Der verzwickte Kohelet

Wanda

Mitglied
Registriert
14. Januar 2006
Beiträge
105
Ich konnte das Buch des Predigers Salomo noch nie leiden - ich hab ihn nicht kapiert...
Heute dachte ich mir, das mal zu übersetzen (mit dem T-Nach) um die "schlimmsten" Verse vielleicht zu verstehen....


Nachfolgendes bezieht sich auf Kohelet 11!

Original:
Prediger 11 (Luther Bibel 1545)

1Laß dein Brot über das Wasser fahren, so wirst du es finden nach langer Zeit.

Meine Übersetzung:

1. Die Hand ausgestreckt zum Kampf oder zur Speise, das Joch der Gegenwart ist SCHALL – führwahr Sohn der Söhne – dieser setzt in Gang und bringt die Verwirrung, dass die Ganzheit/ Vollständigkeit von uns zu finden/ erreichen sei.

Original:
2Teile aus unter sieben und unter acht; denn du weißt nicht, was für Unglück auf Erden kommen wird.

Meine Übersetzung:

2. Des Schakals Gesang folgt aufeinander, geht vorüber, wechselt, kommt neu und vergeht – als Entgelt der Sprache/ Zunge, welche heraustritt zu suchen , Fragen stellt, anschwillt und auch überkocht, alles durchstöbert und abweidet.
Sie schlürft und trinkt sogar das Papyros. So ist die Zunge/ Sprache achtmal fetter und unempfindlich gemacht.
Fürwahr – nicht gilt es, sich um das „Was“, „Wie“ und „Warum“ etwas eintritt, wird, geschieht, ist oder existiert zu kümmern.
Nicht gilt es zu erkennen, auf etwas zu achten oder es verstehen, ersehen oder erfahren zu wollen.
Siehe! Alles läuft und beeilt sich, ist eifrig für ein Stück Höhe gegenüber seinem Freund und Genossen.
Alles weiden und beschäftigen dient als Brautführer der Verderbtheit, des Übels. Es bricht kein Joch und läßt es auch nicht bersten.

Original 3. Vers
3Wenn die Wolken voll sind, so geben sie Regen auf die Erde; und wenn der Baum fällt, er falle gegen Mittag oder Mitternacht, auf welchen Ort er fällt, da wird er liegen.

meine Übersetzung:

Vers 3

Wahrlich, obwohl der Tag mit Licht angefüllt ist, erscheint er fortdauernd wie eine dichte Dunkelheit und - hoch oben -der Name Gottes, wie eingehüllt in einer dicken Wolke in der Regenzeit und demgegenüber, die Erde als Joch.
Siehe! Alles läuft und ist eifrig dabei, zu unterweisen, zu belehren, alles zu messen, zu vergleichen, das Schwert zu ziehen, zu harren und zu hoffen oder darben zu lassen – sich auszuschütten, auszuleeren oder Alles erscheint schön und gut, doch ist auch dies nur ein „Ort“ der Flucht, im Geist Tiglat Pilesers.
Dies führt zum Einsturz, zum Fall, zur ständigen Neugeburt des Baumes.

Im Süden zerstreut er sich das Geschlecht von Generation zu Generation, welches erhaben, stolz, mit hochmütigem Sinne, erscheint.
Und im Norden verbirgt sich lauernd das Geschlecht derer, die ratlos und zerrüttet sind.
Der Moderduft der Hoffnung bietet genügend Raum für die Sammelstelle des Wassers und lässt die Maßsetzung aufrichten, welche anordnet, festsetzt, kundtut und ausgeführt werden will.
Alles wirft sich hin, vor diesem „Geschenk“, welches so schön erscheint – um ihm Bestand zu verleihen.
Doch ist auch dies ein „Ort“ der Flucht des Tiglat Pileser.

Unabsichtlich fällt der Baum in die Zeitlichkeit.
Überall heisst es: „Siehe! Dort und Da ist der Name und das Ansehen Gottes!“.

So dauert der König Israels mit seinen vier „Dienern“ fort.



Original 4.Vers
4Wer auf den Wind achtet, der sät nicht; und wer auf die Wolken sieht, der erntet nicht.

meine Übersetzung:

Vers 4

Alles hütet, bewahrt, schützt und beobachtet sich wie es Kleintiere tun. Es erscheint, als läge die Befreiung darin, den Geist mit den Sinnen zu erfahren. Doch nicht durch Aussaat dessen was den Sinnen angehört, ist das Schauen des Propheten zu ernten. Auch das Suchen, Bitten, Beten in der Dichte der Dunkelheit, führt nicht zum Erwachen.

