Der verhinderte Alchemist

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Schon wieder Weihnachten.
Selbst er konnte sich diesem Kulturschock nicht entziehen.
Doch der eigentliche Schock bestand für ihn, wie er heute wußte darin, dass er Weihnachten nicht so feiern durfte, wie er es gerne tat, nein, er war weihnachtstauglich, er wußte es nur nicht, wie anstellen.
Solange Weihnachten nur aus Kirche und Kommerz bestand, war es schwierig für ihn.
Weihnachten nur im Kopf und im Geldbeutel, das geht nicht gut.

Weihnachten war jetzt eine Zeit des Fühlens geworden, was er schon immer konnte, aber es war als Fähigkeit für einen Mann nicht vorgesehen von seiner Kultur, ja, man wurde nicht als Mann betrachtet, wenn man bei einem anrührenden Ereignis etwa ein Zittern in der Stimmer bemerken konnte, oder einfach ein paar Tränen die Wangen herunterkullerten. Doch jetzt konnte er das leben. Ja, es hatte sich sogar noch gesteigert.

Früher traten nur dann und wann die Tränen über die Augenränder
etwa bei den Sissi-Filmen oder dem Kleinen Lord.
Heute liefen mindestens doppelt so viele Tränen.

Es war ja auch schon das, was alle zum Heulen finden, erregend, aufregend, dramatisch genug, aber jetzt kamen noch solche Dinge hinzu, wie: wahrzunehmen, wie unglaublich eng und beschränkt etwa das Leben eines Königs oder Kaisers ist, dass sie gar nichts tun können, was sie wöllten und wie oft ich so etwas, ganz in einer Etikette leben zu müssen, schon erlebt habe und wie köstlich tatsächlich diese Freiheit ist, friedlich in einem Raum zu sitzen und es warm zu haben, Menschen, Essen, Trinken und alles ist da und ich kann wirklich in einem unglaublichen Maße tun und lassen, was ich will, sogar mit anderen zusammen.

Weihnachten bestand jetzt auch aus Saitenwürsten mit Kartoffelsalat und freudevollen anderen einfachen Speisen. Weihnachten war etwas zum fühlen und wahrnehmen geworden und dass dies überhaupt möglich war, dafür war er sehr dankbar. Er lebte in einem bescheidenen Reichtum, anderen wäre das womöglich zu wenig, doch genoß er seine verbundene Freiheit, sein mit anderen sein zu können, aber nicht zu müssen, verpflichtet zu sein, auch seinem Kulturkreis, aber nicht jeden Schischi mitmachend.

Das Glitzern und das Gold dieser heiligen Zeit hatte alle Kriege und alle Umdeutungsversuche überlebt, es wird versucht damit auch Kommerz zu machen und doch rührt es andere Saiten in einem, es ist im Grunde eine andere Schwingung, etwas anderes, was uns anregen will. Was ich erlebe ist eine neue Unschuld, zwischen meinen alten Schulden, meinem ich-weiß-nicht-weiter, da dazwischen liegt ein nacktes, unschuldiges Kind. Es läßt sich seine Unschuld nicht mehr nehmen. Es ist der Beginn einer anderen Freundschaft, einer anderen Partnerschaft. Dieses nackte Kind stellt keine Bedingungen. Es müssen nicht erst alle Atomkraftwerke abgeschaltet sein, oder die Waffenfabriken geschlossen sein, oder die offiziellen oder geheimen Folterkammern für immer zerstört werden, nein, es stellt keine Forderungen. Das sind wir nicht gewohnt. Es ist sich sicher. Und nackt. Vielleicht gelingt dem einen oder der anderen mit mir diese Verschnaufpause: dieses nackte Kind in seiner Unschuld zu geniessen. Es uns gut gehen lassen mit dem nackten Kind. Das Strahlen zu sehen, dieses nackten Kindes.

Gold und Glitzer und ein nacktes Kind.
Im goldenen Schein wiedergeborene Unschuld.
Das Funkeln in unseren Augen und Herzen.

