Der ultimative ANGST Fred

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Doch, ganz sicher. Du springst eben nicht von einem Hochhaus, nur weil es geht.

Was mich interessieren würde: was ist denn weitestgehend angstfrei?
Du meintest, dass ich mich selbst als weitgehend angstfrei bezeichne?

Das ist ja grad so schwierig - es gibt kein "Messgerät" der Angst, es gibt nur subjektiv empfundene und subjektiv definierte Angst (bis auf die richtigen Angststörungen und auch bei denen ist es oft nicht ganz eindeutig).

Ich meine, dass ich, soweit ich mich erinnere (und auch Erinnerungen sind selektiv), wenig Angst empfunden habe, in den letzten 20 Jahren so gut wie gar keine mehr (mir fallen ad hoc zwei Situationen ein, in denen ich "auf der Hut" war - andere würden es vielleicht Angst nennen).
Und ich frage mich, ob es vielleicht zu wenig ist oder ob ich das nur so für mich definiere ... .

Danke dir für die Erklärung zum Gleichnis. :)
 
Ja, eine sehr gute Frage dürfte in der Tat sein: was ist überhaupt Angst?
Für diese Frage danke ich, darüber kann jeder mal nachdenken, der mag. Ich selbst brauche das nicht, denn ich weiss es *lach.

Diese Angst, die hier gemeint ist, ist, wenn du Dinge tun könntest, die dir nicht schaden, aber die du trotzdem nicht in Angriff nimmst.
Bsp.:
* Du gehst achtlos an einer Frau mit Kinderwagen vorbei, die vergeblich versucht, eine Rolltreppe hochzukommen.
* Du hörst jemandem nicht zu, weil dich nicht "interessiert", was er sagt.
* Du fährst nie U-Bahn, nur weil U-Bahn fahren schrecklich uncool ist.

... Ich könnte noch viele Gesichter der Angst aufzeigen, die gar nicht als Angst bezeichnet werden. :)
 
Ich habe früher vor allem und jedem Angst gehabt, am meisten jedoch vor meinen eigenen Gespenstern, die in mir hausten. Nach und nach habe ich mich gehäutet, die Schichten abgetragen und irgendwann bemerkte ich, dass sich einige grundlegende Dinge geändert hatten. Gestern jedoch dachte ich mir (anlaßbezogen, worum es genau geht, möchte ich hier jedoch nicht veröffentlichen), dass es manchmal gesünder und vernünftiger wäre, wieder etwas mehr Angst zu haben.

In Bezug auf gesellschaftliche und politische Veränderungen glaube ich nicht, dass es sinnvoll ist, schon vorab eine negative Bewertung vorzunehmen oder sich das Allerschlimmste vorzustellen/auszumalen, weil man damit erstens mal schon von Anfang an die Chance nicht wahrnimmt, offen auf etwas oder jemanden zuzugehen und zugleich wieder nur den eigenen Ängsten oder der eigenen Unfähigkeit begegnet. Erfahrungsgemäß kommt es meistens anders als gedacht/geplant, das Leben ist ein Überraschungspaket. Ich bin solche Veränderungen betreffend weder euphorisch, noch negativ, sondern neutral abwartend und davon überzeugt, dass sich vieles erst im Laufe von Jahren offenbart und es besser ist, sich dann mit dem zu beschäftigen und in das Energie zu investieren, was tatsächlich vorhanden ist, anstatt mich schon vorher von meiner Furcht auffressen und schwächen zu lassen.

In der Gegenwart zu leben bedeutet für mich auch, dass ich nicht Angst vor der Zukunft habe, sondern sie auf mich zukommen lasse und dann agiere, wenn es so weit ist und ich weiß, womit ich es tatsächlich zu tun habe.
 
Ja, ich frage mich, weshalb entwickeln Menschen unnötige Ängste und andere (bspl. ich) keine?.

Hallo Bougenvailla,

ich möchte gerne bei dem Wort "unnötig" einhaken.

Vor einiger Zeit hab ich das auch einmal so ausgedrückt, meinem Seelenarzt gegenüber. Ich sagte, wissen Sie, mich machen diese unnötigen, überflüssigen Ängste schon so wütend, sie gehen mir so auf den Wecker, weil ich mich damit in allem behindere und lahmlege.

Frau Kinnaree, sagte er nachdenklich, da, wo sie jetzt stehen, da behindern sie ihre Angstzustände, das stimmt. Aber wenn wir uns kurz anschauen, wo und wann das begonnen hat, dann dürfen wir das ganz ernst nehmen. Denn damals, als kleines Kind, war die Todesangst, die dem allen zugrunde liegt, ja berechtigt. Es war ja wirklich so ernst. Es ging ums Über-Leben... - Damit habe ich mich intensiv auseinandergesetzt. Stimmt. Ich verdanke dem todesangstgesteuerten Verhaltensmuster nicht mehr und nicht weniger als die Tatsache, daß ich noch am Leben bin. - Ich habe es dann irgendwie geschafft, mich bei mir selbst dafür zu bedanken, daß ich es geschafft habe, zu überleben. Insoferne war die Angst tatsächlich sinnvoll. War. Seither fällt es mir zunehmend leichter, mich von diesen Zuständen zu verabschieden.

Warum sich das nun bei manchen Menschen ein Leben lang fixiert, dieses Überlebens-Verhalten, das dürfte wohl mit persönlicher Veranlagung zu tun haben... und möglicherweise auch damit, ob die angstauslösenden Situationen kurz andauernde schauderhafte Ereignisse waren - oder tägliche jahrelang täglich bleibende "Gewohnheit". Denn je öfter sich etwas wiederholt, desto tiefer gräbt es sich in die seelische Festplatte,

denkt die
Kinnaree
 
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Ist eher wie ein Appell an die Angst und Hurra - her damit - hier wird gesammelt und multipliziert ....
( ist halt meine Wahrnehmung, sorry. :( )
Gewiss, aber eine bloße Sammlung von Angstgeschichten ist die eine Seite der Medaille und die andere heißt, sich die Angst von der Seele schreiben, sie auf dem Wege der Schrift ausdrücken, wie es mit einer bitteren Zitrone gemacht werden kann, die eigene Verbitterung geht ein Stückchen heraus, wird rausgequetscht. Es lassen sich Ängste regelrecht wegschreiben, sie von sich ab-schreiben, wie etwas Unreines von sich ab-gewaschen werden kann, sie mit Worten auf etwas wie Papier regelrecht festhalten, sie bannen, sie einstanzen und einschreiben können. Wenn keiner hört, dann ist's das Papier als steter und treuer Begleiter. So hatte der Christus Jesus die Sünde der Ehebrecherin in die Erde eingeschrieben. Es ist dabei nicht so, damit sündenfrei zu sein, sondern das Einschreiben ist quasi ein Aufschub zur Bearbeitung in Portionen, was Karma genannt wird. Das (Auf-, Ein-, Weg-, Ab-)Schreiben seiner Angst hat eine ähnliche Wirkung.
ALLE
ihre Ängste hineinschreiben! Hier werdet ihr gehört.

Auf geht`s.
 
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