Der Tod kündigt sich an

Mein Opa hat ein paar Tage bevor er starb noch "alles hergerichtet", noch Holz gehackt, Mauern aufgebaut (in Gedanken denn er saß im Rollstuhl) und er war sehr unruhig und wir wichen nicht von seinem Bett. Er hat dann gesagt mein Uropa - sein Vater - wäre hier gewesen um ihn anzumelden und er hat sich von jedem verabschiedet als seis für immer - und so war es auch. Wir waren am letzten Tag um 6 Uhr früh noch bei ihm und sind dann arbeiten gefahren und ich saß 45 Minuten im Büro dann kam der Anruf meiner Mama daß wir wieder fahren können.
 
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Hallo,

meine Mutter hat auch einen Tag bevor mein Vater starb gespürt dass sie ihn zum letzten Mal sehen wird, sie hat ihn die Nacht zuvor die ganze Zeit angesehen, so als müßte sie sich sein Gesicht einprägen. Am nächsten Tag kam er nicht mehr nach Hause, er starb an einem Verkehrsunfall mit 30 Jahren.

Auch mein Vater muß wohl etwas gespürt haben, denn er sagte immer er weiß dass er nicht alt wird.

alles Liebe
Castanea
 
Romaschka schrieb:
Ja, Seelenauge, man kann den Tod
- riechen
- fühlen
- ja irgendwie wittern.

Ich habe den Tod süßlich-herb schwer in der Luft hängend empfunden. Er ist kalt und feuchtluftig. Schweigsam, besitzergreifend und fordernd steht er im Raum und zwingt einen auch dann, wenn jemand nichts von dem Brauch mit dem Fensteröffnen weiß, genau das zu tun.

Dann entweicht er ins Nichts, und die Seele des Toten kann sich auflösen und auch nach draußen entschwinden.
Ihr Luftzug ist feiner und lauwarm.

Walderde meinst du? Das klingt gut. Ich werde mal drauf achten.

liebe Grüße an die Krankenpflegerin von einer Altenpflegerin! :kiss3:


Man kann auch fühlen, wenn jemand stirbt. Auch wenn man in dem Moment ganz woanders ist als die Person selbst. Man weiss es dann einfach....
Wie das mit dem Riechen etc. ist - also Wahrnehmen durch die Sinnesorgane . kann ich noch nicht beurteilen, weil ich noch nie bei jemandem war, der gestorben ist. Aber vom Fühlen her kann ich sagen, gefühlt hab ich es schon öfter.

Liebe Grüße
Astralengel
 
Hallo Ihr Lieben,

schön das auch andere Menschen das wahrnehmen was man selber kaum glauben kann. Meine Mum hat auch stark gerochen bevor Sie starb. Es war so ein süßlicher Mief der mir heute noch in der Nase hängt, wenn ich an Sie denke und das tue ich täglich.

Nette grüße Lichtle
 
den tod wahrnehmen tut meiner meinung jedes lebewesen (wenn es nicht grade versucht,dieses gefühl zu verdrängen), so bin ich durch das völlig unbegründete jaulen meiner mittlerweile 11 jahre alten dackel-mischlingshündin wachgeworden,die eigentlich garnicht wissen konnte,dass mein großonkel ein stockwerk tiefer verstorben ist..einige stunden zuvor ist er noch mit ihr und meinem zweiten hund spazieren gegangen um "sich nochmal freien lauf lassen zu können"...am abend hat er dann die ganze familie und alle tiere (und es sind nicht grade wenige^^) in den arm genommen...für mich war es ein wunderschönes gefühl,zu sehen wie er sich in frieden verabschiedete..auch wenn ich zu dem zeitpunkt noch nicht wirklich wusste,was es letztendlich bedeutet..
liebe grüße
 
mein geliebter daddy starb vor fast genau 9 monaten. erst vorhin musste ich wieder tierisch weinen wegen ihm, ist noch recht schwer.

knapp 4 tage vor seinem tod hat er überhaupt erst von seiner krankheit (krebs, was sonst) erfahren. er war gerade mal 63 jahre, nicht alt finde ich!

er starb in der nacht auf sonntag, aber sein sterben fing 24 stunden vorher an.
als ich am samstag vormittag zu ihm ins krankenhaus kam, sah man es ihm schon an. bzw. meine mutter hat gar nichts gesehen, wollte ihn ständig füttern und so.
aber ich habe es ganz deutlich gesehen. mein vater hatte die augen geschlossen und sein gesicht hatte schon ganz deutlich dieses maskenhafte. und seine haut war bleich und wächsern, dabei war er 1,5 wochen vorher noch zum überwintern auf hawaii!

meine mutter sabbelte die ganze zeit konfuses zeug. und sie sagte mir immer wieder, ich sollte mal an meinem daddy schnuppern, er rieche so nach BABY.

ich fand es irgendwie pietätlos von meiner mutter, habe aber schliesslich (der ruhe wegen) nachgegeben und meinen dad auf die wange geküsst um so unauffällig an ihm zu schnuppern.

