Hi Ulien!
Wichtiges Thema das Du da anschneidest....
Wir werden erzogen mit "Werten" (Familie/Gesellschaft) und darum werten wir auch selbst. Ein duales System ....gut-böse hell-dunkel usw.
Genau nach diesem System werten wir auch über uns selbst... so ist es zumindest gelernt....
Mir ist mal aufgefallen, dass man dadurch den "Glauben" verlieren kann und vor allem den wichtigsten Glauben ...der Glaube an sich Selbst....
...man ist sich selbst sehr wenig oder nichts mehr Wert...verlorener Selbstwert verlorener Glaube.....
Ja, nur ist das Paradoxe: Verlorener Selbstwert besteht gewissermaßen aus Glauben. Das hat sehr viel mit Identifikation zu tun, der Glaube "Ich muss... um wertvoll zu sein..." ergibt ein ganzes Selbstbild. Allerdings ist es falsch. Es ist wirklich falsch, weil man "das" nicht ist. Und in diesem Glauben liegt keinerlei Kraft, sondern er schwächt was man ist. Das Problem ist z.B. nie das man den Glauben verliert eine Fähigkeit zu haben. Man glaubt das man sie nicht hat. Das ist ein Unterschied...
Was denkt Ihr darüber? Habt Ihr auch solche Krisenzeiten erlebt was half Euch in diesen Situationen ?
Ist das der Phönix aus der Asche? Zerstörter Selbstwert um daraus neu zu entstehen? Hat nicht mehr an sich selbst Glauben, an garnichts mehr Glauben zur Folge?
Nein. Gar nichts zu glauben hieße Freiheit. Das kann irgendwann die letzte Konsequenz sein. Aber eine Krise besteht aus Glauben. Wichtig dabei ist, das was Du oben schreibst.... Das Werten und verurteilen. Denn jede Verurteilung ist eine selbstverurteilung. Verurteilt man andere Personen, die Umstände oder wenn man an Gott glaubt eben Gott, verurteilt man immer sich selbst, denn man macht sich selbst zum Opfer. Und jedes mal verstärkt man damit in gewisser Weise etwas das man für wahr hält, weil man es erfährt. Der Punkt ist aber: Man glaubt nicht nur weil man etwas erfährt, sondern man erfährt es vor allem weil man es glaubt. Eine Krise zeigt Dir schonungslos solange Deinen negativen Glauben, bis Du Dich damit auseinandersetzt, ihn anschauen und hinterfragen musst.
In gewisser Weise hat es mit Vergebung zu tun. Nimm Dein Job-Beispiel: Wenn Du dem was Du für die Ursache/n hältst zu vergeben lernst, nimmst Du diesen vermeintlichen Ursachen effektiv die Macht. Das meine ich ganz konkret. Es ist kein inneres Abfinden mit etwas, das Tatsachen entspricht. Es ist eine Veränderung... Glauben hat in der Essenz mit Schuld zu tun, weil man eine Ursache zu sehen glaubt, wo eine Wirkung ist. Vergebung ist deshalb etwas das der Berichtigung eines Irrtums gleichkommt. Und Krisen zwingen Dich dazu. Solange man die Ursachen im Außen sieht, in den Umständen, Personen, Gott, was auch immer, ist es so das Automatismen ablaufen. Unhinterfragt scheinen sie einen "logischen Komplex" zu ergeben. Aber nur bis zu dem Punkt wo sie nicht hinterfragt sind. Sie sind auf Sand gebaut, die Logik liegt dahinter und sie liegt nicht im Glauben sondern im "Nicht-Glauben". Und diese Logik verbindet Paradoxe, hebt Trennung auf, ist gewissermaßen eine Kraft die man lenken kann, wenn man sie nicht automatisch von diesem "Glaubens-Gebilde" das man "ICH" nennt lenken läßt.
Denn dieses vermeintliche "Ich" (Ego, falsches Selbst... hat viele Namen) irrt sich immer, verwechselt Ursache und Wirkung. Es ist in seiner Natur selbst eigentlich vollkommen unlogisch. Es will ständig, weist Verantwortung aber zurück. Es denkt nur in Täter und Opferrollen und sieht in Schuld einen Fakt. Der größte Punkt ist dadurch ganz simpel die Unfreiheit im Denken. Es sind Automatismen die ablaufen, immer gleiche Muster. Der Weg daraus ist, das man sie mitbekommt, denn sie bestehen aus Glauben. Sie bestehen aus "Ich muss..." , "Ich kann nicht...." und jedes vermeintliche "WEIL" kündigt wieder einen Irrtum an, der solange die Begrenztheit als Fakt erfahren läßt, wie man aus der Wirkung eine Ursache macht. Es ist, als ob man durch seine Aufmerksamkeit genau dem Macht gibt, was einen begrenzt. Und solange man nicht wählen kann, worauf man seine Aufmerksamkeit richtet, solange ist man in etwas gefangen das man "Ich" und "Logik" und "Schuld" nennt... Identifikationen....
VG,
C.