Der Pfad

Tahnee

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Baden-Württemberg
Der Pfad
(aus den letzten Worten von Meister Eckhart, Deutschland, 13./14. Jh)

Einige Menschen wünschen sich Gott nur als
angenehme, erleuchtende Erfahrung.
So erlangen sie
angenehme erleuchtende Erfahrungen,
aber nicht Gott.
Irgendwo heißt es, dass Gott
in der Dunkelheit leuchtet.
Meist findest du Gott da,
wo du das göttliche Licht
am wenigsten erwartest.
Manche Menschen sagen: "Ich wäre glücklich,
wenn ich Gott in allen Dingen
gleichermaßen sehen könnte,
aber so funktioniert mein Verstand
nun mal nicht."
Schade!
Alle Wege führen zu Gott, und
für den Wissenden ist Gott auf allen Wegen
gleichermaßen und beständig anwesend.
"Auch wenn Gott auf allen Wegen
gleichermaßen ist,
muss ich nicht einen besonderen Weg
dahin finden?"
Welcher Weg auch immer dich am häufigsten
zum Bewusstsein des Göttlichen führt –
folge ihm.
Wenn ein anderer Weg auftaucht und du
den ersten verlässt, um den zweiten zu gehen,
ist dies auch in Ordnung,
solange es funktioniert!
Das Beste wäre es, Gott auf jedem Weg
gleichermaßen zu finden und
sich seiner zu erfreuen, ohne auf
der Suche nach dem eigenen, ganz
besonderen Weg umherzujagen.
Dies war mein Weg und meine Seeligkeit!



(entnommen aus dem Buch "Aus derselben Quelle leben wir" von Neil Douglas-Klotz)
 
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Einige Menschen wünschen sich Gott nur als
angenehme, erleuchtende Erfahrung.
So erlangen sie
angenehme erleuchtende Erfahrungen,
aber nicht Gott.

Ich denke auch nicht, dass Spiritualität passiv konsumiert werden kann.
Der Weg ist ein aktiver und zumeist schwieriger, denn es gibt viel, dass einen immer wieder in die verträumte Illusion zurückziehen möchte.
Da braucht man schon starke Instrumente, die Gnade des Sehnens und den unerschütterlichen Entschluss der Veränderung.
 
Der Weg verläuft eben nicht linear, sondern spiralförmig. Somit ist auch nicht seine Verbreiterung sinnvoll, sondern die Verkürzung durch das Überwinden der Querverbindungen, die paradoxerweise nicht mehr auf dem Weg zu liegen scheinen, der gerade beschritten wird. Obwohl es im Grunde noch der gleiche Weg ist, denn es ist die bewußte Veränderung der Perspektive, durch die wir an andere Wegstellen gelangen. Und diesen Bewußtsein ist das eigene Selbst, aus dem wir die Tatkraft schöpfen, mehr nicht.

LG Loge33
 
Hallo Sacred,

Sacred schrieb:
Ich denke auch nicht, dass Spiritualität passiv konsumiert werden kann.
Der Weg ist ein aktiver und zumeist schwieriger, denn es gibt viel, dass einen immer wieder in die verträumte Illusion zurückziehen möchte.
Da braucht man schon starke Instrumente, die Gnade des Sehnens und den unerschütterlichen Entschluss der Veränderung.

Ja, das stimmt, der Weg ist immer auch ein aktiver. Und zu dem Entschluss oder dem Offensein für Veränderung gehört das Vertrauen und der Mut der Demut dazu. Also Vertrauen zu haben, dass der Weg den Gott mich führt für mich der richtige ist, auch wenn ich anderes für mich im Sinn hatte.

Liebe Grüße
Kiki :winken5:
 
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Hallo Loge33,
Loge33 schrieb:
Der Weg verläuft eben nicht linear, sondern spiralförmig. Somit ist auch nicht seine Verbreiterung sinnvoll, sondern die Verkürzung durch das Überwinden der Querverbindungen, die paradoxerweise nicht mehr auf dem Weg zu liegen scheinen, der gerade beschritten wird. Obwohl es im Grunde noch der gleiche Weg ist, denn es ist die bewußte Veränderung der Perspektive, durch die wir an andere Wegstellen gelangen. Und diesen Bewußtsein ist das eigene Selbst, aus dem wir die Tatkraft schöpfen, mehr nicht.

Ja, das ist auch ein interessanter Gedanke. Als Spirale habe ich das Leben bis jetzt noch nie gesehen, eher als Labyrinth. Aber das würde auch wieder deinen Gedanken der Querverbindungen ziemlich nahe kommen. Ich hatte mal einen Text über das Leben als Labyrinth geschrieben. Falls es dich interessiert, findest du ihn hier: www.alrahman.de/verschiedenes/labyrinth-irrgarten.html

Liebe Grüße
Kiki :)
 
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