Die Anatomie unserer Demokratie (D u. Ö)

lieber amant,

meinst du wirklich, dass wir eine demokratie haben? schon allein die tatsache, dass wir von zeit zu zeit wählen ist zu wenig um von demokratie zu reden.

wenn wir bedenken, dass anch ein wahl das parlament tun und lassen kann was es will ist für mich keine demokratie. im allerbesten fall können wir nur von "demokratur" reden... und die "lobbies" sin ein farce - was hat das mit demokratie zu tun?

shimon
 
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@Shimon1938

Es gibt dafür ja einen detaillierteren Ausdruck: parlametarische Demokratie. D.h. das Volk darf seine Vertreter nur wählen (was, wie sich in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr herausstellt keine echte Wahl ist, dass keinen Politiker das Volk oder Staatskonzepte über 4 Jahre hinaus interessieren), hat aber keinen direkten Einfluss mehr, sondern "lässt sich regieren" ... und genau das passiert einfach ... vor jeder Wahl wird das Volk eingelullt, es werden Wahlgeschenke gemacht, und nach der Wahl wird es doppelt wieder weggenommen. Und das dumme Volk lässt es mit sich machen und applaudiert solchen Politikern auch noch.
 
@Shimon1938

Es gibt dafür ja einen detaillierteren Ausdruck: parlametarische Demokratie. D.h. das Volk darf seine Vertreter nur wählen (was, wie sich in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr herausstellt keine echte Wahl ist, dass keinen Politiker das Volk oder Staatskonzepte über 4 Jahre hinaus interessieren), hat aber keinen direkten Einfluss mehr, sondern "lässt sich regieren" ... und genau das passiert einfach ... vor jeder Wahl wird das Volk eingelullt, es werden Wahlgeschenke gemacht, und nach der Wahl wird es doppelt wieder weggenommen. Und das dumme Volk lässt es mit sich machen und applaudiert solchen Politikern auch noch.


ich bin im bilde über die "parlamentarische" demokrtaie und weiss auch, dass eine direkte demokratie in unseren komplexen und schnellebigen zeit auch sehr schwirig wäre um wirkliche entscheidungen zu treffen. wie die lösung wäre kann ich auch nicht sagen.

shimon

p.s. die probleme der "demokratur" zu sehen reicht nicht - aber wo sind lösungen?
 
ich bin im bilde über die "parlamentarische" demokrtaie und weiss auch, dass eine direkte demokratie in unseren komplexen und schnellebigen zeit auch sehr schwirig wäre um wirkliche entscheidungen zu treffen. wie die lösung wäre kann ich auch nicht sagen.

shimon

p.s. die probleme der "demokratur" zu sehen reicht nicht - aber wo sind lösungen?

Die Lösung wäre ganz einfach ... eine direkte Demokratie nach schweizer Vorbild. Die Konzepte für elektronische Wahlen bzw. Volksabstimmungen liegen bereits seit über 15 Jahren in der Schublade, sodass auch weitaus mehr Detailfragen an das Volk gestellt werden könnten als das jetzt auf konventionellem Weg möglich wäre.

Volksabstimmungen sind bindend (Capeau für die englichen Politiker - obwohl die Abstimmung wirklich nicht klar ausgegangen ist, denMiskübel für die österreischen Politiker, wo das EU Austritts-Volksbegehren seit 1 Jahr nicht im Parlament behandelt wurde). Alle Politiker die gegen das Volk arbeiten aus der Regierung werfen.

Alle Medien die sich nicht an die Presseethik halten und nicht neutral berichten werden gekennzeichnet (z.B Partei- oder parteinahe Medien) oder gesperrt.

Das sollte mal, neben der Entmachtung von Lobbys, so zemlich alles sein, was notwendig wäre.
 
Die Lösung wäre ganz einfach ... eine direkte Demokratie nach schweizer Vorbild. Die Konzepte für elektronische Wahlen bzw. Volksabstimmungen liegen bereits seit über 15 Jahren in der Schublade, sodass auch weitaus mehr Detailfragen an das Volk gestellt werden könnten als das jetzt auf konventionellem Weg möglich wäre.

