Destruktive Kritik

Genau Christina das sagte ich bereits in einem anderem Thread ,dass Problem ist immer die Interpretationsmöglichkeit dessen was ich sage/tue/schreib....
Das auch, aber ich glaub, es ist noch tiefgreifender - weil automatisch jeder mal "von sich auf andere schließt" - also die 1. Re-aktion großteils die ureigensten Filter darstellt.

Also wenn ich was lese, schliesse ich auf Grund meines aktuellen Weltbildes auf das, was der andere damit meinen könnte. Meine Überzeugung - von daher auch meine primäre Überlegung - wenn ich was lese.

Von daher muss es zwangsläufig bei meiner Kommunikation so sein, dass mir auch immer wieder das bestätigt wird, wovon ich überzeugt bin - wie auch mein Gegenüber mir genau das bestätigt, woran ich glaube.

Für mein Gegenüber kann es aber ganz anders erscheinen - und auch sein - weil sie/er ein ganz anderes Bild der Welt hat wie ich.
Oft ist etwas "unglücklich" ausgedrückt und bietet eine Interpretationsgrundlage. Unmissverständlich "rüberkommen" ist nicht leicht :)
Ich würd sagen, ist in Foren sogar schlichtweg unmöglich. Zumindest in so großen wie diesem hier - weil Menschen mit zu vielen - oftmals absolut konträren - Weltbildern auf einander treffen.
 
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Ich denke, wenn jemand einen anderen niedermacht, hat es mit Selbstüberhöhung und der Verteidigung des eigenen Weltbildes zu tun.

Vielleicht hat ihm der andere einen Spiegel vorgehalten, ihn auf schmerzhafte Weise damit konfrontiert, was er selbst hätte sein können (wenn er nur nicht so ein verdammter Opportunist wäre, der sich im bequemen, aber lichtlosen Dunst der Masse versteckt!) - und nun mißgönnt er dem anderen den Erfolg, ja stellt es so dar, als sei dessen Werk, Idee, Vision nichts wert, und als sei seine eigene, kleingeistige Erbärmlichkeit das Maß aller Dinge.

Edgar Allen Poe hat diese Thematik mit folgenden Worten umschrieben:


"Das Kriechen ist unter all den verschiedenen Fortbewegungsarten wohl in seiner Art eine prächtige Sache; aber müssen wir deswegen, weil die Schildkröte einen sicheren Gang besitzt, die Flügel der Adler beschneiden?"


Und von dem ermordeten kath. Pfarrer Hans Milch stammen diese Worte:

"Überall, wo eine Menschenseele sich aalt und wohlfühlt im Nebeneinander und Miteinander, umgeben vom Rechts und vom Links, eingelullt, eingehüllt in die Masse, dort wird in ihr langsam ein Haß wach, ein Haß gegen alles Große, Edle, Erhabene und Schöne. Und eine ungeheure Liebe zum Gewöhnlichen, Platten und Banalen."


Ich denke, genau dieses ist der Grund, warum manche Menschen andere niedermachen.
 
Hallo Ulien, beim Durchlesen deiner Eröffnungsgedanken ist mir was eingefallen. Es geht ja drum, was mach ich aus destruktiver Kritik. De-struktiv heißt also auseinandernehmend - der Kritiker baut mir nichts auf oder zusammen, sondern nimmt etwas von oder an mir auseinander. Das schmerzt gelegentlich, aber was kann ich damit anfangen, für mich, um es doch zu etwas Gedeihlichem zu machen.

Nun bin ich also aufgerufen, mir die Trümmer dessen, was da auseinandergenommen wurde, näher anzuschauen. Was wars? Meine Argumentationstechnik, meine Weltanschauung, meine Sicht der Dinge - oder noch subtiler und eine Schicht drunter meine Meinung davon, wie Kritik zu sein hätte, damit ich sie annehmen kann (=können will). Nun kann ich auch sehen, warum es schmerzt, denn ich kann sehen, wie tief es gegangen ist.

Der nächste Schritt könnte sein, will ich jetzt für mich unbeirrt alles wieder so zusammenbauen, wie es vor dem destruktiven Akt war - das wird mir nicht glücken. Feine Risse werden bleiben ;) - ich rede aus Erfahrung, durchaus auch hier im Forum. Trixi zum Beispiel hat mir ein paar Mal was aber so derartig komplett auseinandergenommen, daß es erfreulicherweise
a194.gif
nie wieder wurde, was es war.

Das bedeutet gleichzeitig, meine Kreativität ist gefordert, um aus den Bausteinen etwas Neues zusammenzusetzen und dabei was zu lernen. Womit ich etwas Konstruktives getan hab.

