Grüß Euch, Ihr Alle!
Dieser Thread hat es sicher nicht verdient, so "auszulaufen"!
Der Regenbogen als verbindendes Element zwischen der Erdmutter und allem darüberliegenden hat ja nicht nur bloß "Zauber" anzubieten!
Auf Kinder macht ein Regenbogen zum Beispiel noch heute einen ganz spontanen Eindruck - er wird gerne wahrgenommen, er will jemandem gezeigt sein, es entstehen Fragen .... und ich vergleiche aufgrund meiner Erfahrungen diesen Eindruck mit dem Finden einer Vogelfeder! Auch sie wird wahrgenommen, aufgehoben, es entstehen Fragen ... und auch die Vogelfeder ist ja ein verbindenden Element zwischen der Erdmutter und allem darüberliegenden.
Soweit die nüchterne Betrachtungsweise ...
Aber nehmen wir uns doch ein paar Minuten, betrachten oder erinnern uns an einen Regenbogen, und versuchen Gedanken darum zu spinnen, ein saftes Gewebe von Ideen aufzubauen, um nur ja nicht das fragile Gebäude aus Tröpchen und Licht zusammenfallen zu lassen, sondern im Gegenteil zu bewahren für die Zeit danach ...
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Im Wald unterwegs - eine plötzliche Brise läßt die Blätter aufrauschen. Zuerst entfernter Donner. Dann dunkle Wolken in den kleinen Blattfenstern der Bäume über mir - es wird Zeit zu gehen; den gesuchten Vogel werde ich heute nicht mehr finden. Ich entschließe mich, weglos gerade nach unten zu gehen ... ich kenne das Gebiet.
Am Waldrand Blitze am Horizont. Es beginnt zu regnen - was tun? Die Wiesen überqueren? Das Gewitter bleibt normalerweise im Gebirge hängen, wenn es dort seinen Ursprung hatte - das weiß ich.
Viele Gewitter habe ich schon draussen verbracht - und manchmal habe ich begriffen, warum Götter wie Tota, Donar, Thor und Loki ihre Herrschaft aufbauen konnten. Und auch dass es nicht ratsam ist, sie zu ignorieren - rasch sind sie mit dem Blitz zur Hand und werfen ihn nach dem respektlos im Gebirge herumkriechenden Menschlein, um danach krachend auch noch den Hammer niedersausen zu lassen .... aber bisher immer nur warnend! Scheinbar habe ich sie noch nie wirklich erzürnt ...
Ich bleibe unter den dicht belaubten Bäumen, suche mir eine kleine, dichte Fichte und setze mich darunter. Hier trifft mich kein Tropfen - und ich bin wieder einmal "blank" unterwegs, Hemd, Hose, Schuhe, Fernglas am Hals, Fotoapparat am Gürtel - aus!
Der Regen rauscht heran, gepeitscht von Windböen fegen helle und dunkle Regenschauer übers Land - gleich dahinter wird es Licht. Die Sonne durchbricht irgendwo hinter mir auf der anderen Seite der Hügel die Wolkendecke - schickt beruhigende Strahlen übers Land, bringt den Wind zum verlöschen und läßt das satte Grün der Wiesen aufleuchten. Nur weit hinten sieht man noch gleichmäßigen Regen, der ungehört fällt, und fernes Aufblitzen, begleitet von dumpfem Grollen.
Alles ist wie ein Spuk vorbei, ich richte mich leicht auf ... dabei beginnt das Wunder erst!
Leise und zart beginnt die Luft zu leuchten, zu flimmern, als könne sie sich nicht entschließen, WO sie genügend Wassertröpfchen zusammenrufen soll, um die Sonnenstrahlen zu bündeln. Doch dann bricht die Sonne endgültig die Wolken auf und leuchtet voller Kraft in den Wasservorhang hinein, dass das Licht in allen Farben über die Landschaft schreit ... eine Helle in die eine Richtung verstrahlend, ein fahlbuntes Echo in der anderen bildend ...
Ich bleibe sitzen ....
... und schaue ...
cerambyx