Volksabstimmungen sind bindend (Capeau für die englichen Politiker - obwohl die Abstimmung wirklich nicht klar ausgegangen ist, denMiskübel für die österreischen Politiker, wo das EU Austritts-Volksbegehren seit 1 Jahr nicht im Parlament behandelt wurde). Alle Politiker die gegen das Volk arbeiten aus der Regierung werfen.

Alle Medien die sich nicht an die Presseethik halten und nicht neutral berichten werden gekennzeichnet (z.B Partei- oder parteinahe Medien) oder gesperrt.

Das sollte mal, neben der Entmachtung von Lobbys, so zemlich alles sein, was notwendig wäre.


ich glaube, du siehst es zu einfach - sollen wir über jede, wirklich jede entshceidung abstimmen? kannst du abwegen welche folgen hat auf unsere stromversorgung wenn wir auf braunkohlenkraftwerke verzichten?

shimon
 
ich glaube, du siehst es zu einfach - sollen wir über jede, wirklich jede entshceidung abstimmen? kannst du abwegen welche folgen hat auf unsere stromversorgung wenn wir auf braunkohlenkraftwerke verzichten?

shimon

Genau dazu gehört eine neutrale und nicht ideologisch gefärbte Information. Hier klar die Vor- und Nachteile aufzuzeigen ist die Aufgabe von reellen und unbeeiflussten Medien. Letzendlich entscheiden ja auch unsere Politiker nur über ideologische Glaubensfragen, und in den wenigsten Fällen basierend auf reellen Informationen.
Dass hier ein Lerneffekt wäre, bei Gesellschaften, die seit Jahrhunderten gewohnt sind sich regieren zu lassen, ist auch klar. Dass der was kostet ebenfalls. Aber ... kosten uns unsere Politiker nicht mehr? Nicht zuletzt die Freiheit?
 
Genau dazu gehört eine neutrale und nicht ideologisch gefärbte Information. Hier klar die Vor- und Nachteile aufzuzeigen ist die Aufgabe von reellen und unbeeiflussten Medien. Letzendlich entscheiden ja auch unsere Politiker nur über ideologische Glaubensfragen, und in den wenigsten Fällen basierend auf reellen Informationen.
Dass hier ein Lerneffekt wäre, bei Gesellschaften, die seit Jahrhunderten gewohnt sind sich regieren zu lassen, ist auch klar. Dass der was kostet ebenfalls. Aber ... kosten uns unsere Politiker nicht mehr? Nicht zuletzt die Freiheit?


ich finde volksabstimmungen nicht grundsätzlich schlecht - es ist aber 2schneidiges thema...

shimon
 
Trotzdem nehmen Hunger, Elend und Ausbeutung unter dem Einfluss des Kapitalismus insgesamt ab. Da gibt es eindeutige Statistiken, die der Presse nicht schrecklich genug sind und auch der Wohlfahrtslobby nicht in den Kram passen, weswegen sie kaum je erwähnt werden.
Ich würde ja eher sagen, dass die irrwitzige Produktivitätssteigerung der Weltwirtschaft in den letzten Jahrzehnten durch immer schnellere Fortschritte in Wissenschaft und Technik dafür verantwortlich sind, dass in der Tat weniger Menschen hungern, sich der Zugang zu Bildung, sauberem Wasser oder medizinischer Versorgung global betrachtet verbessert hat. Aber das ist für mich nicht mehr, als eine Art Trickle-Down-Effekt. Der "Einfluss des Kapitalismus" sorgt dabei meiner Meinung nach lediglich dafür, dass der enorme Zugewinn an Wohlstand sich für die reichste Milliarde Menschen in der Zahl der Pixel ihrer Handykamera ausdrückt, bei der ärmsten Milliarde dagegen darin, dass sie im Vergleich zu 1990 nicht mehr alle unterernährt sind, sondern nur noch knapp 800 Millionen von ihnen.
Wobei ich meine Schwierigkeiten mit dem Begriff "Kapitalismus" habe, da müsste man erst mal genauer definieren, was genau gemeint ist. Ich würde es fehlende Regulierung der Weltwirtschaft nennen, Neoliberalismus oder einfach das Recht des Stärkeren, das zwischen Nationen herrscht.

