der vorleser

kassi

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der vorleser von bernhard schlink ist ein buch,
das mich nicht nur berührt, sondern aufgewühlt hat.

kennt ihr es?

lg kassi
 
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ohja..ein buch das mir den letzten nerv geraubt hat..weil ich es so schlecht fand und es in der Schule lesen musste und über jedes(!) Kapitel was in ein "Lesetagebuch" schreibn musste :rolleyes:
 
du fandest es schlecht?

wie alt warst du damals und wie alt bist du heute?
und findest du es heute immer noch schlecht?

für mich war es ein wichtiges buch.
obwohl ich schon viel über diese zeit gelesen hatte,
gab es mir neue denkanstöße.

ich empfehle und verschenke es oft,
natürlich meist an menschen meiner oder nahe meiner generation.
ich bin 48.
kennengelernt hab ich es übrigens durch meine tochter, die es im wahlfach deutsch vertiefend ebenfalls in der schule lesen musste.
sie war damals 17 und fand es beeindruckend.

welche bücher gefallen dir denn?

für jeden tipp dankbar, ich lasse mich immer gern auf mir unbekannte autoren ein


lg

kassi
 
hi kassi,

den hab ich auch geesen, hilf mir doch mal auf die sprünge, um was gings noch mal ???
 
ich hab es Anfang des Jahes gelesen und ja ich finde es immer noch schlecht.
Es geht um die Beziehung zwischen Hanna(ehemalige KZ Aufseherin) und Michael(16).
Ich finde das Buch schwenkt viel zu sehr den moralischen Zeigefinger ala "Ihr bösen Deutschen müsst euch auch in der 3. Generation (zu der ich gehöre) noch schuldig fühlen" Davon abgesehen ist der 2. Teil so grauenhaft zu lesen..diese Gerichtverhandlung die sich ziiiieeeht und zieht und kein Ende nimmt*kopfschüttel* Es gibt bessere Bücher tz dem Thema
 
Diese Dinge mit den Lesetagebüchern haben mir ebenfalls immer den letzten Nerv geraubt. Diese art von extremer Auseinandersetzung mit den in der schule verschiedenen gelesenen Texten haben bei mir sogar ein persönliches Problem hinterlassen.
Ich hatte irgendwann bei allem, was ich gelesen hab den Eindruck ich müsse jetzt alles bis ins kleinste Detail verstanden haben. Dies hat mich wahnsinnig gemacht und mir die Freude am Lesen oft stark gemindert.
Damit hab ich sogar heute manchmal noch Probleme, da einem da ja bewusst geworden ist, wie viele Dinge man oft gar nicht wirklich begriffen hat. Ich weiß nicht, ob es einigen einmal ähnlich ging. Ich hab oft das Gefühl, dass ich damit irgendwie ziemlich allein steh.

Das Buch an sich fand ich aber ganz gut. Der Anfang (jeder, der es gelesen hat wei0 was ich meine) fand ich na ja „gewöhnungsbedürftig“ aber, als Michael dann älter wurde fing ich richtig an Interesse zu entwickeln. Gerade den Teil ganz am Ende, als er mit der alten Hanna im Gefängnis diskutierte und ihm klar wurde wie sie sich verändert hat. Vor allem äusserlich.
 
Ich finde man hätte den Nationalsozialismus nicht besser in den Dreck ziehen können.
(1) Eine Frau als KZ-Aufseherin, soetwas gab es nicht.
(2) Konnte diese Frau nicht lesen, darauf wurden KZ-Aufseher aber geprüft.
(3) Wird damit der Nationalsozialismus dargestellt, als ob dort keine intelligenten Menschen das Regiem führten/stützten.

Dies soll weder die Abneigung, noch die Befürwortung des Nationalsozialismus ausdrücken. Ich hoffe ihr haltet mich jetzt nicht für einen Rechten/Nazi, ich habe hier nur die Beurteilung des Buches anhand von Fakten belegt und gehöre keiner rechten Organisation an.
 
ich würde in diesem buch nicht den nationalsozialismus zerpflücken.
ich finde, darum geht es gar nicht.
zumindest nicht für mich.
wer von uns hat ihn miterlebt?
es geht um sprachlosigkeit und erdrückende erlebnisse.
und um menschen, in diesem fall typischerweise um eine frau,
die mal mitrannte, nicht mitkonnte und hinterher übrig blieb.

zum nationalsozialismus:
so wie mir geht es wahrscheinlich vielen:
in der schule ausgespart, hinterher nachgelesen, was ging.
mein vater war in stalingrad, wurde todkrank ausgeflogen und hat hinterher eine familie gegründet, mit vier kindern.
er ist früh gestorben.
meine erinnerungen an ihn sind gespalten.
meine liebe zu ihm, sein gestörtsein, sein uns frühes verlassen.
aber schon seit meinem frühesten nachlesen unserer zeitgeschichte bin ich überzeugt: vergiss die steinewerfer.



ich finde das buch "der vorleser" wichtig.
jeder hat abgründe in sich und seiner familie.
wenn sich beim lesen die haare aufstellen, denkt man vielleicht auch mal nach und in sich hinein.

das ist wichtig.
am nationalsozialismus herumgrundeln bringt nichts.
ihn schön- oder schiarchzureden auch nichts.
jeder bilde sich seine meinung und sei in seinem leben in erster linie mensch

der sich selber in die augen schauen kann


kassi
 
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Es ist schon eine Zeit her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Es hat mich auch ziemlich fasziniert, dass man sich sogar bestrafen lässt, bevor man zugibt nicht lesen zu können. Ich glaube auch, dass die Kriegs-Geschichte dahinter eher links liegen gelassen werden sollte, denn der Sinn dieses Buches ist ein ganz anderer.

Ich finde, es ist ein ganz tolles Buch!
 
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