Der Neffe des Saturns

Unterwegs

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zu Hause, zu Hause, zu Hause!
Ich bin in einem großen Ankleidezimmer. Meine Fingernägel sind rot lackiert und ich möchte den Nagellack abmachen, denn am Abend will ich ausgehen. Mein Kleid (Spaghettiträger, zarte Pastellfarben rosa, gelb und weiß) hängt ordentlich an einem Kleiderständer. Es entspricht nicht dem Trend der Zeit, aber mir gefällt es und es ist mir egal, was die Leute sagen werden. Mir fällt auf, dass mein rechter Daumennagel nicht lackiert ist. Ich mache den ganzen Nagellack ab und greife nach einer neuen Flasche mit Nagellack. Sie sieht genauso aus wie die alte, aber ich will unbedingt diesen Nagellack. Ich trage ihn auf und stelle fest: Er ist farblos und meine Hände sind sauber und sehen so richtig aus wie meine eigenen.
Ich gehe zur Toilette. Im Vorraum wasche ich mir die Hände und sehe im Spiegel, dass ich eine dritte Hand an meinem Hals habe, sie hängt von hinten über meine rechte Schulter. Ich drehe mich erstaunt um und sehe einen Bettler mit Hasenzähnen, der ein hellbraunes Jackett trägt. Ich sage zu ihm: „Du bist doch tot.“ Er antwortet: „Ich brauche deine Hilfe.“
Wir beide gehen in einen Wald. Der Neffe des Bettlers sucht seit Jahren den Schatz, den sein Onkel ihm hinterlassen hat, findet ihn aber nicht. Die anderen Leute halten ihn deshalb für seltsam. Der Onkel zeigt mir, wo ich graben muss. Der Neffe meint, ich würde an der falschen Stelle graben, aber ich sehe den Bettler hinter ihm stehen, der mir die Richtung zeigt. Ich stoße auf etwas Hartes: viele Silberbarren, die die Aufschrift Brot tragen. Ich gebe sie dem Neffen.

Übergangslos? (Ich bin mir nicht sicher): Ich sehe fassungslos viele Menschen im Krieg sterben, so viel Gewalt. Ein guter Bekannter, der Afrikaner ist, kommt zu mir, er ist genauso fassungslos. Wir setzen uns auf die Straße, halten uns in den Armen und weinen stark. Unsere Köpfe liegen aneinander.

Schwarz - weiß, Saturn hat einen Neffen? :zauberer1
Seit langem hat kein Traum mich so beschäftigt wie dieser.
 
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Hallo Unterwegs!
Schön, mal einen Traum von dir zu lesen, ich mache mich mal an die "Arbeit" und sage dir, was mir dazu einfällt :)

Unterwegs schrieb:
Ich bin in einem großen Ankleidezimmer. Meine Fingernägel sind rot lackiert und ich möchte den Nagellack abmachen, denn am Abend will ich ausgehen.
--> Aha!
Ein Ankleidezimmer, dabei schwingt für mich immer mit, ob man sich auch gleichzeitig anpassen möchte bzw. sogar verkleiden, den Nagellack entfernst du, Rot ist eine Signalfarbe, vielleicht willst du lieber nicht so sehr auffallen?

Unterwegs schrieb:
Mein Kleid (Spaghettiträger, zarte Pastellfarben rosa, gelb und weiß) hängt ordentlich an einem Kleiderständer. Es entspricht nicht dem Trend der Zeit, aber mir gefällt es und es ist mir egal, was die Leute sagen werden. Mir fällt auf, dass mein rechter Daumennagel nicht lackiert ist. Ich mache den ganzen Nagellack ab und greife nach einer neuen Flasche mit Nagellack. Sie sieht genauso aus wie die alte, aber ich will unbedingt diesen Nagellack. Ich trage ihn auf und stelle fest: Er ist farblos und meine Hände sind sauber und sehen so richtig aus wie meine eigenen.
--> Ich finde, dass verstärkt den o.g. Aspekt, du willst dich im "Verkleidezimmer" eigentlich gar nicht verkleiden, denn du bist so wie du bist und es ist dir völlig gleich was die anderen sagen, auch die Farben sind eher unauffällig, dass Kleid, wie du selber sagst, ist eher "altmodisch", auch dass sagt dir zu und dir ist egal, was die anderen sagen, denn das bist du!
Auch der Nagellack ist unauffällig, aber er gefällt dir, weil du es ebenfalls bist und das ist gut so!
Ein weiterer Aspekt: Du kleidest dich an, weil du dich schützen möchtest, die Kleidung fungiert hier als eine Art Rüstung im Alltag, um sich keine Blöße zu geben.

