Der Wahrnehmungsakt

K

.:K9:.

Guest
Gestern an meiner Würstchenbude sprach ich den Polizisten an. Ich höre häufiger Sirenen, ob denn mehr los sei oder es eine andere Anordnung gäbe, ab wann sie einzuschalten sei? Nö, alles wie immer. Im Dienstwagen höre sich das nochmals anders an. Das war zwar nicht meine Frage, aber insgeheim vielleicht doch:D. Dann fragte ich Helga. Sie steht schon seit Jahrzehnten in der Imbissbude und müsste es genauer wissen (außerdem arbeitet die Polizei vielleicht mit der Lügenpresse Hand in Hand(y))
Nö, is allet wie immer, weesste. Nachdem die restliche Kundschaft verschwand servierte sie die Currywurst und das Hundeleckerli, ein Vierbeiner wurde zum Zweibeiner und so standen wir zu dritt und genossen die Dinge, wie sie sind.
 
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Sofern man beurteilend, aus dem Focus Unterscheidungen "suchend" oder gar im ich fürchte mich Thema steckt kommen solche Ahnungen.
Ich bin da auch nicht gefeit davon, aber meistens zu müde, sodass ich es gar nicht wahrnehme. Es ist so wie es ist, ist da so eine Art Trostpflaster, ich mag das es ist so wie es ist schon, aber nicht in der Form Teppich drüber und unsichtbar machen. In dem was ist ist auch gutes. Ein Zweibeiner mit Fell und einer ohne Fell stehen an ner Wurstelbude und essen. Das ist toll.:thumbup:
 
Mein Vierbeiner würde sich nie auf die Hinterbeine stellen. Nicht für ein Hundeleckerli. Für die Currywrst, ja - vielleicht. Dem müsste ich allerdings als Zweibeiner entschieden im Wege stehen. Weil die Post-Currywurst-Häufchen für meine Wahrnehmung zu flüssig sind um sie - auf allen Vieren kriechend - aus dem Würstelstandl-Terrain zu entfernen, bevor die Herren mit dem Blaulicht mich darum bitten. Beobachtet von meinem Hund. Der sich die Szene, zur Feier des Tages, ganz sicher von zwei Beinen aus ansehen würde. Zwecks Überblick. Den braucht er. Für seine Wahrnehmung. :p
 
Sofern man beurteilend, aus dem Focus Unterscheidungen "suchend" oder gar im ich fürchte mich Thema steckt kommen solche Ahnungen.
Ich bin da auch nicht gefeit davon, aber meistens zu müde, sodass ich es gar nicht wahrnehme. Es ist so wie es ist, ist da so eine Art Trostpflaster, ich mag das es ist so wie es ist schon, aber nicht in der Form Teppich drüber und unsichtbar machen. In dem was ist ist auch gutes. Ein Zweibeiner mit Fell und einer ohne Fell stehen an ner Wurstelbude und essen. Das ist toll.:thumbup:
Ein Bild für die Götter. Wenn auch nicht fürs Hygieneamt:barefoot:
 
Für die Leute (Einsatzkräfte), die da draussen täglich im Dienst sind, hat"Häufigkeit" eine andere Bedeutung...aus Sicht des Polizisten gibts Tage an denen nichts los ist, Tage die durchschnittliche Einsätze beinhalten und Tage an denen die Hölle los ist. Zudem gibts sicherlich noch große Unterschiede, in welchem Bereich /Quadrat Einsätze gefahren werden. Der behördl. Statistik nach sinkt die Kriminalität. Ich hab sowohl zu Kripo als auch zu Spezialeinheiten engeren Kontakt...keine Berichte über häufigere Einsätze als gewöhnlich, passt alles unter die Glocke der Gauss'schen Normalverteilung...

Die eigene Wahrnehmung ist hier ein Hund (selektive Wahrnehmung). Ich hab jetzt binnen einer Woche zweimal einen Unfall gesehen, wo ein Mopedfahrer angefahren wurde, Moped liegt auf der Strasse, Fahrer verletzt. Mein erster Gedanke war, daß Autofahrer immer rücksichtsloser werden - das fängt schon mal damit an, daß es mir so vorkommt, daß viele vergessen haben, wie der Blinker funktioniert oder sich denken, daß es andere einen Scheiß angeht, wo sie hinfahren...hinsichtlich Unfallstatistiken hat das natürlich keinen Aussagewert, aber in meinem persönlichen Empfinden hab ich abgespeichert, daß das alles mal anders war.

Was mir seitens Kripo jedoch bestätigt wurde, ist daß obwohl die Kriminalität generell marginal im Abnehmen ist, die Intensität an Brutalität, gerade in Bezug auf org. Verbrechen zugenommen hat. Was bedeutet das für den Alltag? Spezialeinheiten gehen gut geschützt ins Geschehen, denen passiert nichts. Der Strassenpolizist ist gefährdet. Strassenraufereien uä. Auseinandersetzungen haben heute größeres Gefahrenpotential, die Bereitschaft ein Messer oder andere Waffen zu benutzen, hat zugenommen.

