Der OT Thread

Das kann man gar nicht genug betonen. Ich drücke es gewöhnlich anders aus, aber es kommt auf das gleiche raus: Tiere spüren die Intention! Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob die das nur an der Gangart festmachen. Ich bewege mit "offway" sehr leichtfüßig, schnell, weich und lautlos wie ein Raubtier und bekomme trotzdem fast immer was zu sehen (wenn in dem betreffenden Gebiet Wildlife vorkommt). Es müssen andere Elemente der Körpersprache sein, die signalisieren "ich hab keinen Hunger" oder "ich tue euch nichts"...

Ja da gehört schon noch etwas mehr dazu, bloss lässt sich das eben in der Theorie und dann noch via Forum, ziemlich schwierig beschreben. Sowas muss eg. in der Praxis erfolgen und vor allem selbst erlebt werden. Ich denke wir verstehen beide ähnliches, und die Worte machen "richtige" Kommunikation auch nicht besser *lach*
Sowas sind, wenn mans genau nimmt, eher Themen die man mit wenigen Leuten bei einem guten Schluck am Feuer redet, draussen, grad jetzt ist das Wetter richtig schön dazu.
Richtig spannend wird es, wenn man die reine, natürliche Gesamtkommunikation draussen, also durch Vögel, Wildtiere, und Insekten usw, zu verstehen vermag, un damit arbeitet. Das macht immens faszinierende Erlebnisse und Erfahrungen, grad auch das "unsichtbar" werden wenn Spaziergänger rumwaten. Ich stand auch schon an einem Wegrand neben einem Bush, und ein älteres Paar lief vorbei, schauten mtten ins Gesicht aber haben mich als Mensch nicht wahrgenommen. Sowas mach ich/wir öfter :)
Oder Schneckenpiekser aka Nordic Stöckchenschleifer erschrecken. Aber das würde jetzt zuweit führen, es reicht aus, die Gesichter zu sehen wenn man/n mit Erde und Gras beschmert aus ner Wurzel vorlukt *lach*

Übrigens: Der Begriff "WILDNIS" existiert in KEINER Indigenen Sprache, es ist ein rein westliches Wort, welches eig. für alles genutzt wird, was nicht vom Mensch gezügelt oder kontrolliert wird/werden kann. Für mich versuche ich dieses Wort auch soweit es geht zu meiden, weil ch sehe diese Dinge nicht als "wild" an, sondern eben, als das was ist. Hmm, kann man schwer in Worte fassen.

Und @GrauerWolf mit dem Noreden kann ich nachvollziehen, habe Bekannte in Skandinavien. Einer lebt in "Nachbarschaft" zu einer Sami familie, die in ihrer Jurte bzw Lavvuu noch leben. Ich kenn die Blder von den Ausflügen dort und wie er lebt... Krass... ABER, sowas geht auch in D. Hab Wälder gesehen, da ist WALD, also WAAAAAAALD.. und Berge, und Wasser.. Da kannste wochenlang herumwirren ohne auchnur einen Menschentritt zu sehen. Hat was faszinierendes, aber auch beklemmendes. Geiler Zwiespalt :)
 
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@GrauerWolf

naja 3 Wochen laufen muss man hier nicht *lach*, aber jedes Jahr stürzen hier Wanderer in die Tiefe und das auch bei weniger als 3000m Höhe. In diesem Jahr sind in der Wolfsschlucht erst wieder 2 Mädchen ums Leben gekommen, die mit ihren Eltern "Bergwandern" waren. Die Eltern haben die Schilder einfach nicht ernst genommen, denn auf den "Wegen" muss man sich abseilen, damit sowas nicht passiert.
Auch hier habe ich schon Kinder "spielen" gesehen (im Sommer), während die Eltern in der Zwischenzeit mitten in der Pampa einen Grill angeschmissen haben. Der Berg mit dem Wasserfall in der kleinen Wolfsschlucht ist um die 1800m hoch:


schildv5qz0x6ea1.jpg
klwolfsschlucht0mh1of5knq.jpg


LG
Waldkraut
 
Sowas sind, wenn mans genau nimmt, eher Themen die man mit wenigen Leuten bei einem guten Schluck am Feuer redet, draussen, grad jetzt ist das Wetter richtig schön dazu.
:thumbup: Ja, das hat was besonderes...!

Der Begriff "WILDNIS" existiert in KEINER Indigenen Sprache, es ist ein rein westliches Wort, welches eig. für alles genutzt wird, was nicht vom Mensch gezügelt oder kontrolliert wird/werden kann. Für mich versuche ich dieses Wort auch soweit es geht zu meiden, weil ch sehe diese Dinge nicht als "wild" an, sondern eben, als das was ist. Hmm, kann man schwer in Worte fassen.
Für mich ist es einfach "Heimat" oder "mein natürlicher Lebensraum", insbesondere, wenn es sich um (Berg-)Wald handelt. Aber Wildnis bezeichnet halt eben auch die weitgehend vom Menschen unbeeinflußte Natur, ist also als beschreibendes Wort ganz brauchbar.

@Waldkraut
Ist das die Schlucht, in der Du die Gemsenknochen gefunden hast? Sieht sehr interessant aus und lädt zum Erkunden ein!
In diesem Jahr sind in der Wolfsschlucht erst wieder 2 Mädchen ums Leben gekommen, die mit ihren Eltern "Bergwandern" waren. Die Eltern haben die Schilder einfach nicht ernst genommen, denn auf den "Wegen" muss man sich abseilen, damit sowas nicht passiert.
Ich weiß nie, wie ich bei so etwas reagieren soll. Mein natürlicher Impuls lautet "natürliche Selektion" vulgo "Leichtsinn und nicht angepaßtes Verhalten töten." Andererseits können die Kinder wirklich nichts dafür, wenn man ihnen nicht erklärt und zeigt, wie man sich dort richtig verhält...