:zauberer1
 
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Der kleine Lord.
Wenn ich diesen Film betrachte in einer Weise, dass alle Personen ich sind, alle sind in mir, sind Anteile von mir und der Film, das geschaffene Bild bin ich zur Gänze, so gesehen, ist es mir möglich, Neues zu sehen und zu erfahren und am Ende zu einem Entschluß zu kommen.
Jedes Mal wenn ich dann dieses Bild erlebe, indem ich den Film sehe, wird meine Achtsamkeit auf etwas anderes gelenkt, und dieses worauf heute meine Achtsamkeit fällt, das will mir etwas sagen, bzw. durch dieses will mir meine Seele etwas sagen, es ist ein erlebter Brief, ein Bild für mein Wachstum.
So gesehen:
Fällt mir auf, dass die ganze Szenerie ein harmonisches Ganzes sein könnte, aber nicht ist. Der kleine Lord, dem alle Herzen zufliegen kann nur so wundervoll wirken, weil es einen Rahmen gibt, in dem es ihn braucht. Der Rahmen ist seine liebevolle und doch strenge Mutter, ihre Strenge gilt der Unschuld ihres Kindes. Etwas, was ich noch nie verstanden habe. Ich muß mich bemühen, es zu verstehen. Bereits ein schlechtes Wort darf nicht in seine Welt eindringen, der Zwist, den die Erwachsenen haben, darf ihn nicht berühren - und da er unschuldig ist, vertraut er seiner Mutter, die ihm die Fragen, warum sie und er nicht in einem Haus wohnen einfach nicht beantwortet. Vielleicht mit einem Lächeln. Wie anders sind wir heute, wo wir jeden Streit nackt vor unseren Schutzbefohlenen austragen würden, aus guten psychologischen Gründen, da es ja eh keine Unschuld gibt und es gut ist, Kindern die Unschuld zu nehmen, egal wann, egal wie? Ich glaube, wir liegen falsch.
Diese Mutter also zieht klare Grenzen.
Und der Earl ebenso. Richtig ist, dass die Grenzen des Earls versteift, wenn nicht versteinert sind, doch liegt das nicht an den Grenzen, sondern am Umgang des Earls mit den Grenzen - ein beträchtlicher Unterschied. Grenzen sind gut, so wie alles gut ist, gut sein kann, wenn es dem Wohle aller dient. Und was ist das Wohl aller? Gute Frage.
Ein kleiner Lord ist ein wundervolles Korrektiv für eine versteinerte, verbiesterte und verbissene Gemeinschaft - doch ohne diese Gemeinschaft gibt es keinen kleinen Lord. Und der kleine Lord, wenn er ein lebendiger Mensch ist, kann nicht immer so bleiben, er wird erwachsen werden und dann sind von ihm Dinge gefordert, die keine Antwort des kleinen Lords brauchen können.
Es fällt mir so leicht, den kleinen Lord und seine Mutter in den Himmel zu heben und den Earl in die Hölle zu stoßen, doch sind alle diese Figuren in mir und ohne Earl kein kleiner Lord - sie bedingen sich gegenseitig. Wenn der Earl bereits am Anfang so wäre, wie er am Ende ist (was ja in ihm liegt), dann wäre der kleine Lord zwar auch sein Freund, weil beide gar nicht anders können, aber es gäbe keine Spannung wie in diesem Film.
Das Leben als Erlebnis wäre selbst spannend und voller Freude.
So weine ich viele Tränen über meinen eigenen inneren Earl, einen, der zwar weiß, wie wichtig Regeln und Grenzen sind, aber deren Sinn bereits vergessen hat. Es ist gut zu sehen, dass das Licht des kleinen Lords nur so hell leuchten kann, weil der Earl sein Licht unter den Scheffel seiner Vorstellungen stellte und somit dunkel war.
Wenn der Earl leuchtet, was er am Schluß tut, dann stehen zwei Sterne nebeneinander und alle anderen dürfen auch leuchten und strahlen. Dies wäre ja die natürlichste Sache der Welt.
Und so sollten alle meine inneren Figuren leuchten, jede auf ihre eigene Art.
Strahlen und Lachen. Und einmal im Jahr gibt es ein gemeinsames Fest. Es braucht nicht mehr. Es muß nicht alles vermischt werden - es ist viel besser, wenn jeder und alle, jede an ihrem und seinem Platz sind und ihres tun.
Es ist auch nett, was so ein Bild, so ein Film, verkürzt darstellt sind im Leben Lektionen, die nicht in 90 Minuten abgehandelt sind, die viel Schmerz kosten und viel Überwindung und viel Achtsamkeit ...
Als moderner Mensch habe ich natürlich längst meinen Earl abgeschafft, meinte ich. Doch fällt es mir bis heute schwer, die Grenzen zu ziehen, die mir gut täten. Die alten Grenzen, die ich in einer Art Wahn einriß, verstand ich in keiner Weise und es wird wohl meine Aufgabe sein, Grenzen zu verstehen. Grenzen zu setzen, und Grenzen einzuhalten, zu erhalten. Das ist mein Weihnachtsgeschenk.
 
