Der unsichtbare Feind

ich glaub nicht dass es absolute ausnahmesituationen sind
siuzid ist angeblich die zweithäufigste todesursache bei den jüngeren neben autounfall

nur man kriegt wenig mit weil suizid nicht in der zeitung steht
wenn aber jemand bei einem unfall stirbt schon

grüßlis
 
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Hmm Krimhild, klingt alles heftig und ist dann leider auch nicht gut ausgegangen.

Da komme ich mir schon gesund vor. Bin nur "sozialphobisch" und depressiv, aber insgesamt sehr rational und habe keine Stimmungsschwankungen (Borderline-Krankheit). Wobei ich das auch kenne, dass man sich selbst im Weg steht (sein eigenes Problem ist).

Du klingst auch so (wenn ich das lese), als ob du eigentlich alles probiert hättest (falls du dir jemals Vorwürfe machst oder gemacht hast).
Vielleicht lässt sich einfach nicht jedes Problem notwendig lösen, selbst psychische Probleme nicht.

LG PsiSnake

Lieber PsiSnake,

vielen Dank für Deine Worte. Leider ist es bei meinem Sohn nicht gut ausgegangen.
Er stand sich auch oft selbst im Weg. (zumindest aus meiner Sicht - er sah es anders)
Und er hat sich seinen Weg damit in meinen Augen manchesmal unnötig schwer gemacht.
Meine Möglichkeiten waren ja leider begrenzt. Ich konnte nur das in meiner Macht stehende
tun. Zuhören, an seiner Seite sein, ihm Möglichkeiten aufzeigen und ihm immer wieder zu
zeigen: "Du bist nicht allein und genauso wie Du bist, liebe und achte ich Dich."

Während dieser Jahre habe ich mich oft schuldig gefühlt. Jetzt ist es eher so das ich mich
verantwortlich fühle. Auf der anderen Seite bin ich ihm so dankbar. Mein Sohn hat mir sehr
viel beigebracht und es ist für Borderliner nicht selbstverständlich einen Menschen so nah
an sich heranzulassen.

Ein lieber Gruß, Krimhild
 
ich glaub nicht dass es absolute ausnahmesituationen sind
siuzid ist angeblich die zweithäufigste todesursache bei den jüngeren neben autounfall

nur man kriegt wenig mit weil suizid nicht in der zeitung steht
wenn aber jemand bei einem unfall stirbt schon

grüßlis

Lieber daway,

Du hast völlig Recht. Suizid ist eine der häufigsten Todesursachen bei jungen Menschen.
Und Zeitungen haben ein stilles Übereinkommen, nicht darüber zu berichten. Auf diese Weise
wollen sie verhindern, das es zu Nachahmungstaten kommt.


Meine Antwort bezog sich auf das wovon Harald sprach. Die Ausnahmesituation in
der sich Betroffene in dem Augenblick befinden, wenn sie ihren Entschluss in die Tat umsetzen.
Das in diesem Moment kein Gedanke an den Schmerz der Zurückbleibenden mehr möglich ist.

Liebe Grüße, Krimhild
 
hallo krimhild

ich möchte mich für deine offene schilderung
die du mit uns teilst hezlich bedanken. :)
bin gespannt auf jeden weiteren beitrag von dir
und freu mich über die behutsamkeit, mit der
dieses gewichtige thema hier behandelt wird.

alles liebe
nuss:)
 
die Ursache für Krankheiten liegt in einer Kombination aus Veranlagung und Umfeldbedingungen begraben.In der Geschichte hier wird der Vater nicht erwähnt.
 
Erstmal Danke für die intimen Einsichten. Man liest sehr selten so eingehend über dieses Thema.

Ich bin selbst mehr oder weniger von meiner eigenen Psyche blockiert und stehe mir in meinem Denken bzw. dem darauffolgendem Verhalten selbst im Weg. Auch wenn es in meinem Fall wohl anders ausgeprägt ist.

Suizid erachte ich als Ausweg wenn es einfach nicht mehr geht. Das ist etwas ganz persönliches, diese Freiheit sollte man jedem/jeder zugestehen! Natürlich will ich damit nicht sagen, dass man sich nicht kümmern soll, Hilfe anbieten.

Aber in des anderen Kopf kann man einfach nicht reinschauen. Ich finde es sehr traurig und auch ärgerlich, dass Suizid als etwas richtiggehend Ketzerisches gilt.