Dann war aber das ursprünglich destruktiv Aussehende am Ende gar nicht endgültig destruktiv, sondern nur vorübergehend!

Waren so ein paar Gedankensplitter dazu.
 
christina
Meine Überlegungen dazu sind: ist jede Kritik, die ich - jetzt speziell in Foren - als Kritik empfinde wirklich unbedingt eine Kritik dessen, der etwas geschrieben hat?
wer oder was wird kritisiert - wenn ich mich mit meinem Weltbild und allen dranhängenen Dingen identifiziere, dass ich also das bin, was ich von der Welt halte, dann ist mein Ich natürlich schnell zertrümmert - wenn ich aber erkenne, dass dieses Weltbild nur ein Konstrukt ist um die Welt für mich einigermaßen verständlich zu machen, dann bin ich (und damit auch meine Zerstörbarkeit) außenvor (oder tieferdrin).

Kinnarih
Das bedeutet gleichzeitig, meine Kreativität ist gefordert, um aus den Bausteinen etwas Neues zusammenzusetzen und dabei was zu lernen. Womit ich etwas Konstruktives getan hab.

Dann war aber das ursprünglich destruktiv Aussehende am Ende gar nicht endgültig destruktiv, sondern nur vorübergehend!
Danke ganz hervorragender gedankengang - das wäre das Konstruktive am Destruktiven

LGInti
 
Hallo Ulien, beim Durchlesen deiner Eröffnungsgedanken ist mir was eingefallen. Es geht ja drum, was mach ich aus destruktiver Kritik. De-struktiv heißt also auseinandernehmend - der Kritiker baut mir nichts auf oder zusammen, sondern nimmt etwas von oder an mir auseinander. Das schmerzt gelegentlich, aber was kann ich damit anfangen, für mich, um es doch zu etwas Gedeihlichem zu machen.

Nun bin ich also aufgerufen, mir die Trümmer dessen, was da auseinandergenommen wurde, näher anzuschauen. Was wars? Meine Argumentationstechnik, meine Weltanschauung, meine Sicht der Dinge - oder noch subtiler und eine Schicht drunter meine Meinung davon, wie Kritik zu sein hätte, damit ich sie annehmen kann (=können will). Nun kann ich auch sehen, warum es schmerzt, denn ich kann sehen, wie tief es gegangen ist.

Der nächste Schritt könnte sein, will ich jetzt für mich unbeirrt alles wieder so zusammenbauen, wie es vor dem destruktiven Akt war - das wird mir nicht glücken. Feine Risse werden bleiben ;) - ich rede aus Erfahrung, durchaus auch hier im Forum. Trixi zum Beispiel hat mir ein paar Mal was aber so derartig komplett auseinandergenommen, daß es erfreulicherweise
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nie wieder wurde, was es war.

Das bedeutet gleichzeitig, meine Kreativität ist gefordert, um aus den Bausteinen etwas Neues zusammenzusetzen und dabei was zu lernen. Womit ich etwas Konstruktives getan hab.

Dann war aber das ursprünglich destruktiv Aussehende am Ende gar nicht endgültig destruktiv, sondern nur vorübergehend!

Waren so ein paar Gedankensplitter dazu.

Hi Kinni:)

bei dieser Sichweise kann ich dir gut folgen nur ich habe gerade hier einiges gelesen wo ich mich gefragt habe warum wird der /die so derart beleidigend stellenweise sind es bemerkungen die einfach völlig grundlos und völlig unangebracht sind.

Ich finde das nicht in Ordnung auch in einem Forum dass manche meinen sie müssten anderen so nahe treten. Ich nenn das dann nicht unbedingt mehr Kritik.... Naja ich werd mal über Deine Sichweise nachdenken sie ist komplett anders als meine und sie gefällt mir:)

Liebe Grüße für Dich vom Ulien:alien:
 
Hi Kinni:)

bei dieser Sichweise kann ich dir gut folgen nur ich habe gerade hier einiges gelesen wo ich mich gefragt habe warum wird der /die so derart beleidigend stellenweise sind es bemerkungen die einfach völlig grundlos und völlig unangebracht sind.
Das Problem ist mir durchaus bewußt, ich weiß schon, was du meinst. In vielen Diskussionen hier drin werden Grenzen nicht beachtet, das hängt wohl damit zusammen, daß man das Gegenüber nicht sieht... ich hab nur auf der anderen Seite an mir selbst erlebt, daß ich Formulierungen absolut als persönlichen Angriff eingestuft habe, und erst nach einigem Nachdenken draufgekommen bin, daß ich mein Bild von der Welt mit der Welt - und das Bildermachprogramm in mir mit mir selbst verwechselt hab. Das war ziemlich eindrucksvoll, da dahinterzukommen.