Der Earl war nur ein Vorgeschmack​

Ich sah mich sitzend in einer riesigen quaderförmigen Halle. Wie ein ägyptischer Tempel, mit diesen Bildern an den Wänden. Ich bin hager, habe eine bonzefarbene Haut und ich bin der Schreiber von Gesetzen und lese diese Gesetze auch vor. Gesetz kann nur sein, was geschrieben steht und diesem Gesetz haben sich alle zu beugen. Es gibt bei uns auch keine Richter, denn, was Gesetz ist, ist Recht und es steht auch geschrieben, was denen blüht, die das Gesetz nicht wie ich, jeden Tag achten und ehren.
Ich bin viel mehr als überzeugt, ja, ich bin selbst das Gesetz, ich lebe dieses tote Gesetz, das in Bilderfolgen vor mir liegt. Ich lebe in einer Halle aus Stein und ich gehe zum Schlafen in eine Kammer aus Stein. Ich habe eine Funktion, aber kein Leben. Ich funktioniere und ich bin der Vorläufer des Computers, denn alles was man mir über meine Schnittstelle vorträgt kommentiere ich emotionslos mit den Bildern des Gesetzes und den Folgen, die geschrieben stehen. Es gibt wenige Gesetze und wegen diesen wenigen Gesetzen haben wir einen funktionierenden Staat. Alles läuft, wie die Gesetze es wollen. Später einmal werde ich denken damit verwechseln, dass ich diese Gesetze aus meinem Inneren rezitiere.

Ich habe keinerlei Kontakt mit anderen Menschen, ausser denen, die zu mir kommen und für die bin ich das Gesetz, keine Person, kein Mensch, sondern ein Amt und eine Funktion. Ich will auch gar nichts anderes mehr sein, als diese Funktion und ich funktioniere prächtig. Den Rest an Einbildung und Verblendung, den ich noch besitze investiere ich in die herrlichen Ideen über mich und meine wundervolle Position. Ganz bescheiden aber.
Das war vor 5000 Jahren und hat sich bis heute nicht geändert. Diese Position ist der Totpunkt in mir, ist der Tod selbst, ist seit damals dasselbe, versteinert, verknöchert, verhungert - aber im Recht - immer.
Diese Position hat nichts mit dem Leben zu tun, denn ich kannte damals keinen Baum und kein Gras. Ich war ein Gewächs eines Kunstproduktes Staat und ich war eine auswechselbare Ameise in einem Ameisenstaat. Ich könnte über diese Position nicht einmal sagen, dass sie hörig wäre, denn, dann wäre auch etwas in ihr, was womöglich nicht hörig wäre - dem war nicht so und ist nicht so.

