cerambyx
Sehr aktives Mitglied
Wozu eigentlich rennen, wenn es "da vorne" genauso ist?
Wozu eigentlich die Eile, wenn doch der Regen vom peitschenden Wind schon durch die Ritzen der Regenjacke, in jede Fuge zwischen Jacke und Haut gepresst wurde?
Noch eine Stunde bergab bis zur Unterkunft ... die Kleidung klebt kalt und ungemütlich nass am von der bisherigen Eile erhitzten Körper, hemmt die Bewegung, spannt ... die feuchte Wärme kriecht als Geruch in die Nase, stört wie lästiger Rauch in einem Gasthaus ... unangenehm ... der Wind wird stiller - setzt zögernd aus, bleibt ganz weg. Ein Gedanke keimt auf, macht sich breit ...
Rasch den Rucksack abgenommen, die Riemen mit der Deckeltasche auf, Regenjacke, Sweater, Hemd und Leibchen in einem Ruck über den Kopf gezogen und im Rucksack verstaut, Riemen zu, und rasch den Rucksack wieder über den nackten Rücken geworfen, bevor die breiten Träger auskühlen und die Haut vielleicht daher kalt aufzischt!
Der kalte Regen prasselt jetzt auf die heiße Haut - und sie soll heiß bleiben. Also weiter! Ich beginne zu gehen, fast gleitend gehts rasch hinunter, so wie die Hunde steil bergab gehen: Das Gelände bestimmt den Schritt, manchmal ein Hopsen dazwischen, manchmal ein kleiner Sprung. Immer darauf achtend, den Körper, das Gewicht niemals lange auf einem Bein lasten zu lassen, die Arbeit des Bremsens fällt so der Muskulatur zu und nicht dem Gelenk, der Körper ist immer in Vorwärts-Bewegung!
Viel zu bald treffe ich bei der Unterkunft ein - im Regen wars jetzt ein wahrer Genuß. Kaum lief ich nicht wegen der Eile, sondern wegen der Wärme, war's irgendwie anders im Kopf .... Ich war jetzt mein eigenes Kraftwerk und hab meine eigene Wärme erzeugt - und gleichzeitig die Kniegelenke geschont!
Jemand sagt "Hast a Pech g'habt mit'n Wetter, und a doppelts Pech weil's jetzt aufhört z'regnen!" ... Wieso eigentlich Pech? Tatsächlich heben sich die Wolken, zerflattern, lassen die Helligkeit langsam wieder aufkommen. Ich wasche mich am Brunnen, frottiere mich ab und gehe hinein in die Hütte. Nachdem ich trockene Kleidung anhabe, trete ich nochmals vor die Tür ...
In einer Ecke der Hütte sitzt später warm und zufrieden ein Kraftwerk und tankt Energie für den nächsten Tag ... naja .... Ich löffle eine heiße Suppe ...
Euer den Regen liebender
cerambyx
Wozu eigentlich die Eile, wenn doch der Regen vom peitschenden Wind schon durch die Ritzen der Regenjacke, in jede Fuge zwischen Jacke und Haut gepresst wurde?
Noch eine Stunde bergab bis zur Unterkunft ... die Kleidung klebt kalt und ungemütlich nass am von der bisherigen Eile erhitzten Körper, hemmt die Bewegung, spannt ... die feuchte Wärme kriecht als Geruch in die Nase, stört wie lästiger Rauch in einem Gasthaus ... unangenehm ... der Wind wird stiller - setzt zögernd aus, bleibt ganz weg. Ein Gedanke keimt auf, macht sich breit ...
Rasch den Rucksack abgenommen, die Riemen mit der Deckeltasche auf, Regenjacke, Sweater, Hemd und Leibchen in einem Ruck über den Kopf gezogen und im Rucksack verstaut, Riemen zu, und rasch den Rucksack wieder über den nackten Rücken geworfen, bevor die breiten Träger auskühlen und die Haut vielleicht daher kalt aufzischt!
Der kalte Regen prasselt jetzt auf die heiße Haut - und sie soll heiß bleiben. Also weiter! Ich beginne zu gehen, fast gleitend gehts rasch hinunter, so wie die Hunde steil bergab gehen: Das Gelände bestimmt den Schritt, manchmal ein Hopsen dazwischen, manchmal ein kleiner Sprung. Immer darauf achtend, den Körper, das Gewicht niemals lange auf einem Bein lasten zu lassen, die Arbeit des Bremsens fällt so der Muskulatur zu und nicht dem Gelenk, der Körper ist immer in Vorwärts-Bewegung!
Viel zu bald treffe ich bei der Unterkunft ein - im Regen wars jetzt ein wahrer Genuß. Kaum lief ich nicht wegen der Eile, sondern wegen der Wärme, war's irgendwie anders im Kopf .... Ich war jetzt mein eigenes Kraftwerk und hab meine eigene Wärme erzeugt - und gleichzeitig die Kniegelenke geschont!
Jemand sagt "Hast a Pech g'habt mit'n Wetter, und a doppelts Pech weil's jetzt aufhört z'regnen!" ... Wieso eigentlich Pech? Tatsächlich heben sich die Wolken, zerflattern, lassen die Helligkeit langsam wieder aufkommen. Ich wasche mich am Brunnen, frottiere mich ab und gehe hinein in die Hütte. Nachdem ich trockene Kleidung anhabe, trete ich nochmals vor die Tür ...
In einer Ecke der Hütte sitzt später warm und zufrieden ein Kraftwerk und tankt Energie für den nächsten Tag ... naja .... Ich löffle eine heiße Suppe ...
Euer den Regen liebender
cerambyx