Erkenntnis als der Prozess der Enthüllung von Verborgenem ist niemals abgeschlossen. Erkenntnis ist ein Weg, auf dem der oder die Suchende immer mehr über die Monade erkennen soll, ohne sie zu begreifen: Nicht begreifendes Begreifen. Dass die Sophia aber die Monade begreifen wollte, wurde ihr fatal. Sie überschritt damit den Horos – das ist der Begrenzer, der die Welt der gefallenen Äonen vom Pleroma, der Welt der rein geistigen Lichtäonen, trennt – und musste daher geläutert werden, bevor sie wieder in das Pleroma aufgenommen wurde. In der Pistis Sophia werden die dreizehn Reuegesänge der Sophia sowie ihre Interaktion mit Jesus bis zu ihrer Wiederaufnahme in den dreizehnten Himmel beschrieben.
Soviel ich über Buddhismus weiß, besteht die Befreiung aus buddhistischer Sicht im Wesentlichen in der Befreiung von der Illusion (Maya). Das ist für Gnostiker zu wenig und zu naiv. Hier geht es nicht primär um unsere eigene Erlösung, so wichtig sind wir auch wieder nicht, sondern darum, dass die ursprüngliche Ordnung am Ende der Zeiten wiederhergestellt wird (Apokatastasis). Wir sind zwar ein Teil dieses grandiosen Plans, aber nicht der Hauptteil. Wir sollten uns in Bescheidenheit üben.
Der Seelenaufstieg erfolgt nach dem Tod. Das materielle Ego kann sowieso nur nach dem Tod endgültig aufgelöst werden, während die Seele die zwölf Himmel durchschreitet und bei jedem Himmel ein Gewand ihrer Seele ablegt. Mit Gewand sind die abscheulichen seelischen Hüllen der materiell orientierten Seele gemeint. Erfolgt die Ablegung dieser Gewänder nicht, kann die Seele nicht weiter kommen und muss sich dem Gericht (Karma) der Archonten stellen.
Es gibt in der Gnosis verschiedene Meinungen: Einige besagen, dass diese Passwörter notwendig sind. Andere, dass sie nicht nötig sind. In der „Apokalypse des Paulus“, wo der Aufstieg des Paulus durch verschiedene Sphären des Himmels beschrieben wird, wird diese Problematik behandelt.
IE INNEREN MAUERN WERDEN ABGETRAGEN --es gibt 0 ...NULL Grenzen..