Auch z.B. die Kinderarbeit in den Coltanminen des Kongo, von der viele Konzerne profitieren, zeugt weniger von der Bösartigkeit des Kapitalismus als vielmehr davon, was passiert, wenn sich korrupte und machtversessene Barbaren, die das Wohlergehen ihrer Untertanen einen Dreck kümmert, an der Spitze eines Staates festfressen, der von unfähigen Kulturbringern aus seiner Entwicklung gerissen, ins Chaos gestürzt und dann sich selbst überlassen wurde.
Hätte man sie mal sich selbst überlassen. Aber bis heute bestimmen doch die reicheren Länder das Schicksal der ärmeren entscheidend mit. Waffenexporte, Knebelverträge bei Kreditvergaben, hochsubventionierte Schlachtabfälle, die Europa nach Afrika exportiert werden, und dort die Preise für die Bauern verderben, US-Amerikanischer Genmaissirup verdrängt mexikanisches Zuckerrohr. Die Liste solcher Einflussnahmen lässt sich fast beliebig fortsetzen.
Was die Kinderarbeit in den Coltanminen angeht, sollte es doch z.B. möglich sein, dass die EU, die ja sonst auch so gut im Regulieren ist, beschließt, dass nur noch Elektrogräte importiert werden dürfen, für deren Herstellung zertifiziertes, unter gewissen Mindeststandards gefördertes Coltan verwendet wurde. Dazu bedürfte es keines Systemwechsels, keiner sozialistischen Revolution und auch keiner Aufarbeitung der Kolonialgeschichte, eine einfache Verordnung genügte. Rettet sicher nicht die Welt, wäre aber besser als nichts. Vielleicht würde es auch schon reichen, Hersteller, die keine zertifizierten Rohstoffquellen nachweisen können, dazu zu zwingen, Schockbilder auf ihre Produkte zu drucken. Auf der Verpackung eines Flachbildfernsehers ließe sich ein kongolesischer Kindersklave fast in Lebensgröße abbilden.
 
Guten Morgen alle, shalom Shimon,

jetzt erst sehe ich, dass hier ja weiter geschrieben wurde. Da mit einigen Begrifflichkeiten gearbeitet wird, wäre vlt. eine Definititon zunächst sinnvoll. So z.B. der Kapitalismus, anbei mal mehrere Sichten zu einem Begriff, die sich nicht widersprechen:

Kurzerklärung:
Historisierende und, v.a. durch die Vertreter des Marxismus, wertende Bezeichnung für die neuzeitlichen kapitalistischen Marktwirtschaften mit dominierendem Privateigentum an den Produktionsmitteln und dezentraler Planung des Wirtschaftsprozesses. Der Kapitalismus wird unterschiedlich charakterisiert; er sei bestimmt: –(1) Durch das Privateigentum an den Produktionsmitteln, verstanden als gesellschaftliches Verhältnis, das den Kapitalisten die unentgeltliche Aneignung der durch die arbeitenden Nichteigentümer hervorgebrachten Wertschöpfung ermögliche (Marxismus); –(2) durch das Vorherrschen der „kapitalistischen” Gesinnung, d.h. Erwerbsprinzip, Rationalität und Individualismus (Sombart), bzw. durch die rationale Arbeitsorganisation zur Gewinnerzielung auf Basis eines formalisierten Rechnungskalküls (Weber); –(3) durch das Vorherrschen von Großbetrieben (Knapp); –(4) durch die Dominanz des freien und dynamischen Unternehmertums (Schumpeter).