Unterwegs schrieb:
Ich gehe zur Toilette. Im Vorraum wasche ich mir die Hände und sehe im Spiegel, dass ich eine dritte Hand an meinem Hals habe, sie hängt von hinten über meine rechte Schulter.
--> Die Toilette ist ein Ort der Ruhe und Erholung, hier reinigen wir uns, genau wie du es machst. (Auch: Unnötiger "Balast" wird abgeworfen *g*)
Mir fällt zu diesem Szenario der Spruch ein: Die Hände in Unschuld waschen.
Das aus deinem Hals eine Hand ragt könnte bedeuten, dass dein Geist und dein Körper "Hand in Hand" agieren, also dass du sehr ausgeglichen bist, auch dass diese über die "rechte" (schon recht - richtig!) Schulter hängt, unterstreicht dieses "Positive".

Unterwegs schrieb:
Ich drehe mich erstaunt um und sehe einen Bettler mit Hasenzähnen, der ein hellbraunes Jackett trägt. Ich sage zu ihm: „Du bist doch tot.“ Er antwortet: „Ich brauche deine Hilfe.“
--> Du redest mit dem Bettler, dass zeigt, dass du vor Problemen nicht die Augen verschliesst, sondern sie sofort in Angriff nimmst.
Du dachtest eigentlich alle Probleme wären gelöst (tot), doch er bittet dich um Hilfe, hier: Hasenzähne= im Bereich Spirituelle Entwicklung.

Unterwegs schrieb:
Wir beide gehen in einen Wald. Der Neffe des Bettlers sucht seit Jahren den Schatz, den sein Onkel ihm hinterlassen hat, findet ihn aber nicht. Die anderen Leute halten ihn deshalb für seltsam. Der Onkel zeigt mir, wo ich graben muss. Der Neffe meint, ich würde an der falschen Stelle graben, aber ich sehe den Bettler hinter ihm stehen, der mir die Richtung zeigt. Ich stoße auf etwas Hartes: viele Silberbarren, die die Aufschrift Brot tragen. Ich gebe sie dem Neffen.
--> Du suchst in diesem Wald etwas, aber siehst erstmal den Wald vor lauter Bäumen nicht!
Der Tote Onkel ist hier eine Hilfestellung für die Entwicklung, die dir die Richtung weist, obwohl er zu Lebzeiten wohl nicht so gut mit dem Onkel ausgekommen ist, sonst hätte der Geist?! des Onkels doch direkt zum Neffen gesprochen, oder?
Die Silberbarren sind das Intuitive, ein Spirituelle Schatz, damit kann man aber nicht überleben, da das Brot zu hart wäre und man sich durchbeissen müsste.
Vielleicht steht das Silber in Bezug zum Brot auch auf die Spirituellen Gaben, denn Silber wird auch mit dem Mond und daher mit der Seele assoziiert oder aber sogar mit einem Wasserzeichen aus dem Horoskop?!
Da du es abgibst, hast du schon genug Materielle Sachen, den Aspekt der Verbundenheit an Materielles können wir also ausschließen.
Ergo: Der Bettler ist kein Bettler mehr, dass Problem ist gelöst.