Die 5000 Jahre die mittlerweile vergangen sind, hat diese Figur im Sarg überlebt, in mir und sie hat sich immer aus dem Sarg gemeldet und mir befohlen mich nicht nur einmal selbst umzubringen, andere zu denunzieren und der Welt das Gesetz von damals zu bringen, das die Welt so dringend benötigt.
Diese Halle ist unverändert eine Art heiliger Raum in mir und diese Position in mir ist ebenso heilig, es gibt nur noch eine heiligere Position und das ist die, die mir die Gesetze bringt, was aber selten vorkommt, denn die Gesetze sind ewig und immerwährend.
Die Macht dieser sowohl in Stein gehauenen, wie auf Papyrus gemalten Gesetze ist bis heute die totale Macht in mir und ich habe es nicht bemerkt. Ich wollte vor ihr flüchten, doch da diese Position in mir ist, war sie immer zugegen. Diese innere Figur ist untot, ein Vampir, das spanische Hofzeremoniell, denn vor allem Lebendigen, ja, vor dem Leben selbst hat sie Höllenangst. Sie kann nichts leben außer fixierte Regeln mit fixierten Strafen und ohne jedes Lob oder Anerkennung. Es ist genug Anerkennung, wenn man nicht von Gesetzes wegen bestraft wird. Das muß genügen. Man muß schließlich funktionieren. Und alles rebellieren gegen diese Figur bringt sie nicht in eine Balance, zurück in die Lebendigkeit, sondern es entsteht ein innerer Krieg, in dem ich seither lebte.

Das Entwicklungsziel dieser Figur ist die Weise, der Weise, jener Mensch, der ohne ein einziges geschriebenes Gesetz alle Gesetze des Wohles aller kennt, weil er mit allen zusammenlebt und mit allen, zumindest innen, in Verbindung ist. Das Gesetz ist ein Gefühl für Harmonie und Ordnung geworden.
Wie lange es dauert bis ich dort bin - ist mir unbekannt.
Ich bin auf dem Weg.
 
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Und dann hörte er aus der Stille heraus eine Antwort:

»Meistens wird es mißverstanden als eine Art alles gewähren zu lassen, aber das ist nicht gemeint damit, wenn Du sagst: ›Ich liebe alles was ist‹. Alles was ist zu lieben hat vor allem zwei Ebenen.

Die erste Ebene ist die göttliche Ebene, ist das, was Gott überhaupt ausmacht, denn einem Mythos zufolge war es eben Gott, der die bahnbrechende Idee hatte, alle Kräfte des Kosmos in sich zu vereinen und in eine Balance in eine Harmonie zu bringen, so hatte, nachdem Gott dies gelungen war, jede Kraft, jede Energie ihren Platz in Gottes Universum und er erschuf u.a. aus dieser Gesamtharmonie, diesen allen vereinten Energien und Kräften auch den Mensch. Gott hat zwei Geheimnisse: das erste ist, wer er selbst ist, was er selbst ist und das zweite Geheimnis ist das der Zeugung, d.h. eine Natur, die in der Lage ist sich selbst zu reproduzieren. Trotzdem sind diese beiden Geheimnisse auch in uns tätig. Die Liebe ist die dritte Kraft, die ihre Energie ausschliesslich dem göttlichen Projekt, dem göttlichen Plan geschenkt hat und so sehr es andere Kräfte im Kosmos auch versuchen, Welten wie Gott zu erschaffen, so kann es ihnen aus verschiedenen Gründen nicht gelingen, denn es fehlt ihnen immer a) Liebe, b) Selbstreproduktion, Selbstheilung, Wachstum und c) Gott [was auch immer das ist].

Diese Ebene von ›Alles was ist‹ ist also die göttliche Harmonie, in der alles einander zuträglich ist, alles einen Platz hat, alles gewürdigt wird und alles gut ist, selbst - um ein Beispiel zu nennen - die Kraft der Zerstörung ist in Gottes Plan an vielen Stellen, im Menschen z.B. im Mund, im Magen und im Darm sinnvoll eingesetzt.