In diesem Fall erspare ich euch die Fotodokumentation, wie Leute nach so einer Messer- schlitz- und -stecherei aussehen :)


Presse und Polizei arbeiten zusammen. Es gab erst kürzlich eine Konferenz, in der seitens Polizei klare Richtlinien formuliert wurden, speziell auch punkto Zeugenschutz. Wenn das Opfer tot ist, werden Täterdaten so weit als bekannt öffentlich gemacht, bei Lebendem Opfer gilt der Zeugenschutz und die Öffentlichkeit erfährt seitens der Polizei nichts. Das kann man nun sehen, wie man will, ist aber so.
Wenn gewisse Vorfälle erst Wochen nach Ereignis bekannt werden, dann vermutlich eben aus diesem Grund und dann ist die Quelle eher nicht der polizeil. Pressedienst.

Ich rate dazu, in der Öffentlichkeit nicht den Helden zu spielen und generell lieber zum Telefon zu greifen.
 
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Für die Leute (Einsatzkräfte), die da draussen täglich im Dienst sind, hat"Häufigkeit" eine andere Bedeutung...aus Sicht des Polizisten gibts Tage an denen nichts los ist, Tage die durchschnittliche Einsätze beinhalten und Tage an denen die Hölle los ist. Zudem gibts sicherlich noch große Unterschiede, in welchem Bereich /Quadrat Einsätze gefahren werden. Der behördl. Statistik nach sinkt die Kriminalität. Ich hab sowohl zu Kripo als auch zu Spezialeinheiten engeren Kontakt...keine Berichte über häufigere Einsätze als gewöhnlich, passt alles unter die Glocke der Gauss'schen Normalverteilung...

Die eigene Wahrnehmung ist hier ein Hund (selektive Wahrnehmung). Ich hab jetzt binnen einer Woche zweimal einen Unfall gesehen, wo ein Mopedfahrer angefahren wurde, Moped liegt auf der Strasse, Fahrer verletzt. Mein erster Gedanke war, daß Autofahrer immer rücksichtsloser werden - das fängt schon mal damit an, daß es mir so vorkommt, daß viele vergessen haben, wie der Blinker funktioniert oder sich denken, daß es andere einen Scheiß angeht, wo sie hinfahren...hinsichtlich Unfallstatistiken hat das natürlich keinen Aussagewert, aber in meinem persönlichen Empfinden hab ich abgespeichert, daß das alles mal anders war.

Was mir seitens Kripo jedoch bestätigt wurde, ist daß obwohl die Kriminalität generell marginal im Abnehmen ist, die Intensität an Brutalität, gerade in Bezug auf org. Verbrechen zugenommen hat. Was bedeutet das für den Alltag? Spezialeinheiten gehen gut geschützt ins Geschehen, denen passiert nichts. Der Strassenpolizist ist gefährdet. Strassenraufereien uä. Auseinandersetzungen haben heute größeres Gefahrenpotential, die Bereitschaft ein Messer oder andere Waffen zu benutzen, hat zugenommen.

In diesem Fall erspare ich euch die Fotodokumentation, wie Leute nach so einer Messer- schlitz- und -stecherei aussehen :)


Presse und Polizei arbeiten zusammen. Es gab erst kürzlich eine Konferenz, in der seitens Polizei klare Richtlinien formuliert wurden, speziell auch punkto Zeugenschutz. Wenn das Opfer tot ist, werden Täterdaten so weit als bekannt öffentlich gemacht, bei Lebendem Opfer gilt der Zeugenschutz und die Öffentlichkeit erfährt seitens der Polizei nichts. Das kann man nun sehen, wie man will, ist aber so.
Wenn gewisse Vorfälle erst Wochen nach Ereignis bekannt werden, dann vermutlich eben aus diesem Grund und dann ist die Quelle eher nicht der polizeil. Pressedienst.

Ich rate dazu, in der Öffentlichkeit nicht den Helden zu spielen und generell lieber zum Telefon zu greifen.
Mir ging es speziell um die Wahrnehmung und war ganz fasziniert, wie ich doch stärker mich einbinden lasse, als ich dachte. Man nutzt das einerseits gezielt, um Wirklichkeit zu verändern, aber vergisst schnell, das es auch umgekehrt aktiv ist:D
 
Joa, die übliche Monkey Business Illusion xD

Ich stelle es mir nun auf einer größeren Plattform vor. Es müsste sich mit einem riesigen Geheimdienstapparat wie in den USA die Wahrnehmung eines ganzen Volkes komplett verändern lassen, indem man diese einfach anders beschreibt und das ganze noch digital unterfüttert. Ma schauen was der Donald zaubern wird:D
 
Der Wahrnehmungsakt ist auf jeden Fall ein konstruktiver Vorgang, also kein passives aufnehmen eines Soseins, obwohl das einige eventuell vermuten würden und dabei denken die Welt ist so weil ich sehe wie die Dinge sind, ist also aktiver Vorgang und Sehen ist in der Regel mit Denken verknüpft. Erschwerend kommen noch kognitive Mechanismen hinzu , wie der Hang zu Kategorisierungen. Diese Formen der Kategorisierung erleichtern einerseits die Orientierung in einer komplexen Lebenswirklichkeit, können aber auch zu einer sehr vereinfachten Weltsicht führen. Das wiederum kann zu stereotypen Vorstellungen führen, die sich unter Umständen auch zu Feindbildern verfestigen können- was dann letztendlich zu gut/böse Dualismen führt. Diese psychologischen Mechanismen werden oft genutzt um Feindbilder zu konstruieren und sind u.a. ein erfolgreiches Mittel psychologischer Kriegsführung.
 
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