Der Mond

Natürlich ist Saturn nicht etwa Neptun oder Mond oder sowas.
Aber ohne Saturn könnte wohl in einer Frau gar kein Baby heranwachsen, gäbe es gar keine Ordnung und Gesetzmäßigkeit. Da muss alles seine Ordnung haben, sonst kommt keine Schwangerschaft zustande.

Männliche Logik.

Ohne ‘Mond oder sowas‘, wäre die Frau wie eine taube Nuss,
in der nix heranwächst, weil sie sich keinem Mann hingeben würde.

Auch das finde ich befremdlich. Wo bitteschön sind die positiven Seiten von Saturn? Was wäre die Welt beispielsweise ohne Struktur-, Gesetzgebung und Verantwortlichkeit? Ich finde, die saturnischen Qualitäten sind genauso prinzipiell geschlechtsneutral wie diejenigen aller anderen - aber ganz besonders aller transpersonalen - Planeten.

Die positiven Seiten von Saturn hat sich die herrschende Männerdomäne reserviert,
zu der Frauen bis heute keinen Zugang haben; selbst dann nicht, wenn sie Hosen tragen.
 
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Liebe Christel,

Versuche mal die Planeten als Funktionsorgane zu sehen, ob Mann oder Frau! Es geht doch zuletzt um eine gesunde Integration aller Planeten im Horoskop, so dass gleichermaßen alle ihrer Motivation entsprechend zum Zuge kommen. Als Mann habe ich ebenso die Aufgabe die weiblichen Planeten zu integrieren, und als Frau auch die männlichen! Du kannst ohne Informationen im Radix nicht erkennen, ob es sich um ein weibliches oder männliches Geschlecht handelt! Die Psychosynthese will Ganzheit im Sinne einer humanitären Astrologie, und mit Sicherheit keinen Geschlechterkampf.

Jeder Mensch hat seine soziale Herkunft, eine kollektiven und familieären Hintergrund. Das bedeutet aber auch, dass man das entsprechende Horoskop zur eigenen Weiterentwicklung bekommt, eben als Folge von Ursache vergangener Inkarnationen. Aber die eigenen Planeten gilt es zu integrieren, weil dies eben in die innere Mitte führt, und man ebenso freier von den Polaritäten wird, die wiederum einen gegebenen Rahmen darstellen, Wie Tag und Nacht oder Hitze und Kälte.

Schau doch mal in dein eigenes Horoskop, welches ich leider nicht kenne, wie dort Sonne, Saturn und Mond im Bezug sehen. Da kannst du rasch erkennen, wer von den Eltern die Hose angehabt hat, wie man versucht hat zu prägen. Besonders über das Häuserhoroskop wird so etwas ersichtlich, welches die meisten hier leider wohl gar nicht kennen.

Alles liebe!

Arnold
 
Martin Ucik schrieb:
Zur selben Zeit schwingen grüne Frauen zu ihrer maskulinen Seite und versuchen ihre Vision der Autonomie und Selbstverwirklichung unabhängig von Männern zu verwirklichen. Während beide Geschlechter auf dieser Stufe die Sorge für alle menschlichen Wesen teilen, neigen grüne Frauen dazu, Männer und das Patriarchat als die wesentliche Ursache für Konflikte, Gewalt, Ungerechtigkeiten Frauen und Kindern gegenüber sowie für die Umweltprobleme in der Welt zu betrachten, was viele Frauen dazu führt, zu männerhassenden sozialen oder radikalen Ökofeministinnen zu werden. Da sie noch nicht ihre primäre Fantasie transzendiert haben, verstricken sich grüne Frauen konstant in paradoxen Konflikten zwischen ihrer sexuellen Attraktion zu erfolgreichen Männern mit Macht, Status und Wohlstand (die ihnen einen sorgenfreien Lebensstil ermöglichen können) und ihren grünen Werten und ihrer Furcht davor, wieder in eine finanzielle und emotionale Abhängigkeit, der sie gerade entkommen sind, zurückzufallen. Das Resultat kann eine entmannende Haltung Männern gegenüber sein [...].
Auszug aus "Integrale Beziehungen" von Martin Ucik über Grünes-Meme-Frauen. (Kapitel 11: Woher komme ich, woher kommt sie?)

Naja, ist vielleicht ein wenig amerikanisch geprägt. "Männerhassend" ist schon ein gar starkes Wort.

Hat Martin Ucik recht?
 