Der Wind säät ohne zu sehen, doch in der Dunkelheit ist keine Ernte einzubringen.

So also ist es mit der würdevollen Kostbarkeit – Ungeduld erntet in der Blüte.


Original 5. Vers
5Gleichwie du nicht weißt den Weg des Windes und wie die Gebeine in Mutterleibe bereitet werden, also kannst du auch Gottes Werk nicht wissen, das er tut überall.

meine Übersetzung:

Vers 5

Alles von dem gilt, dass es „die richtige Anwendung“ ist, ist NICHTS.
Es ist kein „Wo?“ oder „Woher?“.
Es ist keine Trauer. Es ist NICHT VORHANDEN SEIN.
Der Schakal unterdrückt und bedrückt. Er säugt und lässt saugen. Er schlägt und zerschlägt – und doch IST er NICHT.

Alles merken, erfahren, sich kümmern um, kennen und erkennen, achtgeben auf etwas oder verstehen oder ersehen, wissen lassen und kundtun und auch das „Was“, „Wie“ und „Warum“, jeder Weg, jede Reise – alle Unternehmung, jede Art und jeder Brauch, alle Maßnahmen – jede Stärke und Macht – ist ein Bogen, gespannt von Geschlecht zu Geschlecht und Generation zu Generation, es ist NICHTS.

Die erscheinende Erleichterung ist gebirgiges Land, welches als „Befreiung“ erscheint. Es sind Knochen, zahlreicher abgenagter Gebeine der Zeit.

Die Schwangerschaft, das Innere IST vollständig, stark und vollzählig.
Nur so, durch den Augapfel, ist es nicht zu erkennen oder zu verstehen.

Durch Gemeinschaft, Tun, Tat, Handlung, Benehmen, Werk, Ursache und Wirkung oder irgendeine Art der Ausführung – IST KEIN Herausziehen!
Es ist, als würde eine bedingte Selbstverwünschung ausgesprochen die „Wehklagen“ verursacht, weil es gilt: >>In Gemeinschaft, als Gesamtheit nur – ist Vollkommenheit. Dies nur durch Tun, Einsatz, Arbeit, Handeln, Erwerb oder auch anfertigen oder ausführen (von Anordnungen).<<




Original 6.Vers
6Frühe säe deinen Samen und laß deine Hand des Abends nicht ab; denn du weißt nicht, ob dies oder das geraten wird; und ob beides geriete, so wäre es desto besser.

meine Übersetzung:

Vers 6:

Das allmorgentliche Schauopfer des „Ansäens“ für die Nachkommenschaft des Geschlechtes gilt als angenehm. Nicht jedoch, zur Ruhe zu kommen. Für jeden Bereich gibt es eine Anordnung – doch gilt es doch: DA IST NICHTS!
Es ist KEIN merken, erfahren, sich kümmern um, kennen und erkennen, achtgeben auf etwas oder verstehen oder ersehen, wissen lassen und kundtun.
Es ist KEIN „Wo?“, „Welcher?“, „Weshalb?“.
Auch ist KEIN – dieses ist tauglich, angemessen oder rein – ebenso KEIN – „oder“ wie auch KEIN „oder falls - dann“.

Niemand hat je die Insel verlassen – obwohl sich die Gedanken wiederholen, das Wort wieder ergriffen wird – NICHTS ist, was sich von Jahr zu Jahr verändert oder degeneriert hat. KEIN Einziger IST glücklich.




Original 7.Vers
7Es ist das Licht süß, und den Augen lieblich, die Sonne zu sehen.

meine Übersetzung:

Vers 7

Alles ist nur ein „sich laben“ an der Helligkeit des Lichtes, welches angenehm und gut erscheint – denn das Auge, welches wie verblendet/ glänzend vom Weine ist – erschaut nur die Oberfläche. Alle Gemeinschaft führt nur in die Nähe des Lichtes.


Original 8.Vers
8Wenn ein Mensch viele Jahre lebt, so sei er fröhlich in ihnen allen und gedenke der finstern Tage, daß ihrer viel sein werden; denn alles, was kommt, ist eitel.

meine Übersetzung:

Vers 8

Fürwahr, obwohl die karmesinrote Mutter der Zeit sich vervielfältigte um alles wieder aufleben zu lassen – Menschen - die Gesamtheit - das Ganze, zur Freude und Fröhlichkeit, ist hier ein ständiges Denken durch die Gemeinschaft, welche täglich in ihrer Dunkelheit und Verfinsterung alles vergleichen, verändern und aufbauschen will, indem sie vom „eintreten werden“, „wehklagen“ und vom „Untergang der Gesamtheit“ redet.

