Hm, wir definieren den Begriff "Seele" sehr unterschiedlich. Ich empfinde Angst generell nicht als lähmend, sondern als unangenehm aufwühlend, und finde nicht, dass sie auf seelischer Ebene einen schädlichen Einfluss ausübt. Sie belebt die Seele auf eine den Geist erschütternde Weise, ähnlich wie ein schweres Gewitter, das dem Planeten nicht schadet, aber seine Geschöpfe in Panik versetzt.
Ja, kann sein, wahrscheinlich tun wir das. Angst hat so viele unterschiedliche Facetten, und ich kann nur von mir sagen, dass ich nicht in jeder Situation gleich reagiere, doch tendiere ich wohl mehr zur Flucht und Vermeidung, als dass die Angst bei mir ein Antrieb wäre.
Sie kann lähmen, bis hin zur Schockstarre und wird zur Blockade; sie kann dich kopflos flüchten lassen, du kannst versuchen sie zu verdrängen oder zu ignorieren, dann singt sie ihr Lied jedoch in der Tiefe weiter. Man könnte auch genau hinschauen, was will mir die Angst sagen? Was teilt mir meine eigene Angst mit? Wenn sie für dich belebend ist, dann hört sich das für mich an, als ob du ihr Potential nutzt - das finde ich gut.
Früher und heute auch noch ist Angst lebensnotwenig zum Beispiel in lebensbedrohlichen Situationen. Angst vor Spinnen ist, bin jetzt keine Fachfrau, aber ich sage mal angelernt oder eine Symptomverschiebung. Irrationale Ängste, wie die Angst vor geschlossenen Räumen oder die Angst vor weiten Plätzen, die Angst vor Menschenansammlungen. Angst vor der Angst ist wiederum ein Teufelskreis.
Waldweg hatte ich so verstanden, dass hinter jeder Emotion entweder Angst oder Liebe steht. Wie zwei Kartenstapel. Zieht man eine Karte nach der anderen so liegt unten immer die Karte Angst oder die Karte Liebe. Sie sind die Quelle aus der die anderen Emotionen entstehen.