Farbenvogel
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Sächsisch plätschert
"Die Sprache dieser Leute beleidigt mein Ohr!", schrieb der Dramatiker Franz Grillparzer im 19. Jahrhundert und verglich die Sachsen mit quakenden Fröschen. Der Vergleich hinkt. Sachsen quaken nicht. Sachsen lassens vielmehr "loofn". Das Sächsische plätschert weich aus dem Mund. Der Dialekt sei Maulfaulheit, behaupten manche. Das Sächsische verkürzt sehr stark. Aus "haben wir" oder "sind wir" werden "hammer" und "simmer".
Daneben gilt: den Mund nur nicht zu weit aufmachen. Das A tendiert zu O Orbeit, das O zum U Oufen. Beim O ist der Mund weniger geöffnet als beim A, beim U weniger als beim O.
Zudem können die Sachsen den "ch"- und den "sch"-Laut nicht unterscheiden. Verheerend sei die Rechtschreibung in sächsischen Kinderaufsätzen, stöhnen die Lehrer. Die Kinder wundern sich unterdessen warum sie "Disch" manchmal wie "Tisch" und manchmal wie "Dich" schreiben sollen. Klänge doch alles gleich.
Die Weichen besiegen die Harten
Die auffälligste Sprachregel des Sächsischen ist jedoch: "de Weechn besiechn de Hardn". Die weichen Konsonanten besiegen die harten. Aus P wird B, aus K wird G, aus T wird D. Es heißt also nicht "kaputt" sondern "gabudd".
Der Grund: die Sachsen haben die "Behauchung" aufgegeben. Spricht man P, T, oder K schlägt immer ein H nach. Ohne diesen Hauch werden die Buchstaben unaussprechlich. Der einzige Ausweg: man spricht die harten Konsonanten weich aus. Die sind nämlich ohne Hauch.
Wer sich einmal an die Aussprache gewöhnt, wird sächsisch leicht verstehen. Lexikalisch und grammatisch ist es eng an das Hochdeutsche angelehnt das heißt, wir wissen ja nun, dass sich das Hochdeutsche vielmehr an das Sächsische angelehnt hat.
Sächsisch plätschert
"Die Sprache dieser Leute beleidigt mein Ohr!", schrieb der Dramatiker Franz Grillparzer im 19. Jahrhundert und verglich die Sachsen mit quakenden Fröschen. Der Vergleich hinkt. Sachsen quaken nicht. Sachsen lassens vielmehr "loofn". Das Sächsische plätschert weich aus dem Mund. Der Dialekt sei Maulfaulheit, behaupten manche. Das Sächsische verkürzt sehr stark. Aus "haben wir" oder "sind wir" werden "hammer" und "simmer".
Daneben gilt: den Mund nur nicht zu weit aufmachen. Das A tendiert zu O Orbeit, das O zum U Oufen. Beim O ist der Mund weniger geöffnet als beim A, beim U weniger als beim O.
Zudem können die Sachsen den "ch"- und den "sch"-Laut nicht unterscheiden. Verheerend sei die Rechtschreibung in sächsischen Kinderaufsätzen, stöhnen die Lehrer. Die Kinder wundern sich unterdessen warum sie "Disch" manchmal wie "Tisch" und manchmal wie "Dich" schreiben sollen. Klänge doch alles gleich.
Die Weichen besiegen die Harten
Die auffälligste Sprachregel des Sächsischen ist jedoch: "de Weechn besiechn de Hardn". Die weichen Konsonanten besiegen die harten. Aus P wird B, aus K wird G, aus T wird D. Es heißt also nicht "kaputt" sondern "gabudd".
Der Grund: die Sachsen haben die "Behauchung" aufgegeben. Spricht man P, T, oder K schlägt immer ein H nach. Ohne diesen Hauch werden die Buchstaben unaussprechlich. Der einzige Ausweg: man spricht die harten Konsonanten weich aus. Die sind nämlich ohne Hauch.
Wer sich einmal an die Aussprache gewöhnt, wird sächsisch leicht verstehen. Lexikalisch und grammatisch ist es eng an das Hochdeutsche angelehnt das heißt, wir wissen ja nun, dass sich das Hochdeutsche vielmehr an das Sächsische angelehnt hat.