Überspielen kommt auf das selbe raus wie verdrängen, ist also eine Abwehr gegen das was hier ist, und das ist immer kontraproduktiv für die Erlösung der Angst oder sonstige Gefühle.
Ob man nun sagt, dass man aufgeregt ist oder nicht, macht m.E. keinen Unterschied, denn durch die Angst musst du so oder so hindurch. Es nicht auszusprechen ist übrigens keineswegs Verdrängen, das wird nur häufig von Menschen die im Umgang mit ihren eigenen Gefühlen unerfahren sind so ausgelegt.
Und die meisten kriegen die Aufregung von Außen ja doch nicht so mit, wie man es selbst subjektiv empfinden. Wenn die darauf folgende Menschlichkeit auf das Aussprechen tatsächlich die Erlösung brächte, dann wäre es ja kein Problem, und man müsste es quasi nur aussprechen und schon wäre alles gelöst. ;-) Aber so ist das nun mal nicht.
Neigt man aber selber eher zum Verdrängen, dann wäre es tatsächlich sinnvoll es mal auszusprechen, um sich den Gefühlen bewusst zu werden. (ja, es gibt so viele Varianten ;-) )
Die meisten menschen haben verständnis für andere, wenn man ihnen ehrlich entgegentritt. Gleichzeitig ist es bereits ein kleiner weg aus der angst, denn man ist bereit, eine 'andere' seite von sich zu zeigen.
Es wäre also nur dann ein Weg aus der Angst heraus, wenn das Problem des sich Anvertrauens und Öffnens generell überall besteht. Besteht es in einem vertrauenswürdigen und/oder wohlwollenden Umfeld nicht, dann besteht diesbezüglich keine Angst, sondern ein gesundes Abwägen für sich selbst gut zu sorgen, und einzuschätzen wo ich mich öffnen kann und möchte und wo eher nicht.
Desweiteren ist mEn. gar nicht immer nötig sich nach Außen hin zu öffnen, wenn das "Problem" auch so gelöst werden kann. Reden kann sogar im Extremfall davon ablenken die Gefühle wirklich in Ruhe aufsteigen zu lassen und zu verarbeiten. Denn beim Reden liegt unserer Konzentration auf der Geschichte statt im Körper auf das Gefühl, was die Erlösung vorzeitig behindert, und eher der Gefühlsklärung dient. Was wiederum zunächst auch ein wichtiger erster Schritt sein kann.
Ich persönlich komme meistens ganz gut ohne Reden aus, aber für mich ist es genauso wenig ein Problem mich Freunden/Bekannten/Familie anzuvertrauen, nur suche ich mir die Leute dazu aus. In meiner Therapieausbildung z.B. war es für mich in der Rolle als Klientin (das ging im Wechsel, mal Thera mal Klient) überhaupt kein Problem vor versammelter Mannschaft ehemals schmerzliche Situationen anzusprechen und zu weinen. Totale Öffnung im geschützen Rahmen ist also überhaupt kein Problem.
Ich verspüre jedoch nicht das Bedürfnis dies zu jedem Zeitpunkt und überall zu tun, zumal es meist gar nicht nötig ist, wenn man für sich raus hat wie es funktioniert.
Und da bin ich eben für mich selbst der beste Beweis, dass sich das aller meiste, insbesondere Ängste, lösen kann ganz ohne ein Außen. ;-)
Ich denke das ist aber auch eine Typ Frage, der eine braucht vielleicht (zunächst, denn das ist immer nur ein Anfang, wenn es um hartnäckige Emotionen wie Angst geht) mehr das Feedback von Außen, ein anderer nicht.
Ich habe zufällig gestern einen Blogbeitrag dazu eingestellt, den ich vor längerer Zeit mal geschrieben habe, weil auch bei FB einige meinen, je offener man sich präsentiere, desto freier und vorallem lösungsorientierter verhielte man sich. Für mich ist das nicht zwingend so, und manchmal auch ein Irrtum.
https://www.esoterikforum.at/xfa-bl...effentlichen-plattform-zu-kommunizieren.7166/