Der Weg der ANGST

Hm, wir definieren den Begriff "Seele" sehr unterschiedlich. Ich empfinde Angst generell nicht als lähmend, sondern als unangenehm aufwühlend, und finde nicht, dass sie auf seelischer Ebene einen schädlichen Einfluss ausübt. Sie belebt die Seele auf eine den Geist erschütternde Weise, ähnlich wie ein schweres Gewitter, das dem Planeten nicht schadet, aber seine Geschöpfe in Panik versetzt.


Ja, kann sein, wahrscheinlich tun wir das. Angst hat so viele unterschiedliche Facetten, und ich kann nur von mir sagen, dass ich nicht in jeder Situation gleich reagiere, doch tendiere ich wohl mehr zur Flucht und Vermeidung, als dass die Angst bei mir ein Antrieb wäre.

Sie kann lähmen, bis hin zur Schockstarre und wird zur Blockade; sie kann dich kopflos flüchten lassen, du kannst versuchen sie zu verdrängen oder zu ignorieren, dann singt sie ihr Lied jedoch in der Tiefe weiter. Man könnte auch genau hinschauen, was will mir die Angst sagen? Was teilt mir meine eigene Angst mit? Wenn sie für dich belebend ist, dann hört sich das für mich an, als ob du ihr Potential nutzt - das finde ich gut.

Früher und heute auch noch ist Angst lebensnotwenig zum Beispiel in lebensbedrohlichen Situationen. Angst vor Spinnen ist, bin jetzt keine Fachfrau, aber ich sage mal angelernt oder eine Symptomverschiebung. Irrationale Ängste, wie die Angst vor geschlossenen Räumen oder die Angst vor weiten Plätzen, die Angst vor Menschenansammlungen. Angst vor der Angst ist wiederum ein Teufelskreis.

Waldweg hatte ich so verstanden, dass hinter jeder Emotion entweder Angst oder Liebe steht. Wie zwei Kartenstapel. Zieht man eine Karte nach der anderen so liegt unten immer die Karte Angst oder die Karte Liebe. Sie sind die Quelle aus der die anderen Emotionen entstehen.
 
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Waldweg hatte ich so verstanden, dass hinter jeder Emotion entweder Angst oder Liebe steht. Wie zwei Kartenstapel. Zieht man eine Karte nach der anderen so liegt unten immer die Karte Angst oder die Karte Liebe. Sie sind die Quelle aus der die anderen Emotionen entstehen.
Ich muss da immer an Donnie Darko denken, die Szene im Klassenzimmer. Sie ist leider nicht bei Youtube verfügbar.

Wenn man unbedingt will, kann man schon so einen Dualismus behaupten, aber dann nicht mit Angst und Liebe, sondern mit Anziehung und Abstoßung, also den eher wertfreien Begriffen. Ich werde nicht näher ausführen, was ich empfinde, wenn der Begriff "Liebe" auf so unverschämte Weise verwässert und madig gemacht wird, aber es ist eine übelwollende Mischung aus Anziehung und Abstoßung.
 
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Ja, kann sein, wahrscheinlich tun wir das. Angst hat so viele unterschiedliche Facetten, und ich kann nur von mir sagen, dass ich nicht in jeder Situation gleich reagiere, doch tendiere ich wohl mehr zur Flucht und Vermeidung, als dass die Angst bei mir ein Antrieb wäre.
Sie treibt nicht an, sie wühlt auf. Sie belebt die Seele auf eine Art, die wir als sehr unangenehm - und manchmal als lähmend - empfinden.

Angst vor der Angst ist wiederum ein Teufelskreis.
Ich bewerte Angst gar nicht so negativ, auch wenn ich übermäßig darunter leide, wenn sie auftritt. Sie hat für mich Stahlbadcharakter und dient dazu, den Geist zu stärken, indem sie ihn ständig zu Höchstleistungen antreibt. (Das ist natürlich kein gesichertes Wissen, sondern seinerseits ein Versuch, der Angst Sinn zu geben und sie auf diese Weise zu verwerten.)
 
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Zitat von SchattenElf
Ich fliege nicht.
Habe mich selber gefragt:"Junge,hast du Angst vor dem Fliegen?"
(das letzte mal bewusst mit einem Flugzeug geflogen bin ich vor 40 Jahren)
Als erste ehrliche Antwort würde ich JA sagen.
Aber dann hinterfrage ich mich warum ich Angst habe.
Als nächste Antwort kommt:"Ich habe keine (gefühlte) Kontrolle".
Dann bemerke ich dass Fliegen für den Menschen ja garnicht vorgesehen ist.
Der Mensch hat eben Beine und keine Flügel.Das Fliegen ist für den Menschen etwas völlig unnatürliches.Und wenn man das unter dieser Bedingung des Unnatürlichem sieht,wird auch eine Abneigung zu etwas wie dem Fliegen deutlich klar.Und jetzt kann man natürlich Abneigung mit Angst gleichsetzen.

