zu schützen!
Vielleicht hilft das dem einen oder anderen von Euch, den Hass auf dieser Welt, mal mit anderen Augen zu sehen.

Liebe Grüße

Katarina :)
Hi Katarina!

Schon aufgefallen, was mir beim Lesen eingefallen ist? :

Wolf<----->Flow

Dog<------>God


wellkam
:liebe1:
 
Hi Katarina!

Schon aufgefallen, was mir beim Lesen eingefallen ist? :

Wolf<----->Flow

Dog<------>God


wellkam
:liebe1:

Ne, ist mir nicht aufgefallen. Bin ja nicht so ein Wortkünstler wie Du. Und was heißt das jetzt? Doggy flow oder flowing dog/god? God flow? Egal!
Es fließt und wer will kann es auch göttlich nennen. Aber weißt Du was, ich halte die Vorstellung von "Gott" als der großen Licht- und Liebe-Instanz immer noch für ein Axiom. Aber auch das ist egal. Alles gleich-gültig!

Mein Wolf sitzt übrigens immer noch stresshechelnd neben mir. Er weiß nicht, was er tun soll und ich weiß nicht, was ich mit ihm anfangen soll. Aber ebenfalls egal. Wird sich alles weisen.

Katarina :)
 
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Katarina schrieb:
Mein Wolf sitzt übrigens immer noch stresshechelnd neben mir. Er weiß nicht, was er tun soll und ich weiß nicht, was ich mit ihm anfangen soll.

:weihna1

:weihna1

:weihna1

(Wieso gibts in diesem Forum eigentlich keinen vernünftigen Lachsmiley? Naja, egal, denk dir einfach die Weihnachtshüte weg.)
 
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