Doch all dies, (was die Gesamtheit redet) ist NICHTS.


Original 9.Vers
9So freue dich, Jüngling, in deiner Jugend und laß dein Herz guter Dinge sein in deiner Jugend. Tue, was dein Herz gelüstet und deinen Augen gefällt, und wisse, daß dich Gott um dies alles wird vor Gericht führen.

meine Übersetzung:

Vers 9

Freue Dich, junger Krieger, der Du geprüft und auserwählt bist, für die Jungmannschaft.
Gut und Recht handeln beglückt Dein Herz, der besondere Tag ist für Dich Jahr für Jahr. Du gehst Deinen Weg mit Entschlossenheit, siehst die Erscheinungen im Spiegel Deines Angesichtes, doch Dein Auge erblickt nur die Oberfläche. Du kümmerst Dich um vieles, willst erkennen, verstehen – jedoch ist es verschlossen, was Dich heimbringt.
Deine bedingte Selbstverwünschung ist Dein Schiedsspruch.


Original 10.Vers
10Laß die Traurigkeit in deinem Herzen und tue das Übel von deinem Leibe; denn Kindheit und Jugend ist eitel.

meine Übersetzung:

Vers 10

Entferne Unmut, Verdruß, Gram und den Reiz des Zornes. So wird Dein Herz Dich vom Übel hinwegschaffen, welches Körper, Fleisch, Opferfleisch, Verwandschaft, das Lebendige, das Hinfällige oder das Vergängliche heisst.
Fürwahr, auch die Jugendzeit ist die Dunkelheit des NICHTS , des Windhauchs.






Ich habe natürlich das Hebräische benutzt - nicht das Deutsche...
zu finden hier: http://www.diebibel.de
Spracheinstellung oben links: Hebrew OT: WLC (Consonants Only)


-----------------------------------------------------

Wie auch immer - ist noch eine Übersetzung --- und wahrscheinlich übersetzt jeder das sowieso nur für sich selbst????

Lieben Gruß!
 
Werbung:
Hallo Wanda! :)

Wanda schrieb:
Ich konnte das Buch des Predigers Salomo noch nie leiden - ich hab ihn nicht kapiert...
Verstehe ich nicht ganz...
n010.gif


Meinst du jetzt speziell die Übersetzung des Hebräischen in das Deutsche oder die Interpretation? Zur Interpretation ist folgendes zu sagen...

Das Kapitel 11 Prediger Salomo (Kohelet), fällt unter das Motto: "Berechne nicht die Zukunft, sondern nütze den Tag!" Der Mensch ist zwar abhängig von der Natur, soll aber sein bestes tun und ganz auf Gott vertrauen, der in seinem Handeln unergründlich ist. Vers1&2 bezieht sich dabei wahrscheinlich auf den Überseehandel.

Zur historischen Einordnung ist anzumerken, dass das Buch "Kohelet" König Salomo lediglich zugeschrieben wird und ein unbekannter Verfasser angenommen werden darf. Salomo kommt als Autor nicht in Frage, da das Buch Fremdwörter aus dem aramäischen und persischen aufweist und somit in einer späteren Zeit entstanden ist. Das Werk entstand vermutlich in einem Zeitraum von 250 bis 220 v.Chr. "Kohelet" leitet sich vom Wortstamm "versammeln" ab und bezieht sich auf einen Menschen der Vorsteher von Gemeindeversammlungen war.

Wanda schrieb:
Heute dachte ich mir, das mal zu übersetzen (mit dem T-Nach) um die "schlimmsten" Verse vielleicht zu verstehen....
Das Programm "T-Nach" ist ein guter Tip gewesen. :) Ich habe es mir runtergeladen und ein wenig damit herum experimentiert. Ich habe mir mal den ersten Vers aus Prediger 11 vorgenommen und ihn in verschiedenen Bibel-Übersetzungen gegenübergestellt. Anschließend habe ich versucht mit dem Programm "T-Nach" den hebräischen Text direkt zu übersetzen.

Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass Luther seine Sache eigentlich ganz gut gemacht hat. ;)

http://www.diebibel.de
HebrewOT; Prediger Salomo (-> Kohelet); 11 schrieb:
&#1513;&#1500;&#1495; &#1500;&#1495;&#1502;&#1498; &#1506;&#1500;&#1470;&#1508;&#1504;&#1497; &#1492;&#1502;&#1497;&#1501; &#1499;&#1497;&#1470;&#1489;&#1512;&#1489; &#1492;&#1497;&#1502;&#1497;&#1501; &#1514;&#1502;&#1510;&#1488;&#1504;&#1493;&#1475;

1Laß dein Brot über das Wasser fahren, so wirst du es finden nach langer Zeit.

Laß dein Brot über das Wasser fahren; denn du wirst es finden nach langer Zeit.

Sende dein Brot übers Wasser, so wirst du es nach langer Zeit wieder finden!

Einheitsübersetzung 1980; Pr11 schrieb:
Leg dein Brot auf die Wasserfläche, / denn noch nach vielen Tagen wirst du es wieder finden -

Wirf dein Brot hin auf die Wasserfläche! - denn du wirst es nach vielen Tagen [wieder] finden!

mitte panem tuum super transeuntes aquas quia post multa tempora invenies illum

Put out your bread on the face of the waters; for after a long time it will come back to you again

Wanda schrieb:
Meine Übersetzung:

1. Die Hand ausgestreckt zum Kampf oder zur Speise, das Joch der Gegenwart ist SCHALL – führwahr Sohn der Söhne – dieser setzt in Gang und bringt die Verwirrung, dass die Ganzheit/ Vollständigkeit von uns zu finden/ erreichen sei.
Allerdings kann ich nicht ganz verstehen wie du anhand des Programms "T-Nach" (5.2) auf diese Übersetzung kommen konntest...
g025.gif
Ausser du sprichst Hebräisch und kannst frei übersetzen, womit du natürlich klar im Vorteil wärst... Ansonsten läßt die Konsonantenschrift sicherlich einigen Übersetzungsspielraum zu...

&#1513;&#1500;&#1495;1 &#1500;&#1495;&#1502;&#1498;2 &#1506;&#1500;&#1470;3&#1508;&#1504;&#1497;4 &#1492;&#1502;&#1497;&#1501;5 &#1499;&#1497;&#1470;6&#1489;&#1512;&#1489;7 &#1492;&#1497;&#1502;&#1497;&#1501;8 &#1514;&#1502;&#1510;&#1488;&#1504;&#1493;&#1475;9

1. freien Lauf lassen, ausstrecken, geleiten, fortbegleiten
2. Brot, Korn, Speise
3. oben, auf, über, wegen, gegenüber
4. Angesicht, Blick, Gegenwart, vorne, frühere Zeit
5. "Wasser"
6. (Brandmal), [bekräftigend]: fürwahr, vielmehr, nur
7. viel/groß werden ; werfen/schießen
8. von Jahr zu Jahr
9. finden, erreichen, antreffen, erlangen, erzielen

Meine diletantische Übersetzung:
"Geleite dein Brot über das "Wasser", so wirst du nach vielen Jahren zu Größe gelangen."

Liebe Grüße :kiss4:
Toffifee

PS: Tut mir Leid, wenn ich nicht mehr helfen konnte. :)
 
:liebe1:

Kohelet

Ko = so .. ist die
he = Sicht
le = des nach aussen geschleuderten Sohnes
( bzw. el = aus der Kraft / Gottes)
t = in seiner Erscheinung

435 > Erscheinung aus dem Licht in den Sichtweisen
12 > eines polaren Gottes
( bzw. 12/3 einer polraren göttlichen Einheit. )


:liebe1:
 
Werbung:
Liebe(r) Toffiffee,

lass mich es mal so sagen ---

Ursprünglich bestand (nachgeplapperten Wissens) die Bibel (Thora - altes Testament) aus ohne Punkt und Komma, Vokalisationen ect..pp einfach nur aus zusammengesetzten Schriftzeichen.
Heisst: Ichhabeeinfachnurversuchtdasnachzuvollziehen - so stünde es wohl, doch da auch keine Vokalisation im Ursprünglichen besteht - hab ich mich an dem gehalten, was denn da nun ist.
Jetzt kann ich das Ganze aber trotzdem noch umsetzen....

In jedem einzelnen Wort stecken viele...

Genau das hab ich durchgespielt - kein eins zu Einz...........

Daher meine Übersetzung, hättste mal geguckt, was ich als Anhang hatte - wärs Dir aufgefallen...


Lieben Gruß
:liebe1:
 
Zurück
Oben