Die zweite Ebene von ›Alles was ist‹ ist die, wie es jetzt gerade ist.
Wir sind definitiv aus der göttlichen Harmonie gefallen. Wir sind alle gefallene Engel, wenn wir so wollen. Doch wollten wir etwas erfahren. Gott ist ein praktischer Gott und so erlaubte er dem Menschen, sich von der göttlichen Schöpfung abzuwenden, um das zu erleben, was wir gerade erleben. Uns nun für das, was wir da erschaffen haben, auch noch zu verurteilen führt uns nur weiter weg von unserer eigenen göttlichen Harmonie. Selbstverurteilung ist der sicherste Weg in die Hölle. Selbstliebe ist zwar keine Garantie für Harmonie, aber es ist der erste Schritt zu sich selbst, dem, wie automatisch, die Schritte zu den anderen folgen werden.
›Alles was ist‹ zu lieben, so wie es ist, ist wohl die größte Herausforderung, aber es lohnt sich. Der Lohn ist eine höhere Harmonie mit der Umwelt und die Möglichkeit zu erkennen, dass wir alle auf dem selben Weg sind: in die göttliche Harmonie zurück. Jeder hat zwar Schwachstellen, aber es ist gerade dort wichtig sich zu lieben, denn genau dort brauche ich meine Selbstliebe am meisten, um die erschütternden Resultate zu ertragen und den Mut zu finden, etwas in meinem Leben zu ändern. Das ist nämlich gar nicht so einfach.
Und ›Alles zu lieben, was ist‹ heißt auch zu lieben, wie es sich wandelt in eine größere Harmonie.
Erst wenn es genug weh tun, was wir selbst nicht schaffen, scheinen wir in der Lage zu sein, den Wunsch klar und deutlich zu äußern, dass wir zurück in die göttliche Harmonie wollen.«


Nun, dachte er, ich will zurück in die göttliche Ordnung, in die göttliche Harmonie.
Ich weiß zwar nicht wie es geht, aber ich gehe in die Richtung göttliche Harmonie, koste es, was es wolle.

...
 
Und dann hörte er aus der Stille heraus eine Antwort:

»Meistens wird es mißverstanden als eine Art alles gewähren zu lassen, aber das ist nicht gemeint damit, wenn Du sagst: ›Ich liebe alles was ist‹. Alles was ist zu lieben hat vor allem zwei Ebenen.

Die erste Ebene ist die göttliche Ebene, ist das, was Gott überhaupt ausmacht, denn einem Mythos zufolge war es eben Gott, der die bahnbrechende Idee hatte, alle Kräfte des Kosmos in sich zu vereinen und in eine Balance in eine Harmonie zu bringen, so hatte, nachdem Gott dies gelungen war, jede Kraft, jede Energie ihren Platz in Gottes Universum und er erschuf u.a. aus dieser Gesamtharmonie, diesen allen vereinten Energien und Kräften auch den Mensch. Gott hat zwei Geheimnisse: das erste ist, wer er selbst ist, was er selbst ist und das zweite Geheimnis ist das der Zeugung, d.h. eine Natur, die in der Lage ist sich selbst zu reproduzieren. Trotzdem sind diese beiden Geheimnisse auch in uns tätig. Die Liebe ist die dritte Kraft, die ihre Energie ausschliesslich dem göttlichen Projekt, dem göttlichen Plan geschenkt hat und so sehr es andere Kräfte im Kosmos auch versuchen, Welten wie Gott zu erschaffen, so kann es ihnen aus verschiedenen Gründen nicht gelingen, denn es fehlt ihnen immer a) Liebe, b) Selbstreproduktion, Selbstheilung, Wachstum und c) Gott [was auch immer das ist].

Diese Ebene von ›Alles was ist‹ ist also die göttliche Harmonie, in der alles einander zuträglich ist, alles einen Platz hat, alles gewürdigt wird und alles gut ist, selbst - um ein Beispiel zu nennen - die Kraft der Zerstörung ist in Gottes Plan an vielen Stellen, im Menschen z.B. im Mund, im Magen und im Darm sinnvoll eingesetzt.