ES WAR TATSÄCHLICH SO, ER DUFTETE NACH BABY!!! es war, als schliesse sich der kreis...
und sein verhalten in den letzten stunden erinnerte mich auch an ein baby. dieses hilflose, schutzsuchende, ängstliche hatte ganz deutlich etwas von einem kleinen kind.

in der minute, als er hinüberging, öffnete er seine augen. staunend, fragend und ganz kindlich sagte er noch ein paar mal: OOOH, OOOOH, ....OOOH...

und dann ist er hinüber gegangen. mit einem ausdruck im gesicht, wie ein kind, dem man gerade eine wunderschöne gute-nacht-geschichte erzählt hat. ein kleines kind, auf dem weg in eine wunderschöne traumwelt...

dieser letzte blick meines daddy's hat mich am anfang nach seinem tod oft getröstet. nur leider verblasst das bild je mehr zeit seit dem verstreicht. und damit auch mein trost.

ausserdem tobte ein wahnsinns-sturm in hamburg in der nacht als er starb. als ich morgens um 3.30 wieder ins krankenhaus rannte, nachdem meine mutter anrief, kriegte ich die krankenhaustür vor lauter sturm kaum auf...

als wir 1 stunde später das krankenhaus wieder verliessen (nachdem mein daddy tot war), bewegte sich nicht ein lüftchen draussen...

mein mann meinte dazu: da hat ihn der liebe gott ja mit pauken und trompeten geholt!

ach ja, die digitaluhr meines vaters, die er bis 4 stunden bevor er starb noch um hatte, spielte auch total verrückt... die zeigte auf einmal ganz komische zeiten an...

deswegen glaube ich auch: der tod zeigt sich. auf jeden fall! man kann ihn nicht nur sehen und riechen, es gibt auch diverse anzeichen quasi 'um einen herum' wenn er kommt.
 
Aimless_Being schrieb:
den tod wahrnehmen tut meiner meinung jedes lebewesen (wenn es nicht grade versucht,dieses gefühl zu verdrängen), so bin ich durch das völlig unbegründete jaulen meiner mittlerweile 11 jahre alten dackel-mischlingshündin wachgeworden,die eigentlich garnicht wissen konnte,dass mein großonkel ein stockwerk tiefer verstorben ist..einige stunden zuvor ist er noch mit ihr und meinem zweiten hund spazieren gegangen um "sich nochmal freien lauf lassen zu können"...am abend hat er dann die ganze familie und alle tiere (und es sind nicht grade wenige^^) in den arm genommen...für mich war es ein wunderschönes gefühl,zu sehen wie er sich in frieden verabschiedete..auch wenn ich zu dem zeitpunkt noch nicht wirklich wusste,was es letztendlich bedeutet..
liebe grüße



Tiere sind in dieser Richtung sowieso viel feinfühliger als (die meisten) Menschen. Besonders beobachten kann man das an Hunden und Katzen, weil viele Menschen einen Hund und/oder eine Katze haben und weil
Hund und Katze sich oft ganz auf ihre Besitzer einstellen und mitfühlen.
Ausserdem liegt bei Tieren eine natürliche Sensitivität vor.

Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, konnte ich immer folgendes beobachten: Meine Eltern waren unterwegs, aber einige Minuten bevor sie heimkamen, setzte sich der Hund immer an die Tür. Ich wusste immer schon ca. fünf Minuten vorher, jetzt kommen sie heim. Der Hund hat es einfach gespürt.
Und genau so spüren sie auch andere Sachen, wie Aimless auch beschrieben hat.
Ist natürlich bei allen Tieren so, Hund und Katze sind ja nur Beispiele.

Bei Menschen bin ich mir da nicht so sicher.
Sind ja nicht alle von sich aus sensitiv.
Ich denke, dass man es sich aneignen kann - wie kann ich nicht sagen - bei mir liegt eine natürliche Sensitivität vor.
Ich glaube, dass sich manche bewusst, andere unbewusst nicht darauf einlassen.

Im Übrigen, es ist nicht immer schön, alles mögliche zu fühlen oder vorher zu ahnen.

:daisy:
 
Astralengel schrieb:
Bei Menschen bin ich mir da nicht so sicher.
Sind ja nicht alle von sich aus sensitiv.
Ich denke, dass man es sich aneignen kann - wie kann ich nicht sagen - bei mir liegt eine natürliche Sensitivität vor.
Ich glaube, dass sich manche bewusst, andere unbewusst nicht darauf einlassen.
:daisy:

Manche Menschen können oder besser gesagt wollen sowas halt nicht spühren. Einige legen sich auch im Laufe ihres Lebens einen Schutzpanzer um durch den dann sowas nicht mehr durch kann. Zumindest ist es bei meinen Kollegen im Krankenhaus so....

Wirklich aneignen kann man sich das meiner Meinung nach auch nicht wirklich. Du hast es, oder du hast es nicht. Es gibt eben Menschen die eine feinere Wahrnehmung haben als andere. Ich glaube man kann sich einen wertschätzenden, höflichen Umgang angewohnen, aber eine gewisse Sensibilität für solche Situationen halt nicht.:rolleyes:

Liebe Grüsse
Elisabetha
 
Es ist wirklich ein kompliziertes Thema.
Ich denke, dass bei jedem Menschen eine gewisse Sensitivität vorhanden ist, aber bei jedem unterschiedlich ausgeprägt ist.
Aneignen kann es sich wohl der jenige am besten, der es sowieso schon etwas mehr hat und sich dann ganz darauf einlässt.

Ok, ich habs mir nicht ausgesucht und ich bin auch nicht immer glücklich damit.
Wer es nicht so stark hat, kann es wahrscheinlich auch ganz abstellen - bewusst oder unbewusst. Geschieht dies unbewusst, denk er, er hat es nicht.

Scheint alles Ansichtssache und Erfahrungssache zu sein.
Es gibt so viele Ansichten dazu und jeder macht andere Erfahrungen.

Für einen sehr labilen Menschen ist es wahrscheinlich auch gut, wenn er nicht alles so spürt.


Alles Gute :daisy:
 
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Liebes Engerl,

ja, manchmal wäre es vielleicht ganz gut, wenn man das einfach abstellen kann, aber ich denke, wenn man so eine Gabe hat, dann hat man sowas nicht um sonst bekommen... das ist schon gut so!

Liebe Grüsse
Elisabetha
 
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