doch sollte der Priester seine mcht selbst beschränken.
Macht macht böse sagt Marcuse und der Satz stimmt!
Meine Aussage ist ja, daß der Priester eben heute keine Macht hat, mithin kann er auch nicht diese nichtvorhandene Macht mißbrauchen.
der Priester sollte sich nicht auf sein Priestertum stützen, sondern anderen helfen, selbst zum Priester zu werden.
Sicher, der Idealfall, und aus der Sicht eines Esoterikforums sinnvoll. Doch gibt es eben auch viele Menschen, die das gar nicht wollen, die zwar nach den religiös en Regeln leben wollen, aber mehr nicht.
Die Bäcker wären überflüssig, wenn jeder sich seine Brötchen selbst backen würde (und sie dazu die Anleitung gäben). Nur will eben nicht jeder selbst backen und nicht jeder, der es tut, wird dazu die Perfektion haben, die ein Bäcker mit seiner langjähigen Erfahrung hat.
An ihre Stelle traten die Rabbiner, die eigentlich nur Gesetzeslehrer sind..
also Ratgeber, Lehrer und Begleiter...
Ist dadurch etwas besser geworden? Eher doch nicht. An Stelle der Visionen und spirituellen Erfahrungen traten nun Vorschriften und Dogmen. Ein bloßer Lehrer ist ja auch gar nicht qualifiziert, hier etwas zu ändern.
dadurch daß die Strukturen durch christliche gewaltherrschaft zerstört wurden, enstand die neue Situation, daß jeder den weg finden kann..
und zwar, ohne daß Götterbilder und Mneschenstrukturen dazuwischen stehen..
Die Erfahrung von 100 Jahren Neuheidentum hat gezeigt, daß zwar jeder seinen Weg finden kann, aber real die wenigsten ihn überhaupt suchen und noch weniger ihn dann auch finden. Gerade wenn man etwas Vergangenes neu etablieren will, geht es nicht ohne Anleitung oder Hilfe durch Leute, die darüber Kenntnisse haben. Sonst glauben die Leute nämlich Unsinn, wie ihn FIST gerade anführt:
wir schlagen uns alle den Schädel ein und treffen uns in Wallhalla
Das hier ist wieder OT:
Der Monotheismus ist zwar einen falschen weg gegangen, aber er hat gezigt, daß das Göttliche universal und einzig ist.. und nicht in zig Figuren zerstiebt..
Wäre sicher eine interessante Diskussion. Hier nur soviel dazu: Der Monotheismus verdankt sein Entstehen allein den Umdeutungen, Verfälschungen und Interpretationen von altenn Texten, nicht irgendeiner Offenbarung. Monotheismus ist also reines Menschenwek, theoretisches Gedankengebäude, ohne auch nur entfernt den Anspuch erheben zu können, eine spirituelle Realität wiederzugeben.
@FIST:
"Du sollst nicht Töten" klingt zwar gut, wenn der gleiche Gott aber im gleichen Buch zur Tötung von zahlreichen andern Völkern aufruft (und diese erfolgte dann auch prompt), nur weil diese ihre eigenen Regeln und Religionen haben, dann relativuiert sich solch ein Gebot, daß wohl nur für das Handeln innerhalb des Volkes Israel gedacht war, oder?
sondern um eine Ablehung von Instituionalisierung, die früher oder später immer eine Dogmatisierung zur Folge hat (das kannst du an jeder Religion ablesen)
Auch Vereinsstrukturen, Vorstandshierachien usw. sind Institutionen und führen Dogmen herbei. Das sehen wir an einigen neuheidnischen Vereinen. Letztendlich sind diese sog. Dogmen eher Regeln, die sich herausbilden und die durchaus sinnvoll sind.
Abgesehen davon, wenn ich ein Dogma aufstellen würde, hieße das noch lange nicht, daß es irgendeiner auch glauben wird, nur weil es Dogma ist. Das funktionierte ja nicht einmal in der Katholischen Kirche (frage mal Katholiken, wer da an eine "unbefleckte Empfängnis" wirklich glaubt). Nein, Dogmen ohne die reale Macht, diese auch umzusetzen (durch Gesetze, Gebote, Gewalt, Inquisition, Kontrolle) funktioniert nicht. "Dogma" ist ein Unwort, jeder hat Angst vor Dogmen und lehnt diese ab. Aber real kann es ohne politische Mcht keine Dogmen geben.
Was das Kämpfen betrifft: Der Kampf ist Teil unseres Seins, unsere Agressionen zu verdrängen, ist sicher gegen unere ursprüngliche Programmierung. Der Kampf wird auch nicht um Glaubensfragen geführt (jedenfalls nicht bei den Vikingern), sondern um ganz reale Dinge wie Besitz, Ehre, Rache usw. Mit Intoleranz hat also der Kampf unserer Vorfahren wenig zu tun. Der Kampf wird von modernen Gutmenschen abgelehnt, weil er zum Tode des Gegners führen kann und der Tod heute ein Tabu ist, das Schlimmste, was einem passieren kann. Der Glaube an ein Weiterleben der Seele ist eben nur noch wenig verbreitet. Wäre er es mehr, dann würde der Tod und somit auch der Kampf seine Schrecken verlieren und dann relativierten sich Klischeevorstellungen wie Deine von Valholl (der Name "Valholl" übrigens bedeutet wörtlich "Halle der Auserwählten"; es geht also ursprünglich gar nicht um Krieger; in der Edda wird daher häufiger gesagt, daß irgendein gefallener Krieger den "Helweg" ginge, obwohl er doch als Krieger nach Valholl kommen müßte - siehst Du, dieses Beispiel beweist doch, daß es Priester geben muß, die solche Eddastellen erläutern können, sonst glaubt wirklich jeder, die Germanen lägen nur auf ihren Bärenfellen, säuften Met und seien wilde Raufbolde).
Lichtgruß, Geza