Die zweite Ebene von ›Alles was ist‹ ist die, wie es jetzt gerade ist.
Wir sind definitiv aus der göttlichen Harmonie gefallen. Wir sind alle gefallene Engel, wenn wir so wollen. Doch wollten wir etwas erfahren. Gott ist ein praktischer Gott und so erlaubte er dem Menschen, sich von der göttlichen Schöpfung abzuwenden, um das zu erleben, was wir gerade erleben. Uns nun für das, was wir da erschaffen haben, auch noch zu verurteilen führt uns nur weiter weg von unserer eigenen göttlichen Harmonie. Selbstverurteilung ist der sicherste Weg in die Hölle. Selbstliebe ist zwar keine Garantie für Harmonie, aber es ist der erste Schritt zu sich selbst, dem, wie automatisch, die Schritte zu den anderen folgen werden.
›Alles was ist‹ zu lieben, so wie es ist, ist wohl die größte Herausforderung, aber es lohnt sich. Der Lohn ist eine höhere Harmonie mit der Umwelt und die Möglichkeit zu erkennen, dass wir alle auf dem selben Weg sind: in die göttliche Harmonie zurück. Jeder hat zwar Schwachstellen, aber es ist gerade dort wichtig sich zu lieben, denn genau dort brauche ich meine Selbstliebe am meisten, um die erschütternden Resultate zu ertragen und den Mut zu finden, etwas in meinem Leben zu ändern. Das ist nämlich gar nicht so einfach.
Und ›Alles zu lieben, was ist‹ heißt auch zu lieben, wie es sich wandelt in eine größere Harmonie.
Erst wenn es genug weh tun, was wir selbst nicht schaffen, scheinen wir in der Lage zu sein, den Wunsch klar und deutlich zu äußern, dass wir zurück in die göttliche Harmonie wollen.«


Nun, dachte er, ich will zurück in die göttliche Ordnung, in die göttliche Harmonie.
Ich weiß zwar nicht wie es geht, aber ich gehe in die Richtung göttliche Harmonie, koste es, was es wolle.

...

für mich persönlich gibt es nichts anstrengenderes zu lesen, als erklärungen von etwas dessen erklärung brachial und einfach ist und durch worte komplizierter, immerhin aber auch bedeutender wird, dennoch um das selbe erlebnis kreist ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die welche schon versteht,
versteht auch ohne Worte,
versteht alles,
was sie schon versteht.
,
,
,
Wortloses nicken,
liebevolle Stille,
ein Leben lang?
-
-
-
-
-
Doch stimmt der Umkehrschluß
nicht,
denn
viele Worte bemühen sich,
etwas auszudrücken, das noch
kein einfaches Wort gefunden hat oder
das sich weigert tiefer verstanden zu sein,
oder ein Fisch, der einem durch die Finger rutscht,
nass und glitschig, wiederfangen im Flutsch,
sich windend, wiederverlieren,
perdu
.
.
.
.
.
Ätzende Stille,
unruhiges wortloses stammeln von Worten,
die den Kern nicht treffen,
Du weißt es selber.
Doch kommt bestimmt
einer und sagt es auch noch.
Warum
sagst Du nichts?
?
?
?
 
Die welche schon versteht,
versteht auch ohne Worte,
versteht alles,
was sie schon versteht.
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Wortloses nicken,
liebevolle Stille,
ein Leben lang?
-
-
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Doch stimmt der Umkehrschluß
nicht,
denn
viele Worte bemühen sich,
etwas auszudrücken, das noch
kein einfaches Wort gefunden hat oder
das sich weigert tiefer verstanden zu sein,
oder ein Fisch, der einem durch die Finger rutscht,
nass und glitschig, wiederfangen im Flutsch,
sich windend, wiederverlieren,
perdu
.
.
.
.
.
Ätzende Stille,
unruhiges wortloses stammeln von Worten,
die den Kern nicht treffen,
Du weißt es selber.
Doch kommt bestimmt
einer und sagt es auch noch.
Warum
sagst Du nichts?
?
?
?