Deshalb haben sich im Laufe meiner Forumszeit inzwischen meine Ansichten zu kon und de struktiv ziemlich tiefgreifend verändert :)
 
Deshalb haben sich im Laufe meiner Forumszeit inzwischen meine Ansichten zu kon und de struktiv ziemlich tiefgreifend verändert :)

Gug gug Kinni :)

meine sichtweise hast du eben erweitert Danke und genau dafür ist mir das Forum wichtig:).
Bisher hat mich hier keiner angezählt :clown: und wenn mir etwas nicht gefallen würde würd ich das auch immer in einer ordentlichen Form versuchen rübersubringen möglichst sachlich. Natürlich werden auch meine Emotionen so manches mal tangiert aber das würd mich kaum verleiten bös zu reagieren geschweigedenn jemanden anzugreifen....wie inti sagte jeden so lassen wie er ist;)

:liebe1: :alien:
 
Moin Moin :),

auch ein Thema was mir immer wieder in die Quere kommt auf meinem Weg....
aber nicht nur mir:clown:
Mal abgesehen von Kritikfähigkeit einer Person was ist Ktitik eigentlich?
Es gibt einige Formen der Kritik.
Zumindest ist es meist eine Beurteilung an einem Maßstab.
Mich ärgert destruktive Kritik, also eine undifferenzierte Beanstandungen, die so manchmal mit abschätzigen Bemerkungen verbunden sind.

Mich interessiert so manches mal warum macht ein Mensch sowas? Was bewegt ihn dazu? Welchen Maßstab setzt er in diesem Moment an? Oder hat er gar keinen mehr?

Leider sehe ich das auch immer wieder hier im Esoterikforum und auch von Menschen die es eigentlich besser wissen müssten....

:megaphon: Achtung Achtung ....das war jetzt Kritik:clown:

Liebe Grüßlies vom Ulien:alien:

Hallo auch :),

für mich schliessen sich ja einige Fragen an, und zwar:

1. Was ist eigentlich destruktive Kritik ? Ist das Kritik, die nicht so ausfällt, wie der Kritikempfänger es sich vorstellt oder es gerne hätte, es passt also nicht in seinen modus operandi, sondern hätte es gerne anders verpackt, richtig ?

2. Was ärgert so an abschätzigen Bemerkungen ? Wenn es einen nicht betrifft, warum muß es jemanden dann ärgern ?

3. Wird destruktiv und abschätzig vielleicht manchmal nur deswegen als destruktiv und abschätzig empfunden, weil es ins Schwarze trifft ? Also, ich für meinen Teil habe schon häufiger Kritiken bekommen, die man ganz sicher unter einer relativ allgemeinen Formel besehen (die es natürlich nicht gibt, aber nehmen wir es mal an) als destruktiv und geringschätzig oder abschätzig bezeichnen könnte, die mich jedoch gerade oder nicht einmal in der Peripherie tangiert haben. Und dann gibt es welche, die ganz harmlos formuliert werden, die jedoch einiges ausgelöst haben.

Gibt es also solch eine allgemeine Formel für das Anwenden für Kritik ? Und könnte es vielleicht ein Lernprozeß sein, damit umzugehen, wenn es mal anders kommt, als man es gerne oder lieber hätte ?

Und wenn es ohnehin bei anderen auffällt und man selbst gar nicht angesprochen ist, warum fühlt sich dann jemand dadurch eigentlich gestört ?

Will sagen:
Warum stört es also jemanden, wenn andere Menschen es vorziehen, in einer etwas anderen Tonart miteinander umzugehen, als es das eigene - in diesem Fall das des Betrachters im Außen - Weltbild vorsieht ?

Und warum müssten Esoteriker es eigentlich besser wissen ? Was müssen sie besser wissen ? Vielleicht wissen sie es manchmal tatsächlich besser, und machen es anders, als es von Esoterikern im Allgemeinen offenbar erwartet wird ?

Mal eine etwas andere Sichtweise und diverse Fragen zu diesem Thema.

Grüßlies :)
 