Kontrolle, ja sehe ich auch so, und ich kann mich der Situation nicht entziehen, wenn es mir nicht gut geht, ich stecke dann in dem Flugzeug fest. Bei mir ist es jetzt über 10 Jahre her. Please Fasten your seatbelts. Nein danke, ohne mich.

Hm, Abneigung gleich Angst? Aber dann müsste ich ich auch eine Abneigung gegen das Autofahren haben, denn mit 150 km/h durch die Welt zu rauschen ist für die menschlichen Sinne auch eine Herausforderung, oder?

Ich schrieb:Und jetzt kann man natürlich Abneigung mit Angst gleich setzen,um eine entsprechende Erklärung zu finden.

Was dein von mir fett zitiertes betrifft:
Beim Autofahren hat man sebst eine gefühlte Kontrolle.
Als Beifahrer sieht das schon wieder ganz anders aus.
 
Zitat von SchattenElf
Auch auf die eine und selbe Sache?
Das heisst z.B. ein und die selbe Sache zu lieben und gleichzeitig Angst vor ihr zu haben?

Ich bin auch der Ansicht Angst und Liebe schliessen sich gegenseitig aus,weil Angst durch das fehlen von Liebe entsteht.

Ja, natürlich. Ich kann doch z.B. fürchten auf die Tanzfläche zu gehen und gleichzeitig das Tanzen lieben.

Das sind letztlich aber zwei verschiedene par Schuhe,das Tanzen zu lieben und die Angst auf eine Tanzfläche zu gehen.


Wieso sollte die Liebe angstfrei sein?


Wieso fehlt die Liebe, wenn ich Angst habe? Das erschließt sich mir nicht.

Deine im Zitat erste Frage ist schon falsch.
Deine Frage bedeutet dass die Liebe angstfrei sein soll/muss.
Richtigerweise (in meinen Augen) hättest du fragen können:
"Wieso ist die Liebe angstfrei?"
Und diese Frage kann man nicht beantworten,sondern nur erfahren.
Wo LIEBE ist ist keine ANGST.
Wo ANGST ist ist keine LIEBE.
(wirkliche) LIEBE ist bedingungslos,
Angst ist nicht bedingungslos.
Das ganze stammt aus (unserem) Ursprung,dem sogenannten fallen in die Trennung,was nichts anderes heisst und bedeutet als fallen aus der Einheit.
Einheit bedeutet Liebe und Trennung bedeutet Angst.
 
Ich muss da immer an Donnie Darko denken, die Szene im Klassenzimmer. Sie ist leider nicht bei Youtube verfügbar.

Welche Szene meinst du genau. Die - bunny discussion -?

Ich werde nicht näher ausführen, was ich empfinde, wenn der Begriff "Liebe" auf so unverschämte Weise verwässert und madig gemacht wird,

Mich würde es schon interessieren, jetzt wo du es schon angedeutet hast - (nur wenn du magst) …

Ich bewerte Angst gar nicht so negativ, auch wenn ich übermäßig darunter leide, wenn sie auftritt. Sie hat für mich Stahlbadcharakter und dient dazu, den Geist zu stärken, indem sie ihn ständig zu Höchstleistungen antreibt. (Das ist natürlich kein gesichertes Wissen, sondern seinerseits ein Versuch, der Angst Sinn zu geben und sie auf diese Weise zu verwerten.)

You mean – "Fear doesn't shut you down; it wakes you up?"

Stahlbadcharakter?
Ist nicht Schwäche und Ergebenheit im Angesicht der Angst auch erlaubt?

Da fällt mir zu ein:
Hattest du schon mal Todesangst? Ich schon, und ich empfand das Denken in diesen Momenten als parallelisiert.


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"Oh, my sweet summer child," Old Nan said quietly, "what do you know of fear?
Fear is for the winter, my little lord, when the snows fall a hundred feet
deep and the ice wind comes howling out of the north. Fear is for the long
night, when the sun hides its face for years at a time, and little children
are born and live and die all in darkness while the direwolves grow gaunt and
hungry, and the white walkers move through the woods".
― George R.R. Martin, A Game of Thrones


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Das sind letztlich aber zwei verschiedene par Schuhe,das Tanzen zu lieben und die Angst auf eine Tanzfläche zu gehen.

