Deutsche Sprache, schwere Sprache

Lotusz

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Hallo

Ich hatte immer geglaubt, man hätte bei der neuen deutschen Rechtschreibung das "ß" (sz) abgeschafft. Aber ich war mir nicht sicher. Darum schaute ich auf der Seite neue-rechtschreibung.de nach. Unter Punkt 405 fand ich dann die Regeln für das "ß". Jetzt muss ich mir das erst einmal ein paarmal durchlesen, um das richtig zu verstehen. Hier nun die Regeln:

Wenn man ein stimmhaftes s spricht, muss es ein s sein: Rose.

Wenn man stimmlos nach einem kurzen Vokal spricht, dann muss es ein ss sein: Hass, hässlich.

Wenn man stimmlos nach einem langen Vokal spricht, wenn das im Wortinnern ist und wenn kein Konsonant mehr folgt, dann weiß man sicher, dass es ein ß ist: Straße, Füße.

Wenn man stimmlos nach einem Diphthong spricht, wenn das im Wortinnern ist und wenn kein Konsonant mehr folgt, dann weiß man sicher, dass es ein ß ist: außen, reißen.

Hier muss man aufpassen:
Wenn man am Wortende nach langem Vokal oder nach Diphthong ein stimmloses s spricht, so ist das meistens ein ß (aber leider nicht immer, man muss das lernen --> 404): Fuß, Maß, Fleiß, Strauß, Grieß, Spieß.

Gehe ich recht in der Annahme, dass sich hinter einem Diphthong ein "ei", "au", "eu" verbirgt?

Alles Liebe. Gerrit
 
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Lotusz schrieb:
Hallo

...
Hier muss man aufpassen:
Wenn man am Wortende nach langem Vokal oder nach Diphthong ein stimmloses s spricht, so ist das meistens ein ß (aber leider nicht immer, man muss das lernen --> 404): Fuß, Maß, Fleiß, Strauß, Grieß, Spieß.

...

Hallo Gerrit,

das ist es ja: leider nur meistens
der Genuss
und mein Lieblingswort im täglichen Beruf: der Genussschein

Zu aller Verwirrung bricht noch eine Diskussion aus, ob die neue Rechtschreibung verbindlich wird oder alte und neue Fassung nebeneinander ihre Gültigkeit behalten.

Liebe Grüße
Gerry
 
Hallo

Ich muss ehrlich sagen, ich finde das alles etwas verwirrend. Mir wäre es daher nicht unangenehm gewesen, wenn man vollkommen auf das "ß" verzichtet und es durch "ss" ersetzt hätte.

Alles Liebe. Gerrit
 
Ehrlich, es ist wirklich einfach. nach kurzem Vokal folgt ss, nach langem (und das beinhaltet Diphtonge) ß. Verwirrend finde ich nur, dass diverse Medien nun wieder rückumgestiegen sind und es nun eigentlich keine verbindlichen Regeln mehr gibt. Das nervt.

Aber: Alles wird gut, auch bei diesem Wetter :zauberer1

Liebe Grüße

Eike
 
Hallo

Ich überlege gerade, ob ich in meinen Texten nicht generell auf "ß" verzichten sollte, da ohnehin etliche Internetseiten allergisch auf das "ß" reagieren (genau so wie auf ä, ü und ö) und sie verstümmeln.

Alles Liebe. Gerrit
 
Gerrit, erstmal danke für den link. Die Seite ist gut, auch wenn ich einige Erklärungen umständlich finde.

Das Beispiel, das du anführst - stimmlos am Wortende, da muss man lernen -, ist leichter zu begreifen, wenn man sich überlegt, wie es vorher war: Alle Wörter, die am Ende ein einfaches s hatten, behalten das. Daran hat sich ncihts geänder, z.B. Gras, Glas etc. Das kann man sich leicht verdeutlichen, wenn man Adjektive oder Verben bildet: grasen, gläsern etc.
Verändert hat sich nur dort etwas, wo zuvor ß gebräuchlich war. Und da gilt nun die Regel (die ich oben schon angeführt habe) nach kurzem Vokal ss, nach langem ß. Eigentlich einfach.
Der Punkt an dieser Regel ist: Man kann nun am Schriftbild erkennen, ob der Vokal kurz oder lang ist, je nachdem ob ein ß oder ss folgt. Also würde man nach neuer Rechtschreibung "daß" "daas" aussprechen. Denn vor einem ß muss ja ein langer Vokal ausgesprochen werden. Das Schriftbild wurde also an die Aussprache angepasst und so vereinheitlicht. Ich finds logisch.


Viel verwirrender finde ich Auseinander- und Zusammenschreibung.

Und ich frage mich, warum Rhythmus zum Bildungswortschatz gehört und Hämorriden nicht... ein Rätsel...

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
wie war das mit der alten Rechtschreibung? Wurde dort generell anstelle ss ein ß verwendet, oder oder auch nur in den obengenannten Fällen?

Aber ich kanns mir sowieso einfach machen, da es hierzulande diesen Doppel-ss zum Glück gar nicht gibt, mir nie gelernt wurde und die Tastaturen auch frei davon sind. :)

liebe grüsse
 
Nein, es ging kreuz und quer durcheinander. Deshalb sage ich ja: Es ist eine Vereinfachung. Schweizer Texte zu lesen finde ich dagegen des öfteren verwirrend :)

Liebe Grüße

Raeubertochter
 
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Hallo Raeubertochter

Mit deinem Beispiel vom "dass" hast Du mir geholfen.

Alles Liebe. Gerrit
 
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