auch das normalität.
wir wollen uns selbst nicht so haben wie wir sind und interpretieren deshalb, dass gott uns nicht so haben will wie wir sind.
Das ist ganz normal so, ja. Man kann natürlich auch darin stehenbleiben, unzufrieden mit sich selbst zu sein. Die Zeit wird's überwuchern. Aber am Ende der Zeit, z.B. beim Sterben, da wird man sich schon fragen, ob man z.B. wirklich "die Frau von Herrn X" hätte sein müssen und was in einem verkehrt war, daß man a) nicht den Richtigen fand und b) sich nicht vom Falschen trennen konnte.
für mich ist das misstrauensvotum uns selbst gegenüber ein misstrauensvotum gegenüber gott.
wenn schon ein personifizierter gott, dann doch wohl einer, der in sein werk vertraut.
Ja, aber was hat er geschaffen? Und was davon, wie oder wer ich bin, ist sozialisiert, durch's Leben entstanden? Ich bin eben nicht nur Kind Gottes, sondern auch Kind meiner Eltern und Teil einer Gesellschaft. Was mein ureigenes Ich tatsächlich ausmacht können meine Eltern und auch die sonstige Gesellschaft, z.B. meine Lehrer, vielleicht nicht erkennen, weil ich es gar nicht zeige. Weil es nicht paßt in diese Familie, in diese Welt, daher verberg' ich's vielleicht.
Ich weiß nicht, wie das anderen geht, gell, aber ich habe ja durchaus immer das Gefühl, ein bisschen verloren zu sein. Einsam zu sein, nicht dazu zu gehören. Das ist biographisch bedingt. Will ich dieses Gefühl wirklich weiterhin haben? Ist das wirklich dajenige Gefühl, das Gott von mir will?
Bloß weil ich so bin soll Gott das so gewollt haben?
Ich kann das nicht glauben.