Für mich nicht. Ich gehe gerne auf die Tanzfläche und habe gleichzeitig Angst. Letztere legt sich dann.

Deine im Zitat erste Frage ist schon falsch.
Deine Frage bedeutet dass die Liebe angstfrei sein soll/muss.

Gibt es falsche Fragen? Das ist mir neu. Deine Interpretation ist interessant. Aber ich finde nicht das Liebe angstfrei sein soll oder muß. Deshalb würde ich das auch nie fragen.

Richtigerweise (in meinen Augen) hättest du fragen können:
"Wieso ist die Liebe angstfrei?"
.

Da es für mich nicht so ist, stellt sich diese Frage für mich auch nicht.

Und diese Frage kann man nicht beantworten,sondern nur erfahren.
Wo LIEBE ist ist keine ANGST.
Wo ANGST ist ist keine LIEBE.
(wirkliche) LIEBE ist bedingungslos,
Angst ist nicht bedingungslos.
Das ganze stammt aus (unserem) Ursprung,dem sogenannten fallen in die Trennung,was nichts anderes heisst und bedeutet als fallen aus der Einheit.
Einheit bedeutet Liebe und Trennung bedeutet Angst

Wie gesagt, ich erlebe Liebe mal angstfrei und mal nicht. Für mich ist beides unabhängig voneinander und je nach Situation gleichzeitig erfahrbar. Ich will mich um diese Lebendigkeit nicht beschneiden, nur weil andere meinen, das könne nicht sein.

Angst ist für mich auch kein Kriterium der Trennung oder Einheit....ich sehe Angst nicht als Gegenpol zur Liebe. Einheit behinhaltet alles was mich ausmacht, da schließe ich nichts aus.

Und wenn Liebe bedingungslos ist, dann macht sie auch nicht zur Bedingung, angstfrei zu sein.

Und Angst schließt für mich die Liebe zum Leben mit ein.

Das ist nur meine Aufassung, wie ich sie für mich zum Leben habe. Ich akzeptiere andere Wahrnehmungen und Sichtweisen. Das gehört für mich zur Vielfältigkeit des Lebens dazu.
 
Welche Szene meinst du genau. Die - bunny discussion -?
Nein, die Szene, in der Donnie mit der Lehrerin über eine Angst-Liebe-Linie streitet, auf der sie alle menschlichen Gefühle verorten zu können behauptet.

Mich würde es schon interessieren, jetzt wo du es schon angedeutet hast - (nur wenn du magst) …
Eigentlich steckt die Erklärung schon in der Andeutung. :)

You mean – "Fear doesn't shut you down; it wakes you up?"
Ich identifiziere die menschliche Seele nicht mit dem menschlichen Bewusstsein. Die menschliche Seele, finde ich, liebt vor allem das Leben, ohne es zu bewerten. Sie ist die Instanz, die will, dass etwas passiert. RHP-Magie ist die Distanzierung des Geistes von der Seele hin zur toten Kälte der Erkenntnis. Ich kann dir dazu dieses schöne und inspirierende Buch empfehlen.

Stahlbadcharakter?
Ist nicht Schwäche und Ergebenheit im Angesicht der Angst auch erlaubt?
Ist denn Schwäche und Ergebenheit im Stahlbad nicht normal? Ich halte Herkules und Thor nicht für Vorbilder. Es geht darum, solche Stürme zu überdauern, um gestärkt daraus hervorzugehen, nicht darum, wie einer jener hirnlosen Überbarbaren stumpf auf alles Störende einzuprügeln und sich dafür als Held feiern zu lassen.

Hattest du schon mal Todesangst? Ich schon, und ich empfand das Denken in diesen Momenten als parallelisiert.
Ja, hatte ich. Mir ging es genau so, aber in der Nachbetrachtung nehme ich andere Tore wahr. Ich denke, wenn es mir gelänge, rechtzeitig den notwendigen Glauben zu aktivieren, könnten mir solche Angstphasen spirituelle Bereiche erschließen, die sonst unzugänglich sind.
 
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weil Angst im Gehirn gewisse Regionen lähmt.
Nur Liebe heilt. Angst macht Angst.

keine ahnung woher du das hast, aber das gehirn wird nicht gelähmt. es gibt aktive und inaktive regionen. find ich gut das du einfluss nimmst auf angst. aber liebe ist nicht der einzige weg. die ist eigentlich nur ein produkt, wenn du mich fragst. hast du aber nicht, deshalb werf ichs in den leeren raum ;-)
 
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