W
Wellenspiel
Guest
Ein einziger riesiger Raum. Ein Schloss oder eine Kathedrale mit hohen Säulengängen, weitläufigen Emporen, Treppen und kunstvoll behauenes Gestein, wohin das Auge blickt. Es gibt keine vereinzelten Räume und dennoch ist alles verwinkelt und verschachtelt.
Was zunächst wie ein Schloss erschien, weitet sich zu einer Stadt, während ich hindurch wandere und Türen und Fenster erahne - ich sehe sie aber nicht konkret, es erscheint weiterhin wie ein offener Raum ohne Trennwände. Ich wandere und mit der Zeit dämmert es. Die Stadt zieht an mir vorbei, wird konkreter. Die Nacht zieht herauf, ich merke es daran, dass es dunkel wird und Mondlicht durch weit entfernte Buntglasfenster scheint. Die Farbe dieser Fenster verblasst.
Stattdessen erfüllt nun ein warmer Schimmer den Raum und lässt tiefdunkle Schatten im Hintergrund tanzen. Ich wandere weiter.
Nach einer halben Ewigkeit am Ende des Raumes angelangt, steige ich serpentinenartige Treppen hinauf. Das Licht wird schwächer. Auf den Treppensimsen hocken Gargoyles. Ich höre ein Rauschen wie von einem Wildbach, das immer lauter wird. Dann stehe ich plötzlich vor einer Sackgasse, einer massiven steinernen Wand gleich oberhalb der Treppe.
"Du solltest sie brechen", flüstert mir eine Stimme ins Ohr. Hände legen einen Hammer in meine. 'Ein klobiges, unpraktisches Ding ohne Meißel' , denke ich mir noch, handele aber dennoch.
Schlag für Schlag hämmere ich auf die Wand ein. Splitter um Splitter schlage ich heraus und bemerke ein Beben, das sie durchfährt. Etwas stürzt sich von der anderen Seite dagegen, unterstützt meine Anstrengungen, sie zu zerstören. Stärker hämmere ich auf die Wand ein und dann zerbricht sie. Mit einem eiskalten Schwall stürzt mir eine Wasserflut entgegen, schwemmt mich fort und zertrümmert mit unglaublicher Kraft Säulen und Terrassen, Geländer und Treppen...
Ein Schnitt, Stunden später.
Die Sonne ist wieder aufgegangen, ich stehe am Rand eines Sees. Neben mir fühle ich die Anwesenheit meines Begleiters.
Uralte Bauten ragen aus dem See, Tempeldächer, Brücken, Türme. Ich stehe unter hellem Tageslicht, fühle aber, dieser Ort liegt abgeschieden vom Rest der Welt. Wasserfälle rauschen aus den architektonischen Kunstwerken, lassen den Wasserpegel steigen.
"Siehst du, was passiert?", sagt mein Begleiter. "Diese Stadt bricht nach zweieinhalbtausend unbewohnten Jahren auseinander. Sobald das Wasser befreit wurde, bahnte es sich seinen Weg. Dieser Ort hieß Genecea."
Was zunächst wie ein Schloss erschien, weitet sich zu einer Stadt, während ich hindurch wandere und Türen und Fenster erahne - ich sehe sie aber nicht konkret, es erscheint weiterhin wie ein offener Raum ohne Trennwände. Ich wandere und mit der Zeit dämmert es. Die Stadt zieht an mir vorbei, wird konkreter. Die Nacht zieht herauf, ich merke es daran, dass es dunkel wird und Mondlicht durch weit entfernte Buntglasfenster scheint. Die Farbe dieser Fenster verblasst.
Stattdessen erfüllt nun ein warmer Schimmer den Raum und lässt tiefdunkle Schatten im Hintergrund tanzen. Ich wandere weiter.
Nach einer halben Ewigkeit am Ende des Raumes angelangt, steige ich serpentinenartige Treppen hinauf. Das Licht wird schwächer. Auf den Treppensimsen hocken Gargoyles. Ich höre ein Rauschen wie von einem Wildbach, das immer lauter wird. Dann stehe ich plötzlich vor einer Sackgasse, einer massiven steinernen Wand gleich oberhalb der Treppe.
"Du solltest sie brechen", flüstert mir eine Stimme ins Ohr. Hände legen einen Hammer in meine. 'Ein klobiges, unpraktisches Ding ohne Meißel' , denke ich mir noch, handele aber dennoch.
Schlag für Schlag hämmere ich auf die Wand ein. Splitter um Splitter schlage ich heraus und bemerke ein Beben, das sie durchfährt. Etwas stürzt sich von der anderen Seite dagegen, unterstützt meine Anstrengungen, sie zu zerstören. Stärker hämmere ich auf die Wand ein und dann zerbricht sie. Mit einem eiskalten Schwall stürzt mir eine Wasserflut entgegen, schwemmt mich fort und zertrümmert mit unglaublicher Kraft Säulen und Terrassen, Geländer und Treppen...
Ein Schnitt, Stunden später.
Die Sonne ist wieder aufgegangen, ich stehe am Rand eines Sees. Neben mir fühle ich die Anwesenheit meines Begleiters.
Uralte Bauten ragen aus dem See, Tempeldächer, Brücken, Türme. Ich stehe unter hellem Tageslicht, fühle aber, dieser Ort liegt abgeschieden vom Rest der Welt. Wasserfälle rauschen aus den architektonischen Kunstwerken, lassen den Wasserpegel steigen.
"Siehst du, was passiert?", sagt mein Begleiter. "Diese Stadt bricht nach zweieinhalbtausend unbewohnten Jahren auseinander. Sobald das Wasser befreit wurde, bahnte es sich seinen Weg. Dieser Ort hieß Genecea."