Schau doch mal in dein eigenes Horoskop, welches ich leider nicht kenne, wie dort Sonne, Saturn und Mond im Bezug sehen. Da kannst du rasch erkennen, wer von den Eltern die Hose angehabt hat, wie man versucht hat zu prägen. Besonders über das Häuserhoroskop wird so etwas ersichtlich, welches die meisten hier leider wohl gar nicht kennen.

Lieber Arnold,

in patriarchalischen Sozialisationsformen gilt meistens der älteste, aktive Mann als Familienoberhaupt,
das die größte Entscheidungsmacht auf die Familie und das Agieren der Familie hat.
Saturn wird vom Familienoberhaupt repräsentiert, das in seltenen Fällen die Mutter ist.

Die Psychosynthese will Ganzheit im Sinne einer humanitären Astrologie, und mit Sicherheit keinen Geschlechterkampf.

Bedaure, mit der Humanität wird weltweit so viel Schindluder betrieben, dass mir übel wird.
Was man früher als Angriffskrieg bezeichnete, gilt heute als humanitäre Intervention.
Sie wollen alle nur das Beste. Frag mich nur, das Beste für wen?

Für mich symbolisierte meine Mutter eindeutig den Mond. Sie war es, die die Familie zusammenhielt.

Liebe Grüße
Christel
 
Hallo Christel,

Die Sumerer wie auch Babylon hatten Frauen als Tempelpriesterinnen, und sie hatten ebenso großen Einfluss. Erst ab dem Zeitalter der Griechen hatte sich die Rolle von Mann und Frau geändert, indem das männliche Prinzip das stärkere war. Mit Saturn-Mond Aspekten möchte ich noch sagen, dass man über den Mond ebenso die Eigenschaften der Mutter integriert. Aber zuletzt ist es Ansichtssache. Unsere Schule hat eben mit diesen klassischen Anschauungen von Frau als Mond und Sonne als Mann gebrochen. Letztlich muss man selbst für sich sehen, mit welchen Deutungsschlüsseln man am besten zurechtkommt.

Alles liebe!

Arnold
 
Lieber Arnold,

deine Ausführungen in allen Ehren, aber mit der Idee der Huber-Schule, Saturn als Mutterprinzip zu deuten, konnte ich mich noch nie anfreunden. Für mich steht das im Widersrpuch zu grundlegenden astrologischen Lehren und Prinzipien, mythologische Aspekte mit eingeschlossen - man stelle sich eine Mutter im Sinne des mythologischen Kronos/Saturn vor.

Man braucht gar nicht so viel Fantasie, dann kann man auch das Widder-Mars-Prinzip als Mutter postulieren. Aber dann wird Astrologie irgendwann beliebig - was sie heute zum Teil auch schon geworden ist. Ich weiß nicht warum einige Astrologen (Huber ist nicht der Einzige) immer wieder meinen, in sich logische und seit Jahrtausenden bewährte Prinzipien/Lehren über den Haufen werfen zu müssen. Vielleicht liegt es daran, dass ihnen die ursprüngliche Bandbreite und Tiefe der überlieferten Zuordnungen zu den Planeten und den anderen Deutungselementen abhandengekommen ist? Oder wollen sie sich lediglich profilieren, von der Masse absetzen, als einzigartig herausstechen? Ich weiß es nicht.....

Liebe Grüße
Jogi
 
Hallo jogi64,

Auch die Astrologie entwickelt sich weiter, wobei ich auch der Ansicht bin, mit Neuerungen vorsichtig umzugehen gut wäre. Ich setze anbei noch einen Orginal Beitrag von Bruno Huber über den Mond ein, will jedoch niemand dazu bekehren. aber meinen Standpunkt untermauern.

Alles liebe!

Arnold

Der Mann im Mond – oder der Mond im Mann.

Bruno Huber

„Ich bin ein Mann und zwar ein emanzipierter – und ich mag es nicht länger leiden, dass man den Mond immer nur den Frauen zuschiebt – wie wenn die ein Monopol auf die Gefühle hätten! Ich jedenfalls habe auch Gefühle, und ich mag sie!“

Dies ist der Anspruch eines Mannes, der es leid ist, immer nur gescheit und willensbetont und effizient zu sein, der sich auch mal anlehnen und an einer Schulter ausweinen möchte. Er formuliert ein Problem, dass ich immer wieder als Berater und Therapeut antreffe – seit vielen Jahren und in steigendem Maße. Auf der anderen Seite stelle ich auch fest, dass immer mehr Frauen „weiche“, empfindsame und einfühlende Männer mögen. Hier wird offensichtlich, dass sich das Rollenverständnis Mann – Frau in unserer Zeit gewaltig geändert hat und noch weiter verändert! Und so scheint es mir langsam an der Zeit, dass wir auch in der Wertung unserer astrologischen Deutungselemente nach einem der Entwicklung entsprechenden neuen Verständnis suchen, gemäß dem Prinzip, dass man „neuen Wein nicht in alte Schläuche füllen“ soll. Unser neuer Wein ist ein neuer Menschentypus – der Mensch, der den Grundstock für ein neues Zeitalter bilden soll.