alles zu seiner zeit. neue dekade, neue worte, neue bilder, alles so alt wie mein knall und der unbeschreibliche urknall, die schöpfung, schöpfung von bildern und worten, und freund und feind, von identitäten und von eigenschaften, grober wahrnehmung.
einmal dehnt sich die wahrnehmung ins unbeschreibliche, schon ist es neuer parallelen würdig dennoch geteilt voller verzweiflung dessen freude gleich ist.

lov u. ;-*)
 
einmal dehnt sich die wahrnehmung ins unbeschreibliche, schon ist es neuer parallelen würdig dennoch geteilt voller verzweiflung dessen freude gleich ist.

Freude kommt wohl später wieder ....
Danke, circut.

Jetzt:

Wenn er wenigstens ein echter Despot sein könnte, ein echter einfacher Tyrann, einer, der wie selbstverständlich von anderen Menschen fordert, dass sie ihm bedingungslos zur Verfügung stehen. Ihm all ihr Geld bringen und wie selbstverständlich auch obendrein noch für nichts den ganzen Tag arbeiten. Aber natürlich in hübschen Kleidchen. Und selbstverständlich gehören ihm auch alle diese Körper: alles meins, alles zu meiner Verfügung, alles zu mir, alles hört auf mich, alles bewundert mich, alles bestaunt mich, alles!
Für wann auch immer suche ich mir eine Gespielin aus dem Troß meiner Sklavinnen. Logisch.
Politisch, esoterisch und psychologisch völlig inkorrekt.
Doch vorhanden.
Was nun?

Da saß er auf seinem Hosenboden. Klein und schmächtig, schicksalsträchtig.
Er war schwanger mit seinem eigenen Unheilsein. Es wollte ans Licht der Wahrheit.
Doch was macht man mit so einem Wunsch, so etwas veraltetem und doch unglaublich attraktivem?
Ich will es nicht einmal mit Gummihandschuhen anfassen, so eklig finde ich es.
Was will ich denn damit?

Wenn ich davon ausgehe, dass es selbst darin ein echtes Bedürfnis gibt, wie finde ich dieses echte Bedürfnis?
Wo ist es denn? Wie heißt es und was kostet es mich?
Ich habe jedenfalls so furchtbar nett getan, weil mir das peinlich ist und es ja letztesmal schon nicht geklappt hat.
Es gibt einfach keine richtigen Sklavinnen mehr.
Oder bin ich nur kein richtiger Despot mehr?

Er war mit der Frage eingeschlafen, was Macht ist.
Macht der Weisheit, Weisheit der Macht.
Oder Macht des Herrschens, dunkle Macht, Macht über andere, anderes.
Müde erinnere ich mich an eine Ufo-Besatzung, Krieg der Sterne.
Ja und diese ganze Eingangssache da oben.
Irgendwas verdeckt es und ich komme nicht drauf.

Alte Seilschaften, alte Konditionierungen.
Alte Tode die ich gestorben bin, zerfetzt von den enttäuschten von mir ausgesaugten Sklavinnen.
Vom aufgebrachten Pöbel gelüncht oder schnell vorher noch sich selbst umgebracht.
Meine Erinnerungen sind ein einziger Müllhaufen.

Die Gnade war schon da und kann erst wieder vorbeikommen,
wenn ich etwas wesentliches kapiert habe, verstanden habe, ich über mich.
So gehe ich in den Tag.
 
