Es ist so wie Du sagst, es gibt nichts was dagegen spricht. Ansonsten würden wir nicht von einem Menschen sprechen. Jeder der das Gegenteil behauptet lügt oder ist keine Mensch.
Denk mal ne Sekunde nach, dass hiesse ja das jeder Mensch alles genau kalkuliert macht.
Klingt so als hättest Du eine gewaltige Fehleinschätzung Deiner Fähigkeiten um so einen geistigen Boden zu nähren.
Vielleicht möchten viel Menschen angestrengt immer nur etwas zu ihrem Vorteil tun und planen, aber die halte ich für debile Lebensfremde.
Die Komplezität des Lebens lässt normale Erdenbürger in frühester Kindheit erfahren, dass dieser Plan, nur an sich zu denken, im wirklichen Alltag ständig scheitert. Komischer Weise lernen schon die meisten Säuglinge sich mit dieser Erkenntnis ab zu finden und lenken dann auch für immer ein.
Da die meisten Vorgänge wenig mit bewußten Entscheidungen zu tun haben, die wir täglich erledigen, und deshalb oft nicht sehr sinnvoll sind, erkennt auch der Dümmste schnell, dass es mit den bewußteren Entscheidungen nicht so viel besser steht um ihre Sinnhaftigkeit.
Ein Mensch der andauernd nur auf seinen Vorteil bedacht wäre müsste ja also folglich auch alles nur zumindest im Grundgedanken sinnerfüllendes und bewußtes tun.
Wenn Computer Bewußtsein hätten könnte ich mir sowas bei ihenen am ehesten vorstellen.
Aber ich glaube, dass genau dann, eben weil sie ein Bewußtsein plötzlich haben, sie anfangen viel sinnenleerte Dinge mit aller Kraft voran treiben.
Grundsätzlich muss man eben wissen, dass das Leben sinnlos ist, und daran nicht in fatalistischer Weise verzweifeln, sondern erkenne, dass sich daran große neue Freiheiten anschliessen die das Leben erst überhaupt so richtig lebenswert machen und ein glücklichen Menschen
1.000 fach besser begünstigen als die andere Voraussage.
In dem Moment wird klar, dass man alles einfach probieren muss um heraus zu finden ob es einem zum Vorteil gereicht oder eben ganz und gar nicht.
Schlechte Erfahrungen will keiner machen...
Ich hingegen möchte alle schlechte Erfahrungen machen, weil ich mich so auf ein Weise kennen lernen kann, wie es mir das Leben sonst verwehren würde.
Niemand würde nun von einem Vorteil sprechen, wenn ich sage ich möchte gerne früh Krebs kriegen, weil ich einmal wirklich um mein Leben kämpfen möchte, egal ob ich gewinne oder verliere.
Also mit der Idee des Vorteils kommen wir da überhaupt nicht voran !!!
Wenn wir dagegen argumentieren, dass der Mensch darauf bedacht ist möglichst wenig wirkliche Langeweile in Einsamkeit zu verspüren, kommen wir an einn wirklich spannendes, modernes Phänomen unserer aktuellen Zeit.
Das ist ein lohnenswerter gedanklicher Ansatz, der uns auch Neues offenbaren könnte !
Dieser Diskussionsansatz ist einfach nur debil, wie nahezu alles andere über das hier so getattert wird, wahrscheinlich aus Langeweile und öfter auch aus Einsamkeit. ;o)
Aber die meisten Menschen lesen Bücher, weil sie sich bestätigt wissen wollen und nicht um wirklich Bahn brechend Neues zu erkennen, dass ihr Leben möglicher Weise vollkommen aus der vorgefertigten Spur werfen könnte.
Das wenige Neue muss für die meisten Menschen ab einem gewissen Alter vorher gut berechenbar bleiben um interessant genug zu sein.
Verunsicherungen werden normaler Weise als ungute Gefühle interpretiert und möglichst immer mehr vermieden im Leben,
bis man dann endlich tot ist bevor man gestorben ist.
Der Lebensmitteladen ist ein guter Gradmesser, in ihm finden wir so viel Neues neben alt Bewährten, wie es die Konklusion einer Gesellschaft wie der unserigen zulässt, die durch viele fremde Kulturen schon erstaunlich viele Einflüsse verarbeitet, die immer wieder neu sind.
Wer mal genau beobachtet wird feststellen, dass es sich der meist aber nur um kleinere Neuerungen des Geschmacks dreht und seltener mal um Tiefgreifende, weswegen die großen Konzerne zurecht ihre Lebensmittel einfach nur saisonal designen.
Einen Keks der kaum noch Zucker hat suche ich mein Leben lang vergeblich !