Anima und Animus.

Auf meiner jahrzehntelangen Suche nach gültigen und schlüssigen Definitionen der astrologischen Elemente, besonders der Planeten, bin ich zunächst immer wieder über den Mond gestolpert. Er entzog sich, solange ich mich an der vorhandenen Literatur orientierte, präziser Definition im Bereich der Gefühlsreaktionen, der Kontaktprobleme und der erwachsenen Rollenvorstellungen. Nach C. G. Jung – der für mich lange das A und O der Psychologie war – handelt es sich hier um den Themenbereich Anima – Animus. Probleme menschlichen Zusammenlebens, insbesondere von Mann und Frau, entpuppten sich letztlich immer als ursächliche Elternprobleme. Das Kind erlebt in den Eltern ( oder entsprechenden Ersatzpersonen ) das erste, und deshalb prägende Beispiel der Rollenbilder von Mann und Frau, Vater und Mutter. Ihr gegenseitiges Verhalten ( Rollenspiel ) bleibt in der Psyche des erwachsen werdenden Menschen als Matrix der Partnerschaft erhalten. Als Erwachsener versucht man dann in der Bildung einer eigenen Partnerschaft dieses Muster wieder zu etablieren. Man steht unter dem unbewussten ( Erfüllungs- ) Zwang dieser Matrix, was immer an Freud und Leid, an Genüssen und Problemen beinhaltet.

Leitbilder.

Daraus ist ersichtlich, wie wichtig die Rolle der Eltern für jeden Menschen, in übrigens allen geschlechtsbestimmten Funktionen des Erwachsenenlebens ist. Es ist deshalb von besonderer Bedeutung, im individuellen Horoskop die Faktoren Vater und Mutter herauszuschälen zu können. Die klassische astrologische Literatur schlägt vor, der Sonnenstellung Angaben über die väterlichen Einflüsse zu entnehmen. Auch wenn hier noch Varianten vorgeschlagen werden ( 10. Haus/ 4. Haus z. B. ), lässt sich mit der Sonne eine gute Definition machen, wie das Kind den Vater erlebt hat. Wenn man aber mit dem Mond als der Mutter arbeitet, bleibt man im Dürftigen und Diffusen hängen und muss immer wieder mit offenen Enden arbeiten. Manch begabteren Astrologen gelingt trotzdem eine gute Beratung, zum Beispiel bei Partnerschaftsproblemen. Aber sie machen das Fehlende ganz offensichtlich durch eine gute Menschenbeobachtung und eine ganze Menge Intuition wett. Bei aller Hochachtung, die man solchen Astrologen persönlich zollen muss ( Wir haben berühmte Beispiele dafür! ), meine ich, dass die Astrologie als Wissenschaft ( die mit gesicherten und durch andere wiederholbaren Kriterien arbeiten sollte! ) hier ein Fehlschlag ist.

Das wird so lange ein Mangelzustand bleiben, als man am althergebrachten Pärchen Sonne – Mond als Vater – Mutter – Frau festhält. Eine problemlose Hilfe ist uns dabei die Psychologie auch nicht. Denn in diesem Felde wird noch weitherum mit dem Jungschen Polaritätsmuster Anima – Animus operiert. Jung hat tatsächlich psychologisch ausformuliert, was eine Astrologie durch das ganze patriarchale Zeitalter hindurch vertreten hat: dass die Sonne das männliche und der Mond das weibliche Prinzip sei. Das Konzept ist überholt – es ist zu eng. Das hat schon Erich Neumann, ein Schüler Jungs, gezeigt. Er wurde deshalb vom Meister scharf gerügt, obschon konstruktive Kritik ja nicht eine Verneinung an sich ist. Neumann hat Jungs Dualität zur Trinität erweitert. Er hat Vater und Mutter um ihre natürliche Zielung, um ihre funktionale Hauptbeschäftigung erweitert: das Kind ist schließlich die zentrale Sinngebung der elterlichen Partnerschaft. Er hat das Kind zum eigenständigen Prinzip erhoben, und mit dieser urnatürlichen Dreiheit dem Kind seinen Eigenwert zurückgegeben. Es ist frei, sich selbst zu sein, anstatt wie früher nur eine Kopie der Eltern.

