Siriuskind
Sehr aktives Mitglied
Ich habe meiner Mutter die Hand gehalten als sie gestorben ist. Sie ist an einem Krebsleiden verstorben, vorher 6 Monate Bangen und Hoffen und zum Schluss große Schmerzen.
Es ist komisch, viele Menschen glauben nicht an Gott oder etwas ähnliches, doch im Moment des Sterbens fängt man an zu beten. In dieser Zeit an ihrem Krankenbett, ohne Hoffnung auf Genesung habe ich Gott oft gebeten, bitte lass sie endlich sterben damit dieser unerträgliche Weg ein Ende hat.
Deshalb habe ich es bei meinem Mann als Art Gnade gesehen, denn ich wusste aus Gesprächen vorher, dass er Angst gehabt hat vor einer schweren Erkrankung. Er hat im Krankenhaus bei einer lapidaren Leistenbruch OP einen Krankenhausvirus eingefangen, der zu einer Herzmuskelentzündung geführt hat, die Herzkatheteruntersuchung hat ihm dann auch nicht gut getan, so kam es dann zum Sekundentod.
Trotzdem war es viel zu früh, er war erst 54 Jahre alt und ich mit 45 Jahren Witwe.
Jedenfalls konnte ich viele Jahre gar nicht mit dem Tod umgehen, es hat lang gedauert, bis ich wieder damit klar gekommen bin.
Ja, das kann ich mir vorstellen. Bei mir würde es in dem Bezug schon etwas anders aussehen, da ich mich schon immer mit dem Tod und was danach kommt beschäftigt hatte und ich habe in meinem Beruf als Krankenschwester mehrere Jahre in der Onkologie gearbeitet und auch da durch die Geschehnisse und auch durch die Gespräche mit den Schwerkranken und Sterbenden habe ich keine Angst vor dem Tod. Trotzdem wird ein Abschied von einem geliebten Menschen auch dann nicht einfach werden. Ich würde mir aber für meinen Mann und meine Mutter so einen schnellen Tod wünschen, keine lange Leidensgeschichte! Aber zu dem Zeitpunkt, wo Du das erlebt hattest, war die Trennung von Deinem Mann einfach viel zu früh!