Meinen Erfahrungen nach sind die Leute erst dann bereit, sich um sowas zu kümmern, wenn sonst nichts anderes mehr geht.
Soll heißen, Du kriegst ihn da nicht ins Heim, solange er bei Dir schlafen kann, bei Dir ist es ja viel schöner, es gibt einen Fernseher, Du bist angenehme Gesellschaft, Essen ist da, kein Zwang zu gar nix.
Selbst wenn er einen Platz bekommt, wird er ihn aus irgendwelchen Gründen wieder "verlieren", weil er weiß, bei Dir kommt er unter, weil Du Dich erweichen lässt.
Ich kenn das von meinem Bruder, der auch obdachlos war, er hat Jahre bei mir gepennt und hat so nichts tun müssen, ich hab ihn durchgefüttert, er war nicht gemeldet, nicht krankenversichert und hat auch kein Geld gehabt.
Das war sehr sehr dumm von mir, etwas Härte meinerseits hätte uns BEIDEN das Leben erleichtert und viel erspart. Er hätte viel eher Hilfe bekommen und normal leben und ich wäre nicht völlig ausgebrannt.
Deswegen lieber Monk, ruf an, bring ihn notfalls hin, kann Dir das P7 in der Pazmanitengasse empfehlen, die Leute dort sind wirklich sehr gut und erfahren, die bei den Ämtern ausgemacht, dafür gesorgt, daß er einen Pass bekommt, alles.
Sowas kann einen überfordern, ich weiß das.
Grad der Umgang mit Süchtigen!
Du musst auf Dich selber auch schauen und wieder auf die Beine kommen. Du tust ihm keinen echten Gefallen damit, daß Du ihn bei Dir bleiben lässt und durchfütterst, auch wenn er das momentan wahrscheinlich nicht so sieht.
Daß Du ihm hinterher telefonierst und mailst, kontrollierst, Dir den Kopf zerbrichst, während er fernsieht, macht mich auch schon hellhörig, das sind Anzeichen von Co-Abhängigkeit, ich kenne sie sehr gut, das kann Ausmaße annehmen, die willst Du sicher nicht kennenlernen.
Bitte pass auf Dich auf!
Hier noch die Adresse vom P7:
http://wohnen.fsw.at/wohnungslos/p7.html