Der Pfaffenspiegel

Goyuburu

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9. Juni 2009
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Der Pfaffenspiegel

Hört den Klerus, wie er tönt,
dekadente Feste Fröhnt,
schon zu Inkas gloreich Zeiten,
wollten sie den Glauben leiten.
Mordeten, wer anders dachte,
raubten Gold, der Papst, der lachte.
Bauten Peters Dom in Rom,
aus des Ablass blut´gen Lohn.

Adel trotz im Blut ersaufen,
konnten so Ihr Heil erkaufen.
Plagten Bauern, Magd und Knecht.
grad das war der Kirche recht.
Denn das Pöbel, das doch schlaue,
nur zu knechten mit Tod und Haue.

Seht die Pfaffen, juwelbehangen,
weihnschtsüppig, sie da prangen,
edler Zwirn, Gold das Geschmeide,
hungernd Volk auf weiter Heide.
Doch der Papst ist fehlerfrei,
auch wenns nur ein Märchen sei.

Welch wacher Geist solch Euch noch glauben,
alten Witwen´s Erbe rauben,
rafft Ihr Ihnen Land und Gut,
droht sonst frech mit Höllenbrut.

Dabei habt Ihr Ihn erschaffen,
im Teufels Namen mehr zu raffen,
implantiert die Angst im Volke...
" Leiden musst, willst auf´ne Wolke",
Frohndienst, Beten, stetig Büßen,
um am Himmelstor zu grüßen.
" Petrus lass uns Sünder rein !",
Eure Lügen sind zum Schrein !

Vor den Toren Eurer Häuser,
sterben Kinder und Karthäuser,
aber Ihr frohlockt dem üppig Mahle
und erzählt uns was vom Grale.
Wir Askese, doch Ihr Weisen,
vollgefressen geht auf Reisen.
Selbst auf Euren höchsten Zinnen,
drohn Dämonen: " Euch kein Entrinnen !"

Außer Mutter Kirch kriegt alles
und des Opferstockes pralles,
Innenleben zeigt die Buße,
ich bleib frei und Gott zum Gruße !

Straft mich ruhig mit Eurer Sünde,
lauthals ich hier frei verkünde:
Nonnen habt Ihr stets geschändet
Recht und Ordnung schnell verpfändet,
wenn es Euerer Gier gestillt.

Hört !, ich bin nicht mehr gewillt,
still zu schweigen Eurer Taten,
drum will ich Euch eines raten:
Sucht nach Dummen, die Euch glauben,
laßt es, mir die Zeit zu rauben.
Eurer Schanden überdrüssig,
wär mir jed´ Gebet zu müßig.

Denn der, der wachen Geistes ist,
braucht keinen Gott zur Gnadenfrist !


© 2006 by Goyuburu
 
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