Dieses Konzept ist übrigens nicht neu. Schon in der vor – patriarchalen Zeit gab es Thesen und lebendige Beispiele dafür. So hat schon der „revolutionäre“ Pharao Echnaton im 14. Jahrhundert vor Chr. die Trinität der Familie öffentlich vorgeführt, indem er sich in einem Wagen mit Frau und Kindern durch die Stadt fahren ließ und mit den Kindern, für alle sichtbar, „herumgealbert“ hat. Ein damals „schändlicher“ Vorgang. Kinder durften nie in ihrer Kind – Rolle in Erscheinung treten, denn sie waren nur „unfertige Wesen“ und daher ausschließlich Gegenstand der Abrichtung auf ihre zukünftige Erwachsenenrolle nach dem elterlichen Modell.

Ein anderes, spezifisch astrologisches Beispiel ist die damalige Definition des Mondes. In den martriarchalen Kulturen des vorderen Orients, wie zum Beispiel in Babylon oder Ägypten, taucht immer der Begriff der Empfänglichkeit auf, niemals aber der Sinngehalt von Fruchtbarkeit. Dieser letztere findet sich mit Sicherheit erst in der ( sehr patriarchalen ) Hochblüte der griechischen Kultur beim Mond. Fruchtbarkeit wird von den Babyloniern, ihrer Entsprechung gemäß, dem Saturn zugesprochen. Er ( oder sie ) ist die Urmutter, die fruchtbare Erde, die Stadt als Hort der Menschen usw. Es liegt ja auch im Sinn der Begriffe, dass Empfänglichkeit und Fruchtbarkeit zwei Dinge sind. Menschen an sich können empfänglich sein ( z. B. für die Liebe ), aber nur Frauen können daraus im materiellen Sinne fruchtbar werden. Und auch eine empfängliche Frau wird nicht zwangsläufig immer fruchtbar.

In den Begriffen Empfänglichkeit und Kind fand ich schließlich die ersten tauglichen Ansätze für eine Neuformulierung des Mondes. Es war Neumann, der mir „die Lichter aufsetzte“, denn seine Definitionen des Kindes ließen sich so zutreffend auf alle möglichen Mondstellungen im individuellen Horoskopen anwenden. Diese konsequente Umsetzung seiner Logik ergab vielfachen organischen Sinn. Wie ist der Bewusstseinszustand eines Kindes wirklich, wenn man die erwachsenen Projektionen wegnimmt?

Als Neugeborenes verfügt es zunächst nicht über einen brauchbaren Denkapparat, sondern nur über die Potenz ( Veranlagte Möglichkeit ) eines allerdings sehr lernwilligen Intellektes. Es hat aber etwas unvermittelbar Brauchbares, nämlich ein überwaches Sinnenerleben: Sensitivität ( Erregbarkeit ) und Empfänglichkeit, daher Beeindruckbarkeit. Es ist von Anbeginn seines Daseins überwältigt von den Sinneseindrücken des Berührtwerdens, der Gerüche und Farben und Töne, die von außen auf es einströmen, und von den körpersinnlichen Empfindungen in sich selbst beim Essen, Verdauen, Ausscheiden. Und es erfährt schon die Lust nach dem Angenehmen und die Angst vor dem Unangenehmen.

Es gibt seinen Empfindungen des Wohl- oder Missbehagens gegenüber der Umwelt unmissverständlichen Ausdruck. Hier setzen die Lernprozesse sehr nachhaltig ein. Es findet schnell heraus, wie man die Umwelt manipulieren und damit die Erlebnisse häufiger zum Wohligen hin beeinflussen kann. Hier haben wir den Bewusstseinszustand, den wir auch beim Erwachsenen noch in seiner Mondstellung vorfinden. Nur ist er hier unendlich viel differenzierter.

Die neue Deutung.