Unterwegs schrieb:
Übergangslos? (Ich bin mir nicht sicher): Ich sehe fassungslos viele Menschen im Krieg sterben, so viel Gewalt. Ein guter Bekannter, der Afrikaner ist, kommt zu mir, er ist genauso fassungslos. Wir setzen uns auf die Straße, halten uns in den Armen und weinen stark. Unsere Köpfe liegen aneinander.
--> Ist dies vielleicht ein Innerer Krieg mit dir selber?
"Alte" Gesetze die keine Gültigkeit mehr haben lässt du sterben, bzw. sterben einfach, dich macht es zwar traurig, aber ein guter bekannter gibt dir halt, wieder einmal reinigst du dich selber mit Tränen (Salzwasser!).
Der "schwarze Mann" (soll jetzt bitte nicht rassistisch klingen, ist halt so in Traumdeutungen!) lässt auch darauf schliessen, dass du deine dunklen und weiblichen Seiten annimmst, dadurch wird schwarz zu etwas positivem, denn aus dem Nichts wird etwas neues erschaffen, denn das alte wird ja zerstört.


Unterwegs schrieb:
Seit langem hat kein Traum mich so beschäftigt wie dieser.
-->Das glaube ich dir gerne, ist auch ein Interessanter Traum!

Mein Fazit wäre:
Du sprichst selber den Saturn Aspekt an, alte Sachen aus der Vergangenheit werden zerstört, um Platz für neue Gedanken, Gefühle zu machen.
Aber auch "weltliche" Gedanken werden neu geordnet.
Ich denke, du hast es ziemlich geschafft und hast deine Spirituelle und Weltliche Vorstellung vereint.
Du bist rundum zufrieden mit dir und vergißt auch nicht anderen Menschen, die weniger gut dran sind zu helfen.
Wobei ich dir letzteres auch ohne den Traum hätte sagen können ;)

Gruß,
Cipher
 
So wie ich den Traum fühle, möchtest Du eine vermeintliche Schuld abtragen.
Du kannst etwas, das man von Dir will, nicht geben und Du hast daher das Gefühl grausam und Herzlos zu sein und Chaos (Krieg) auszulösen und zu verursachen.
Du gibst möglicherweise auf einer anderen Ebene sehr viel, wo man es (wie Du glaubst) nicht sehen und wertschätzen kannst (vergrabener Schatz).
Oder Du glaubst dass da eine Person aus deiner Vergangenheit noch deiner Gaben bedarf (Familie).
Oder Du bist das selbst. Da ist noch etwas in Dir, das verkümmert und arm ist. (Bettler).
Beides ist letztlich das Selbe, da wir alle Personen in unserer Umgebung doch letztlich in uns tragen.
Ich denke dass Innen und Außen im Traum oft ineinanderfließen.
Der Bettler greift Dir gerade in dem Moment über die Schulter, da Du dich schmücken und amysieren willst...
Deine Gabe ist eine Art Schuld-Ablöse, ein Preis, den du bezahlen möchtest für eine Schuld, die Du abtragen willst.
Eigenartig ist, dass mich die Silberbarren, auf denen "Brot" geschrieben steht, an unsere Kinder erinnert, die wir im Wohlstand (Silber) großziehen obwohl wir ihnen nur das "Brot" zum Leben geben, überhäufen wir sie oft mit zu viel Wohlstand.
Der Bettler, den haben wir doch alle in uns. Ein Wesen, das darbt und in Armut lebt bzw. von uns verträngt wird und daher eigeltlich im Jenseits lebt, also tot ist.

Es ist viel archetypisches in Deinem Traum.

Gruß Willibald
 
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Ich danke euch beiden, Cipher und Astroharry für eure schönen und hilfreichen Beiträge ganz herzlich. :)

Anpassen oder Verkleidung, das war mein altes Leben irgendwie mit dem ich jetzt den Frieden machen kann. Am meisten haben mich die Hasenzähne irritiert, die waren wirklich unübersehbar. :D Der dritte Arm an meiner Schulter war der Arm des Bettlers, eigentlich wäre Vagabund ein besserer Ausdruck, der hinter mir saß und mir den Arm über die Schulter legte.

Auf das Schuldabtragen bin ich gar nicht gekommen, aber es trifft zu: eine Schuld der Gemeinschaft gegenüber. Ich kümmere mich ehrenamtlich um Kinder von Migrantenfamilien, um sie dort zu unterstützen, wo ihre Eltern es nicht können. In dieser Beziehung frage ich mich oft genug, ob es aussreicht, was ich tue und tun kann.

Nochmals herzlichen Dank, ihr habt mir beide weitergeholfen. :liebe1:
 
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