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Wie sollte ich auch einen Plan haben, träumte ich.
Wie sollte ich als immer anpassungswillige Gummipuppe, die ich geworden war, einen Plan machen? Der einzige Plan, den ich hatte, war: mich anzupassen - auf Teufel komm raus. Nicht aufzufallen, nur nichts eigenes einbringen, nur nichts sagen, was für Unruhe, Unfrieden sorgen könnte.
Seit Jahren nun schon arbeite ich mich an meiner von mir erschaffenen Gummipuppe ab. Schleife sie, mache sie kleiner, fast handlicher. Ich passe mich immer weniger an - und doch ist die Anpassungsleistung zu meinem Unwohlsein immer der erste Beweggrund, Urgrund meiner unheilvollen Handlungen ...
Die andere übliche Anpassungsleistung ist übrigens Betonklotz werden: stabil, fest, unumstößlich, Fels in der Brandung. Und ja, es liegt sogar ein Sinn in der Anpassung, aber nur einer, der Rest ist Unsinn.
Es ist nicht lustig.
Der falsche freie Wille sich anzupassen, statt in einem Miteinander sein eigenes zu tun, verdirbt die einstmals richtige Tat. Macht aus dem Leben, nach und nach, die Hölle. Das ist auch der Grund, warum man erst spät auf die falsche Anpassungsleistung kommt: lange versucht man, mit dem Hammer einen Rohrbruch zu reparieren. Und erst Jahre später stellt man fest, dass man mit einem Hammer nur Rohre kaputt schlagen kann. Meist schlägt man dann gleich das ganze Haus entzwei - was, bei Lichte besehen, noch ungünstiger ist und doch die Möglichkeit gibt, wie ein Phoenix aus den Trümmern aufzuerstehen. Doch leider leider hat man dazu dann keine Kraft mehr.
Sonst wäre ja wohl mehr glückliche Menschen auf der Welt.
Sie hätten Krebs, Scheidung, Haus brennt ab - und haben ES kapiert
und leben fortan fröhlich und gewiss ihr Seelenwollen.
Wo bitte sind sie?

Warum man sich in der spirituellen Schulung langsam dem Kern annähert ist, dass sowohl die Gummipuppe als auch der Betonklotz den wahren lebendigen Kern ummantelt, eine Sonne. Eine Sonne kann man eigentlich nicht ummanteln, es ist nahezu unmöglich, doch wir haben es alle geschafft (dies ist unsere Meisterschaft der Entzweiung, Meisterschaft der Dunkelheit, Meisterschaft der Beschränkung, wie auch immer man es nennen will).
Wir wissen genau, was kommt: es fliegt uns alles um die Ohren.
Oder gibt es einen Weg, es liebevoller zu gestalten?
Wir gehen diesen Weg, ich gehe diesen Weg.

Bevor die Sonne, die ich bin, raus kann, spritzt der Eiter und die Krebsgeschwüre meiner Lügen herum, explodiert und dann verbrenne ich mich noch an meiner eigenen Sonne und alles, was ich erinnere, ist meine Meisterschaft der Dunkelheit, wie ich die Sonne wieder ausmache, Beton mische oder Gummi drapiere ...

Oder doch nicht.
Nur ein Gott kann einen Gott zwingen kein Gott zu sein. Das habe ich mit mir selbst gemacht. Weniger könnte mich nicht bezwingen, wie auch? Ich kann die Kraft der Sonne nur gegen die Sonne selbst richten, um die Sonne zu verdecken. Doch wie geht es raus, raus ohne große Katastrophe? Sprechen kann ich das alles, nur tun, das tun scheint nicht zu klappen. Ich klappe zusammen. Bumm.
Will doch keine Sonne sein.
Oder doch?

Wenn das Gummi so dünn wird, dass es fast platzt, dann ist die Angst am größten, dass es platzt. Die Angst endgültig rauszufliegen, aufzufliegen. Die Angst ist die Stabilität der Gummipuppe [wie des Betonklotzes].
Und nun?

Wie wäre es mit einem guten Plan?
Es gibt immer noch den Gott in mir und der hat wie immer einen Plan.
Götter haben immer einen Plan. Es gibt Plan A und Plan B.
Ich müsste nur hören, was der Gott in mir für einen Plan hat.
Doch meine Richtfunkohren waren nur auf das Außen gerichtet.
Der Gott ist aber in meinem Inneren.

Gott, ich höre.







































































Das Ohr ist der Weg.
Ein Weg.
:)
 
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