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/kapitalismus.html

Ich finde, damit haben wir es recht umfassend beschrieben bekommen. Somit bedeutet es, dass sich ein kapitalistisches System durch verschiedene Faktoren auszeichnet, u.a. durch Ausbeutung der lohnabhängig Beschäftigten (n. Marx) = Mehr-Wert-Produktion, d.h. die durch Nichteigentümer hervorgebrachte Wertschöpfung fliesst in die Kassen und für die Reinvestition (in den Produktionskreislauf) des Unternehmers, der Lohnabhängige erarbeitet grundsätzlich mehr Wert, als er den Eigentümer der Produktionstätte kostet. (Keine Wertung, eine reine Beschreibung, es würde sonst nicht funktionieren).
Und hervor zu heben, die kapitalistische Gesinnung, Erwerbsprinzip und Rationalisierung immer im Hinblick auf Gewinnerzielung und Steigerung dessen (Wachstum).
Was unter dem Strich heißt, dass jeder Winkel, jede Ecke, jeder weisse Fleck der Landschaften und der Produktionswelt erobert, rationalisiert und erschlossen werden (müssen) bevor es zum endgültigen .... ja was ..... Kollaps? kommen wird.


lieber amant,

meinst du wirklich, dass wir eine demokratie haben? schon allein die tatsache, dass wir von zeit zu zeit wählen ist zu wenig um von demokratie zu reden.

wenn wir bedenken, dass anch ein wahl das parlament tun und lassen kann was es will ist für mich keine demokratie. im allerbesten fall können wir nur von "demokratur" reden... und die "lobbies" sin ein farce - was hat das mit demokratie zu tun?

shimon


Das habe ich ja beschrieben, ergänze es aber gerne mit dem Link zu einem Aufsatz von Christoph Hubatschke zur Postdemokratie unter Beleuchtung der Definition nach C. Crouch:

Postdemokratie:

"„Der Begriff bezeichnet ein Gemeinwesen, in dem zwar nach wie vor Wahlen abgehalten werden, Wahlen, die sogar dazu führen, dass Regierungen ihren Abschied nehmen müssen, in dem allerdings konkurrierende Teams professioneller PR-Experten die öffentliche Debatte während der Wahlkämpfe so stark kontrollieren, dass sie zu einem reinen Spektakel verkommt, bei dem man nur über eine Reihe von Problemen diskutiert, die die Experten zuvor ausgewählt haben. Die Mehrheit der Bürger spielt dabei eine passive, schweigende ja sogar apathische Rolle, sie reagieren nur auf Signale, die man ihnen gibt. Im Schatten dieser politischen Inszenierung wird die reale Politik hinter verschlossenen Türen gemacht: von gewählten Regierungen und Eliten, die vor allem die Interessen der Wirtschaft vertreten.“ (Crouch, 10).

http://www.diebresche.org/colin-crouch-postdemokratie/

"Shimon: und die "lobbies" sin ein farce - was hat das mit demokratie zu tun?"

Die Lobby ist keine Farce, Lobbyismus ist knallharte Realität, siehe oben, wie ich schon schrieb, die reale Politik wird gemacht im Vorzimmer der Parlamente, der Lobby.

Definition Lobbyismus:

Einflussnahme organisierter Interessengruppen (z.B. Verbände, Vereine, Nichtregierungsorganisationen) auf Exekutive und Legislative, bspw. in der Form von Anschreiben, Telefonaten, Anhörungen, Vorlagen, Berichten, Studien usw. Gegenleistungen der Interessengruppen an die Politiker können spezifische Informationen, Spenden etc. sein. Lobbyismus kann sich auch in der Androhung von politischem Druck (Streik, Lieferboykott, Abbau von Arbeitsplätzen) äußern.

Zitierfähige URL

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/lobbyismus.html

Das mal zur Begriffsklärung.
 
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Und hier etwas zum Desillusionieren ...... für die Letzten, die an den Fortbestand der Religion "Kapitalismus" standhaft glauben (es wohl auch danach noch tun werden ....)

:D
 
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