Ich denke, es liegt in der Natur des Menschen, Rudel zu bilden und über die Abgrenzung "den anderen" gegenüber vermeintlich die eigene Gemeinschaft zu stärken. Unterschiede werden extra herausgestrichen, und wo keine sind, werden extra welche hineininterpretiert. Da gibt es sogar Experimente zu.
Deutschland, Österreich und die Schweiz eignen sich für solche Vergleiche bzw Bezüge zueinander besonders gut, weil sie sich sprachlich ähnlich sind und dies daher besonders leicht möglich ist. Und gerade Österreich-Deutschland-bezüglich kommt noch dazu: "der große und der kleine Bruder" und die gemeinsame Geschichte.
Bei Fussballmatchen, Song Contest und Konsorten wird das Ganze dann extrem ausgelebt.
Ich selbst habe einige sehr liebe Kontakte nach Deutschland, eines wurde sogar familiär, habe aber bis zum Kennenlernen dieser Kontakte diese Rivalität auch gekannt, wenn jetzt auch nicht aktiv ausgelebt. Aber ich kann mich noch erinnern: kein Fussballmatch war so spannend als wie eines zwischen Ösis und Piefis.
Ganz am Anfang, als sich meine Kontakte gebildet haben, fand ich es immer total witzig und interessant, plötzlich auf der anderen Seite zu sitzen und verschiedene Anlässe aus der anderen Perspektive mitzuerleben und mitzubekommen. Und hab auch über dieses Phänomen der Rivalität nachgedacht. Ich finde es aber schön, das heute nicht mehr zu haben.
Es ist schade, wenn einfach so nach Nationalitäten in Schubladen gestopft wird. Das ist irgendwie zu einfach, und es entgeht einem auch sehr viel.
Aber manche brauchen das wohl.
Liebe Grüße,
Chimba