LG
Grauer Wolf
 
@Waldkraut
Ist das die Schlucht, in der Du die Gemsenknochen gefunden hast? Sieht sehr interessant aus und lädt zum Erkunden ein!

Ich weiß nie, wie ich bei so etwas reagieren soll. Mein natürlicher Impuls lautet "natürliche Selektion" vulgo "Leichtsinn und nicht angepaßtes Verhalten töten." Andererseits können die Kinder wirklich nichts dafür, wenn man ihnen nicht erklärt und zeigt, wie man sich dort richtig verhält...

LG
Grauer Wolf

nein, da wo die Knochen lagen, war noch etwas mehr "Wildnis" kaum zugänglich für "normale" Leutz. Da kommt man per Wanderweg nicht hin. Was mich nicht davon abgehalten hat trotzdem hin zu gehen *smile*

Die große und kleine Wolfschuchten sind hier Bergwanderziele an der östereichischen Grenze. Dort verunglücken aber wie gesagt fast jedes Jahr Wanderer tödlich.

Ja den Kindern kann man das nicht ankreiden. Als ich gesehen habe wie sie OBEN auf der Hälfte des Wasserfalls große Steine runter geworfen haben, bin ich heimlich still und leise weggeschlichen. Man weiß ja, sobald Erwachsene zu sehen sind passiert was.

LG
Waldkraut
 
Ja da gehört schon noch etwas mehr dazu, bloss lässt sich das eben in der Theorie und dann noch via Forum, ziemlich schwierig beschreben. Sowas muss eg. in der Praxis erfolgen und vor allem selbst erlebt werden. Ich denke wir verstehen beide ähnliches, und die Worte machen "richtige" Kommunikation auch nicht besser *lach*

Da klinke ich mich glatt mit ein, mein Versuch Worte zu finden ging dir ggü. wohl daneben. *g* Macht aber nix, im Grunde meinen wir zumindest recht Ähnliches.

LG
Any
 
Ich fühle mich eher jenseits der Baumgrenze, ab 2000 m üdM am wohlsten, also im Hochgebirge. Der Berg ist ein stiller Lehrmeister ... - wobei, die Vulkane, die ich besonders liebe, sind nicht immer still.

Am schönsten ist es, ein oder zwei Wochen sich im Gebirge zu bewegen, weitab von Pfaden oder Menschen. Da sind die Tiere, die dort überleben die, die Kraft in sich haben zu lehren.
 
Als ich im Busch Arbeit verrichtete, kam eine Elefantenherde an unseren Arbeitsplatz (bzw. arbeiteten wir an ihrem angepeilten Futterplatz, offensichtlich). Es waren Jungtiere dabei, und die Schutzperson (der Guide, eine Frau) rief uns völlig aufgelöst zusammen und erklärte uns flüsternd, wie brandgefährlich die Situation ist und dass wir zu spuren haben. Erst versteckten wir uns hinter einem großen Busch und sie hoffte, dass der Bulle sich entfernt. Er wanderte langsam, fressend auf uns zu. Ich sah seinen Rüssel und den oberen Teil seiner Ohren über dem Busch, zu dem Zeitpunkt war ich schon in Kontakt mit ihm - er war völlig ruhig und ich war völlig ruhig. Unsere zwei Guides und die anderen drei Arbeitskräfte - alle drei recht jung - schwitzten vor Angst und zitterten. Ich konnte wahrnehmen, dass er uns roch - kein Wunder - und ich nahm eine Art interessiertes Wundern wahr, aber es war ok für ihn - er staubte sich mit dem Rüssel wohlig Staub über den Rücken.
Es wurde dann noch sehr skurril, da die Elefanten zwischen uns und unserem Fahrzeug waren, wanderten wir mit allen Ohren und Augen offen im Busch rum, der eine Guide mit der Waffe im Anschlag, der andere Guide mit erhobenem Handy nach Netz suchend.
Die anderen Freiwilligen haben dann die Nacht im Busch ausfallen lassen, nachhaltig geschockt, und die Guides waren fertig.... ich war die einzige, die die Situation genossen hat. Nicht, weil es ungefährlich war, so ein Bulle schiebt uns alle weg wie nix, da hätte die Waffe auch nichts genutzt bei den 5 Metern die er weg war, aber es war schön, seine Ruhe zu spüren, und die Kommunikation war klar genug für mich.

Wenn ich mir bewusst bin, dass ICH den Lebensraum der Tiere betrete, und nicht umgekehrt, und dass ich ihre Kommunikation lernen muss, um mich richtig verhalten zu können, dann klappt das auch mit den Besuchen des Fremdkörpers Mensch im Busch :rolleyes:
 
@silberelfe Danke danke danke für diesen Einblick und die Geschichte.
Es ist so wie Du m letzten Absatz schreibst, das erkläre ich Kursteilnehmern oder Leuten die mich anfragen per Mail usw auch oft oft oft, bloss halten sich die wenigsten dann dran.
Wenn wir als Menschen, die Gesetze und Sprache des Busches, Waldes, Berges wieder verstehen, kapieren, und mitschwingen, verändert sich die Komfortzone und das Verständnis für alles draussen wieder, immens.
Vor allem, die teils paranoide "Furcht" die in den Köpfen von Menschen sitzt, muss!!! weichen, sonst wirds wirklich gefährlich in freier Bahn.
 
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d.h. wenn man das Thema verfehlt, darf man hier weiterschreiben? weil hier gibts kein Thema. Ein Papierkorbthread. Oder ein Zwischenablagethread, bis klar ist um was es geht.
 
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