In seinem Mond ist jeder Mensch ein subjektiv empfindendes Wesen, dass sich selbst wahrnimmt, durch das, was ihm von der Umwelt her und durch seinen Körper geschieht. Als Mond urteile ich deshalb subjektiv nach angenehm und unangenehm, nach sympathisch und unsympathisch. Diese Urteile nähren sich aus Empfindungen und werden mir bewusst als Gefühle der Zu- und Abneigung, Liebe und Hass, Freude und Trauer, Lust und Schmerz. Man könnte als so definieren: Die ursächliche Fähigkeit des Mondes ist die Sensitivität und Empfänglichkeit, eine neugierige Empfindungsfähigkeit als Instrument der Lernfähigkeit. Die dem erwachsenen Menschen verfügbaren Fähigkeiten bestehen zur Hauptsache aus einer großen Anzahl aus diesem Instrument hervorgegangenen Bewusstseinsinhalten, die im Endeffekt irgendwann aus Erlebtem entstandene, subjektive Beurteilungen sind. Wir nennen sie Gefühle.

Die Gefühlswelt.

Diese so persönlichen Gefühle sind in einem gewissen Sinne unser Ein und Alles. Denn sie regeln für uns den Verkehr mit der Umwelt, unser gesamtes Kontakterleben. Sie erlauben mir vor allem, aus dem großen Angebot an Kontaktpersonen diejenigen auszulesen ( herauszufühlen ), die mir am wenigsten Beschwerden und am meisten Freude, Vergnügungen, positive Lebensqualität, Verständnis, Liebe bringen. Und so wie ich als Kleinstkind durch die Empfindungen angenehm – unangenehm erstmal mich selbst wahrgenommen habe, so bin ich als Erwachsener als Ich dieser Gefühlswelt zu Hause. In diesem Gefühl – Ich bin ich aber auch in meinem Selbstwertbewusstsein absolut von der Bestätigung durch meine Mitwelt abhängig. Das ist der Grund für die vielgeschmähten, aber unvermeidbaren Gemütsschwankungen.

An der Entstehung des Gefühls – Ich ist die Umwelt lebenslang zu einem hohen Anteil beteiligt – zuerst in der Kindheit und Jugend, die Eltern ( oder deren eventuelle Ersatz – Bezugspersonen ). Die Beziehung, die sie zu uns aufbauen, bestimmt die Richtung unserer Gefühlsentwicklung und daher unsere spätere Beziehungs- oder Kontaktfähigkeit im qualitativen wie im quantitativen Sinne. Wenn wir daher im Horoskop eines Erwachsenen die Mondstellung zu deuten versuchen, so werden wir dabei viele Spuren elterlichen Einwirkens vorfinden. Da die Mutter ( bzw. Ersatzperson ) normalerweise ab Geburt und in den ersten Lebensjahren den erstrangigen und direktesten Einfluss hat, versteht es ich auch, warum die Monddefinition zum Teil eine Mutterdefinition sein kann, aber nicht unbedingt sein muss.

Mutter.

Die alte Deutung „Mond entspricht Mutter“ ist nicht einfach falsch. Sie bleibt jedoch segmenthafter Abdruck des Mutter – Erlebens in der kindlich – beeindruckbaren Psyche. Dieser Eindruck ist von Fall zu Fall verschieden stark, je nach Intensität freudiger Erlebnisse und je nach drückenden Problemen, die von der persönlichen Mutter ausgingen.

Der Mond ist also nicht die leibliche Mutter selbst, sondern nur zum Teil eine Reflexion derselben, die Reflexion nämlich, die das Kind begierig als Strukturierung aufnimmt. Im selben Sinne muss der kindlich neutrale Mond aber auch väterliche „Abdrücke“ aufweisen können, wenn der Vater genügend stark in Erscheinung tritt. Im Horoskop leicht nachprüfbar ist der entsprechende Fall, wenn der Mond direkte Aspekte zur Sonne hat. Am deutlichsten kommt dies wohl bei Voll- oder Neumondstellungen vor, die immer einen starken, direkten väterlichen Einfluss anzeigen. Sie zeigen ebenso deutlich eine Vaterbindung und –abhängigkeit an wie die längst bekannten Mond – Saturn Konjunktionen und –Oppositionen einer Mutterbindung.

Saturn

Das Kind erlebt sich selbst im Mond. Es erlebt den Vater in der Sonnenstellung und die Mutter in der Saturnstellung! Die zentrale Funktion der Mutter ist die Ernährung, des Schutzes und der Belehrung über die Realitäten des Lebens. Diese Definitionen passen sehr gut zu den bis heute schon gültigen für Saturn, wenn wir von den „Übeltäter“ – Formulierungen absehen. Wenn dem oft das Argument entgegengehalten wird, „Ja wo bleiben da die mütterliche Zuneigung, Wärme und Zärtlichkeit?“, dann ist das ein eher emotionales Argument. Es entstammt einem Mutterbild, das den Frauen in der Vergangenheit in der schönfärberischen Übersteigerung einer muttergotteshaften Hingabe und Selbstaufopferung ihre untergeordnete und einseitige Rolle schmackhaft machen sollte. Wo diese Zuneigung ein bezeichnender Zug einer Mutter war, und das ist keineswegs überall der Fall, da geht sie auf ein eigenes Mondbedürfnis dieser Mutter, zum Beispiel nach zärtlichem Austausch, zurück. Dadurch erlebt das Kind auch den Mond der Mutter, nicht nur die sachlich und natürlich notwendige saturnische Mutterrolle.