wenn man von destruktiver kritik spricht,wird wohlmöglich "konstruktive kritik">erwartet (?) ,warum erwartet man positive kritik von anderen menschen
sind sie dazu verpflichtet?
andererseits bemerke ich bei manchen leuten hier auf dem board ,eine überempfindlichkeit gegen kritik jeder art -ob sie konstruktiv ist oder auf "herabsetzende weise" empfunden wird,
das empfinden hängt immer von den kritisierten ab...,oftmals reicht schon eine verallgemeinerung aus - ohne jeglichen bezug auf eine reale person - damit sich entsprechende leute persönlich angegriffen fühlen,
ich habe beispielsweise hier einige male erlebt,wie aus dem nichts heraus leute mir persönliche vorwürfe gemacht haben oder sogar vermutungen über meine lebensweise angestellt - OHNE das ich sie vorher in irgendeinem zusammenhang angesprochen bzw.zitiert hätte,merkwürdiges verhalten..
wenn ich beispielsweise "harte" kritik an jemanden übe,natürlich nicht ohne grund
es ist klar das auf so einem board die weltanschauungen kollidieren -damit muss jeder auch rechnen (nicht nur mit licht & liebe;),
die weltbilder einzelner manifestieren sich im zustand der gesellschaft und der welt,wenn mir die sichtweise eines anderen menschen mißfällt,und ich überzeugt bin das diese entsprechende sichtweise,auf die gesellschaft in der ich lebe negativ einwirkt,dann werde ich immer versuchen einfluss zu nehmen - da ich ja mit allen anderen mensch diese welt teile (die reale vor der tür),allerdings brauche ich dazu nicht persönlich werden..das ist die regel,ich greife nur die betreffende meinung/philosophie der leute an -wenn ich z.b behaupten würde,"alle autofahrer sind idioten" dann wäre der inhalt destruktiv zu bewerten ,weil einfach ..ohne sinn
-ganz klar - viele würden diese aussage auch als beleidigend empfinden weil sie sich mit "autofahrer"identifizieren (obwohl diese empfindung ausschliesslich ihr problem ist -siehe oben),
anders bei der aussage:
"alle autofahrer sind idioten,weil sie meine und auch ihre umwelt vergiften" so steckt darin ein kleiner unterschied ,und zwar die begründung -
ob eine solche aussage jemanden zum nachdenken anregt, oder nicht,kann ich auch nicht erwarten,also sollte man sich etwas locker machen,und nicht herumheulen:D
;)


grüsse
 
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1. Was ist eigentlich destruktive Kritik ? Ist das Kritik, die nicht so ausfällt, wie der Kritikempfänger es sich vorstellt oder es gerne hätte, es passt also nicht in seinen modus operandi, sondern hätte es gerne anders verpackt, richtig ?
Destruktiv sind vor allem persönliche Angriffe und Beleidigungen

2. Was ärgert so an abschätzigen Bemerkungen ? Wenn es einen nicht betrifft, warum muß es jemanden dann ärgern ?
Das liegt wohl an einer Grundeinstellung die u.a. Respekt vor dem anderen oder eben Feingefühl. Zudem eine besonders in einem Forum gewünschte Sachlichkeit in Diskussionen

3. Wird destruktiv und abschätzig vielleicht manchmal nur deswegen als destruktiv und abschätzig empfunden, weil es ins Schwarze trifft ? Also, ich für meinen Teil habe schon häufiger Kritiken bekommen, die man ganz sicher unter einer relativ allgemeinen Formel besehen (die es natürlich nicht gibt, aber nehmen wir es mal an) als destruktiv und geringschätzig oder abschätzig bezeichnen könnte, die mich jedoch gerade oder nicht einmal in der Peripherie tangiert haben. Und dann gibt es welche, die ganz harmlos formuliert werden, die jedoch einiges ausgelöst haben.
Jo manchesmal kannst Du verbale persönliche "kriege" erleben und es ist schon unangenehm wenn zwei oder drei sich "kloppen" wollen und damit dann am Thema vorbeidiskutieren. Das Thema gab es übrigens schon oft, dass durch Unsinn anfangen oder Streitereien Themen "verwässert" wurden....denn es gibt immer Menschen die diese Thread-Themen ernst nehmen und auch wirklich diese diskutieren wollen ohne zank und streit

Gibt es also solch eine allgemeine Formel für das Anwenden für Kritik ? Und könnte es vielleicht ein Lernprozeß sein, damit umzugehen, wenn es mal anders kommt, als man es gerne oder lieber hätte ?
Alles hat irgendwo Grenzen denk ich mal. Und ja es gibt allgemeingülltige Formeln für Kritik.

Und wenn es ohnehin bei anderen auffällt und man selbst gar nicht angesprochen ist, warum fühlt sich dann jemand dadurch eigentlich gestört ?
Will sagen:
Warum stört es also jemanden, wenn andere Menschen es vorziehen, in einer etwas anderen Tonart miteinander umzugehen, als es das eigene - in diesem Fall das des Betrachters im Außen - Weltbild vorsieht ?
s.o.

Und warum müssten Esoteriker es eigentlich besser wissen ? Was müssen sie besser wissen ? Vielleicht wissen sie es manchmal tatsächlich besser, und machen es anders, als es von Esoterikern im Allgemeinen offenbar erwartet wird ?
Wer sagt das?

Grüßlies vom Ulien:alien:
 
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