Dieses Leben, so bin ich überzeugt, ist eines von vielen. Natürlich lebt man dieses Leben genau jetzt und dementsprechend sollte man seine Anlagen nützen (oder auch nicht?) - und daraus Erfahrung ziehen und lernen. Andererseits ist dieses eine Leben nicht das Ende aller Dinge! Die Verstrickung in seine eigene jetzige Realität macht recht blind.

Dein Sohn verübte Suizid in der Realität wo er sich befand und du dich noch immer befindest, das ist traurig! Sein tatsächliches Ende war es dennoch nicht, und das stimmt wiederrum fröhlich.
 
hallo krimhild

ich möchte mich für deine offene schilderung
die du mit uns teilst hezlich bedanken. :)
bin gespannt auf jeden weiteren beitrag von dir
und freu mich über die behutsamkeit, mit der
dieses gewichtige thema hier behandelt wird.

alles liebe
nuss:)


Liebe/r Nuss,

vielen Dank für Deine lieben Worte.
Ich habe hier lange nicht geschrieben. An einigen Tagen ist das Eintauchen in diese
Zeit einfach zu schmerzhaft. Es ist schön das Du meine Beiträge hier gern liest. Borderline
ist wirklich ein sehr schweres Thema und es liegt mir ganz besonders am Herzen.

Ganz liebe Grüße, Krimhild
 
die Ursache für Krankheiten liegt in einer Kombination aus Veranlagung und Umfeldbedingungen begraben.In der Geschichte hier wird der Vater nicht erwähnt.


Liebe/r Romulus,

ja es müssen einige Faktoren zusammentreffen. So war es wohl auch bei meinem Sohn,
wie ich ja auch schon geschrieben habe. Hab noch ein wenig Geduld. Ich bin mit der
Geschichte noch ganz am Anfang.

LG, Krimhild
 
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Erstmal Danke für die intimen Einsichten. Man liest sehr selten so eingehend über dieses Thema.

Ich bin selbst mehr oder weniger von meiner eigenen Psyche blockiert und stehe mir in meinem Denken bzw. dem darauffolgendem Verhalten selbst im Weg. Auch wenn es in meinem Fall wohl anders ausgeprägt ist.

Suizid erachte ich als Ausweg wenn es einfach nicht mehr geht. Das ist etwas ganz persönliches, diese Freiheit sollte man jedem/jeder zugestehen! Natürlich will ich damit nicht sagen, dass man sich nicht kümmern soll, Hilfe anbieten.

Aber in des anderen Kopf kann man einfach nicht reinschauen. Ich finde es sehr traurig und auch ärgerlich, dass Suizid als etwas richtiggehend Ketzerisches gilt.

Dieses Leben, so bin ich überzeugt, ist eines von vielen. Natürlich lebt man dieses Leben genau jetzt und dementsprechend sollte man seine Anlagen nützen (oder auch nicht?) - und daraus Erfahrung ziehen und lernen. Andererseits ist dieses eine Leben nicht das Ende aller Dinge! Die Verstrickung in seine eigene jetzige Realität macht recht blind.

Dein Sohn verübte Suizid in der Realität wo er sich befand und du dich noch immer befindest, das ist traurig! Sein tatsächliches Ende war es dennoch nicht, und das stimmt wiederrum fröhlich.

Lieber Leomic,

auch an Dich ein Danke für Deine lieben Worte. Den Weg meines Sohnes betrachte ich als den
(für ihn) einzig gehbaren Weg. Aus seiner Sicht konnte er nur noch durch diese Entscheidung
seinen Frieden finden. Ein Borderliner hat ein nicht unerhebliches Problem mit Nähe, besonders
wenn es sich sich um Menschen handelt, die er liebt oder sie ihn. Nähe ist oftmals mit großem
seelischen (oder auch physischen) Schmerz verbunden.

Ich hatte das große Glück, das mein Sohn mir diese Nähe auch in seinen schlimmsten und dunkelsten
Momenten gestattet hat. Er hat seinen Schmerz vor mir nicht verborgen und so konnte ich seine
Entscheidung, bei allem eigenen Schmerz, auch von Anfang an nachvollziehen. Leider ist Suizid
noch immer ein Tabuthema. Sowohl der Suizid selbst, als auch die Trauer bei Suizid.

Für mich bedeutet die Entscheidung meines Sohnes auch nicht sein tatsächliches Ende. Es tut mir
gut zu wissen, das es ihm jetzt besser geht.

Ein lieber Gruß, Krimhild
 
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