Der Urgrund aller Dinge

Jamina

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5. Mai 2008
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Berlin
Der Urgrund aller Dinge

Ewig war die Dunkelheit, wie Nebel verschleiertes dunkles Gewässer, über das der Urgrund aller Dingen noch ganz dahin gestreckt lag. Die Tag und die Nacht waren nicht geboren, die Engel noch nicht erkoren aus den tiefen Mysterien, das selbst in sich noch ganz verschlungen war. Kein Atmen ging, die Schicksalswinde noch nicht ausgehaucht, kein Du, kein Ich, kein Es. Vollkommen schrankenlos, kein Raum und keine Zeit, leer und auch nicht. Die Sybillen sangen nicht und Throne klangen noch nicht in unendliche Welten ihr zauberhaftes Spiel hinein. Ein tiefes Nichts und doch ein Alles. Eine volle Einheit, sich selbst nicht ergreifend, wie ewiger traumloser Götterschlaf.

Doch dann bewegte es sich, regte es sich und erhob sich aus einer traumlosen Verschlungenheit zur mächtigen Götterdämmerung stampfend empor. Und es grollte und donnerte, es blitze und zuckte, es erhob sich und versank in einem heiligen Trunk, die die Urwasser des Lebens speisen. Kräfte so gewaltig wie Gottes Hand in sein Werk nur sein können, erhoben sich an jenem jüngsten Tag, wie eine herrliche majestätische Glorie ohnegleichen. Ein Strahlen und Funkeln himmlischer Haine, ein gewaltiges Feuerwerk von Giganten göttlicher Mächte, so trieb und spross es das Leben aus seinem Jungfernschlaf empor. Oh, himmlische Magie verzauberten Glanzes mythischer Wesen, sie erkoren aus dem tiefen, unergründlichen Grund vielerlei Gestalten, wie unzählige funkelnde Diamanten herrlich anzusehen. Glorreich zierten sie seine hohe Stirn, Er, der Gewaltige, der sich hoch erhob und sich hernieder senkte, zu küssen der Erde blanke Brust. Er hauchte uns den Odem ein, wir, die aus seinem unendlichen Schein heraustraten, denn der Eine verströmte sich in die Vielheit voll verschwenderischer, hingebungsvoller Liebe. Wir waren in ihm vollendet und er in uns, im Paradies der höchsten Liebe ekstatisch tanzender Herzen, das uns hoch erhob in den Himmel klingender Lieder der ewigen, ewigen Wahrheit.

Doch die verführerische Schlange war voll List und Verschlagenheit, denn sie war die fatale Begierde. Und ihre verführerische Frucht war Erkenntnis, um das, was nicht zu wissen ist, war Leidenschaft, die sich selbst voll erbender Begierde ergötze, war Macht, die sich göttergleich erhob. Die süße, schwarze Frucht, wir kosteten von ihr und sobald waren wir trunken von ihr, voll verhängnisvoller Leidenschaft zog es uns hinaus ins unbekannte Land. Dort hin, wo niemand zu gehen wagt, denn die Spuren beschreiben endlose Seiten unzähliger Seelen, mit ihrem Blut unterschrieben. Und Blut ist unser Erbe, denn ihn ihr bebt das sündige Verlangen nach einem Selbst, das sich hoch erhob und die Krone der Vergänglichkeit aufsetzte – ihr Ich, hinter der Ewigkeit als himmlischer Mensch.

Aber die Frucht war auch Vergessen, Vergessen, die sich als trügerische Illusion um uns legte, hinaus geschleudert ins Tal der Finsternis - der Schicksalswege unergründlich, wandern wir auf unsicherem Terrain. Doch das weite Tor zu unserem Herzen ist der Eine, der sich in einen Funken unendlicher Liebe in uns senkt. Er entzündet das Licht in der Halle unseres Herzens und wir werden sehen, dass nichts so ist, wie es scheint: Licht und Dunkelheit, Gut und Böse verschmelzen in einem Tiegel der allumfassenden und erkennenden Wachsamkeit um die Dinge, die da waren, die da sind und die noch kommen werden. ER, der Eine, raunt dir zu: Verliere dich um meinetwillen und du wirst alles erhalten, was in meinen ewigen Wahrheiten geschrieben steht. So sind Anfang und Ende in sich vollendet und so schließt sich der Kreis wieder und sinkt in den Urgrund aller Dinge zurück - in fernen, fernen Tagen….
 
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Liebe Jamina
ich find´s schön
und mir ist´s egal - ob Du es Dir oder Deine Phantasie es Dir geschenkt...

LG MoRa
 
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