Hallo,
fckw schrieb:
Das regelmässige Meditieren (in der Höhle, im Retreat, zuhause) und Stillewerden vertieft nach meiner Erfahrung ganz grundsätzlich die innere Stille, die dann auch im Alltag im Durchschnitt länger anhält. Aber, und hier stimme ich mit Ela überein, das ist noch nicht genug. Es ist eben auch meine Erfahrung, dass diese innere Stille dauernd zunichtegemacht wird durch unkontrollierbare Emotionen, rasende Gedanken usw. Diese basieren aber auf nicht aufgelösten Identifikationen, also alles, was eine innere Anhaftung oder Abwehrhaltung schafft. Alleine durch die Meditation lösen sich diese Identifikationen nicht, es bedarf der gezielten Auseinandersetzung mit sich selbst (der Begriff "Psychotherapie" passt hier ganz gut, auch wenn es sich nur in seltenen Fällen um klassische Therapiestunden mit einem Psychiater handelt). Und da gilt es durchaus zu reflektieren, in sich hineinzufühlen usw.
Du ziehst hier eine Trennung, die ich gerade nicht so strikt gezogen habe (Beitrag 16, der erste Abschnitt). Das habe ich auch in meinem ersten Beitrag zu Ela explizit betont. Ich sage nirgends, dass es nur um die kontemplative Arbeit. Es geht mir vor allem um den Z U S A M M E N H A N G - und diesen habe ich dargestellt.
Ich bin in meinen Beiträgen immer zum Alltag zurückgekehrt. Es ging mir um einen "Aufstieg" und einen "Abstieg", um die Einheit. Ohne kontemplative Technik wird das Bewusstsein nicht aufsteigen. Und natürlich ist dann der Abstieg in den Alltag wichtig und unvermeidbar.
Allerdings bin ich mit eurer Bewertung der Meditation nicht einverstanden. (Ich hatte oben den Begriff "Kontemplation" eingeführt, weil Ela den Begriff Meditation für mich zu breit verwendet hatte. Wenn Ela jetzt den Begriff quasi übersetzt, dann macht das für die "gemeinsame" Kommunikation wenig Sinn, da ich mit diesem Begriff auf ihn "kontextuell" eingegangen bin).
Es gibt verschiedene meditative Techniken (oben als Begriff "Kontemplation" eingeführt). Ich kann mir gut vorstellen, dass Zen gerade nicht Neurosen auflöst. Aber ich bin mir sehr sicher, dass beispielsweise Vipassana oder auch Chakra-Meditation Neurosen, Identifizierungen, etc. auflösen kann, dass mitunter ein Ziel der Technik ist. Das ist aber vor allem eine Frage der Tiefe der Meditation.
Ein zu allgemeines - Urteil über alle Techniken hinweg - ist hier, meine Ansicht nach, fehl am Platz. Jede Technik hat ihre eigene Wirkung und ihren eigenen Weg.
Und wenn man die rationale Ebene hinter sich gelassen hat, dann ist das ganze gedankliche Reflektieren über das Selbst nicht mehr notwendig, das vollzieht sich dann innerlicher, intuitiv-emotional.
Auch hier mein Einwand: keine zu generelle Bewertung, gerade bei "rationaler Reflexion". Auf der rationalen Ebene ist sie natürlich notwendig, das Hauptinstrument, auf den darüber liegenden nicht mehr.
("Aufstieg" und "Abstieg" als Metaphern, nicht normativ oder bewertend)