der Seele vertrauen

Lieber Reinhard,

nur ganz kurz: du hast mit Deinen Worten so direkt auf den Punkt getroffen, dass mir nach dem Lesen erstmal die Luft wegblieb. Und das mein ich wörtlich, ich hatte richtig Atemnot. Ich muss das jetzt erstmal richtig aufnehmen und verdauen, ich meld mich dann wieder. Aber ich merke jetzt schon, Du hast grad eben heftig an meinem festgeschnürten Knoten gerüttelt .... danke
Enai
 
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Hallo GreenTara,
auch Dir danke ich für Deine Antwort. Ja, das mit der Sucht, das hab ich auch schon hinter mir, das kenn ich gut, war lange Zeit die einzige Möglichkeit, meinen Kopf auszuschalten. Auch das mit dem "recht" machen und dem stundenlangen darüber Nachdenken ist mir bekannt. Kann ziemlich zermürbend sein.
Das klingt gut, mit Deiner Körpertherapiestunde. Wahrscheinlich war das eben genau das richtige für Dich.

Hallo Reinhard,
Dein Beitrag hat mich heute morgen richtig umgehauen. Ich konnte noch zwei Stunden lang danach nicht richtig atmen, so als ob nicht genügend Sauerstoff in der Luft wäre. Deine Erklärungen haben mich zutiefst getroffen.
Der Vorgang bei Dir dürfte in etwa sein : es entsteht ein Impuls, etwas zu tun. Da wird Energie aufgebaut. Der "Widerstand" blockiert (weil der Impuls zu etwas führen würde, was mit Bedrohung verbunden wird. Die Energie ist aber schon da. Die wird jetzt im Denken abgebaut - man denkt und denkt, bis die Energie verbraucht ist. Wie wenn man beim Auto aufs Gas steigt - und gleichzeitig auskuppelt). Der Motor heult auf - und der Wagen rührt sich nicht von der Stelle
GENAU SO IST ES!! Und es ist so frustierend, weil ich erst so viel Energie spüre und letztendlich ist sie weg und ich habe aber NICHTS gemacht. Ich fühle mich dann total schlecht und kann gar nicht begreifen, was da eigentlich passiert. Dank Deiner Erklärung ist mir das jetzt klar.

Zur Angst : Angst ist dazu da, Energien für Höchstleistungen zu mobilisieren, um Lebensgefahren zu entkommen. Es gibt 3 Arten : Angriff, Flucht und Sich-Totstellen. Wenn ein Embryo fühlt, dass er bedroht ist, kann er weder angreifen noch flüchten. Es bleibt nur der Totstellreflex : ich löse mich auf; ich tu so, wie wenn ich gar nicht da wäre. Wenn er nicht abgetrieben wird, prägt sich ein : das Totstellen und Ruhighalten hat mir das Leben gerettet (und behält es als Überlebensstrategie bei). Damit verinnerlicht er aber einen Irrtum : in Wirklichkeit hat nicht das Totstellen ihn gerettet, sondern die Mutter hat die Abtreibung nicht durchgeführt
Diese Erklärung hat mich am meisten berührt. Ich kann eigentlich gar nicht so genau sagen warum, aber hier ist mir die Luft weggeblieben.
Ich bin Dir jedenfalls sehr sehr dankbar, denn Deine Erklärung macht es mir möglich, damit umzugehen. Ich weiß jetzt, woher dieses Gefühl kommt und dadurch wird es irgendwie greifbarer.


Ja, ich werde mit ganz kleinen Schritten anfangen und versuchen den Wagen erst mal ein kleines Stückchen rollen lassen. Das ist ein angenehmer Gedanke. Das nimmt mir den Druck.

Ich danke euch, besonders Dir Reinhard, und wünsche euch noch schöne Weihnachtstage.
Gruß
Enai
 
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