Habe gerade mal meine Tochter gefragt ... sie besucht die 4. Klasse. Bei ihr in der Schule hatte sich ein Lehrer bereit erklärt, jeden Dienstag von 15.00 Uhr-16.30 Uhr einen Lesenachmittag anzubieten.
Habe jetzt mal nachgefragt, wie sich das gestaltet.
Also ... jeder hat das selbe Buch ... und da lesen die Kinder erst mal für sich. Danach wird laut vorgelesen.
Finde ich gut ... und habe so ein Angebot auch sonst noch nirgendwo gehört.
Auswendig lernen ist heute noch angesagt.
Etwas was SunnyAfternoon ansprach, denke ich, ist mit ein Punkt, warum einiges verloren geht .... die Zeit mit dem Handy und dem Internet. Ich hatte erst Anfang dieser Woche so einen asbach-uralt Zettel in der Hand gehabt. Nannte sich irgendwie SMS-Wörterbuch. Es war schon sehr anstrengend es zu lesen .... einige Lacher blieben natürlich auch nicht aus. Aber da wird auch viel abgekürzt ... und ich denke, es verinnerlicht sich ... wenn man sich fast ausschließlich damit beschäftigt. Auch wenn man es in der Schule anders gelernt hat, wenn es sich für einen selber gut anhört.
Ich bin in meiner Schulzeit durch eine harte Schule. Von der 5. bis zur 10 Klasse hatten wir den selben Lehrer ... er war ein Rumäne, und ein wirklich überzeugter Deutschlehrer. Von Anfang an trimmte er uns mit den Regeln, bis zum erbrechen und immer wieder sein Lieblingssatz: "Heuer habt ihr Prüfung!!! " ... ich höre es heute noch. Und es ist was dran .... ich habe noch sehr oft seine Regeln im Kopf, wenn ich vor manchem Wort sitze und überlege: "Groß oder Klein?" ... dann kommen automatisch die Fragen.
Ganz anders, war es bei meiner Tochter in der Schule, die sie vor unserem Umzug hier her besuchte. Die Deutschlehrerin hatte ja fast geheult, als ich es ihr sagte, dass wir weg ziehen. Ja, klar ... unsere Tochter gehörte mit zu den wenigen Klassenbesten ... es ging um den Notendurchschnitt. Wir hatten mal ein sehr langes Gespräch mit ihr ... sie stand dem Problem eher ratlos gegenüber, weil viele Kinder entweder keine Lust hatten, oder eine Lernschwäche.
Sie meinte dann noch: "Was haben wir den für eine Wahl ... von oben heißt es dann, es gibt keine Sitzenbleiber mehr ... wir müssen die Kinder mitziehen! Und wenn man dann manche Eltern ankuckt, braucht man sich auch nicht wundern, wenn die Kinder kein Interesse zeigen."
Und das schon in den jungen Jahren.
Gut das eine oder andere Wort habe ich auch .... ich habe für mich das Wort "nix" anstatt nichts. Es gehört irgendwie zu mir. Ich selber hege ja auch den Spruch: "Ich spreche (schreibe) so, wie mir der Schnabel gewachsen ist" ... aber dennoch differenziere ich. Der Schnabel ist nicht überall angebracht ... da sollte man sich doch ein wenig Mühe geben.