Paradigmenwechsel.

Wir hatten in den Frühkulturen dieser Erde eine martriarchale Lebensform. Dann folgten je nach Kulturraum, zwei- bis dreitausend Jahre Patriarchat. Beides sind zwar notwendige Entwicklungsstufen der Menschheit gewesen, aber sie haben auch große Einseitigkeit und damit massive Härten für das jeweilige Gegengeschlecht zur Folge gehabt. Sie waren außerdem geprägt durch ein intolerantes, dualistisches Denken, in dem das stets nur auf Ordnung und Sicherheit ( Saturn ) oder Erfolg und Macht ( Sonne ) ausgerichteten Handeln die Menschlichkeit ( Mond ) jederzeit unterdrücken konnte. In der heutigen Zeit findet ein Paradigmenwechsel statt. In der Polarität von Vater und Mutter gewinnt der dritte Pol, der Mensch oder das Kind, immer mehr Bedeutung. Sei dies als verbindendes Element, als Liebe, Vernunft, Information oder die Bereitschaft zum Verhandeln.

Man spricht heute von einem Paradigmenwechsel als einer not-wendenden Voraussetzung für ein gedeihliches Fortkommen der Menschheit. Astrologisch gesehen hatten wir das saturnische und das sonnenhafte Paradigma. Wir müssen diese Einseitigkeit der Saturn – Sonne – Dualität wie auch den Irrtum der Sonne – Mond – Polarität überwinden. Die Lösung liegt mit Sicherheit in der Entwicklung eines Bewusstseins, das den richtig verstandenen Mond als ein drittes, vielleicht kindlich – naives, aber spontanes, neugieriges, organisches und integratives Erfahren und Erkennen einschließt. „Und wenn ihr nicht werdet wie die Kindlein….“
 
Auch die Astrologie entwickelt sich weiter...
Naja, das ist so eine Sache mit der Weiterentwicklung und dem Fortschritt. Nicht alles was neu ist, ist auch gleichzeitig besser - man kann Dinge auch "verschlimmbessern". Aber du hast ja deine persönliche Vorsicht dahingehend schon angedeutet.

Dieses Argument des Fortschritts geht aber an der eigentlichen Sache vorbei - zumindest hinsichtlich des Erkenntnisgegenstands der Geburtsastrologie, nämlich des Menschen. Es mag unbestreitbar sein, dass der Mensch heute ein viel größeres Wissen über die äußere, materielle Welt besitzt und der technische Fortschritt beweist das ja auch. Aber das Wissen und die Erkenntnisse über die letzten Fragen der Dinge, über das Woher und das Wohin, über die Seele an sich usw. sind auch heute noch nicht beantwortet. Es gibt viele Theorien, Richtungen und Schulen, die sich gegenseitig teilweise stark widersprechen - aber das gab es auch schon vor 2500 Jahren.

Und der Mensch hat sich seinem Wesen nach nicht verändert - uns bewegen heute noch die gleichen Fragen, Sorgen und Ängste wie die Menschen zur Zeit der Entsteheung der Geburtsastrologie. Wir wünschen uns, wie die Menschen vor 2000 Jahren, Liebe, Familie, Partnerschaft, ein finanzielles Auskommen, Frieden, Gesundheit usw. Und in uns schlummern noch die gleichen Monster wie eh und je: Krieg, Mord, Raub, Vergewaltigung, Missbrauch, Betrug, Folter, Versklavung usw. - das alles gibt es auch heute noch. Und nicht nur in Ländern der dritten Welt, wo das sogar zur Tagesordnung gehört.

Also frage ich mich: Was hat sich da so grundlegend geändert, das die vielen "Neuerungen" und "Weiterentwicklungen" innerhalb der Astrologie in ihrem inflationären Ausmaß rechtfertigen würde? Und ich kann mir auch schon die Antwort daruf geben.....

LG
Jogi
 
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