Der Mensch selbst löst sein Leid aus

Stephan schrieb:
Ich lese diese Glaubenssätze immer wieder, im Forum, fast wortwörtlich. In dieser Absolutheit formuliert sinds für mich leere Parolen, die der Prüfung durch die Realität selten standhalten. Derartig eindimensionales Kausalitätsdenken hat nicht viel zu tun mit der ungleich komplexeren Natur der Welt.
Spätestens, wenn wir mal jede unserer tagtäglichen Handlungen und Gedanken versuchen wollen, in diese schwarz-weiß-Schemata einzuordnen, wird's doch mehr als schwierig oder?

Ich laß mich da gern vom gegenteil überzeugen, aber bitte mal anhand praktischer, konkreter, nachvollziehbarer Alltagsbeispiele.

liebe Grüße
Stephan
Solange wir uns selbst nicht vollständig bewußt sind, können wir auch nicht in Harmonie mit unserer Umwelt leben.
Das wird Dir jeder Psychologe bestätigen.

Wie wir in den Wald hineinrufen, so hallt es heraus. Oder denkst Du dass deine Mitmenschen Dich noch lange tolerieren würden, wenn Du sie keines Blickes würdigen und sie schlecht behandeln würdest.
Ich denke das sollte klar sein.
Hier gilt ganz klar das, was die Inder Karma nennen. Ich bekomme das zurück, was in meine Mitmenschen investiere.

Natürlich gibt es nun viele die immer wieder behaupten, das sei falsch und die Menschen sind verstockt und Böse.
Ich behaupte aber etwas anderes.
In dem Moment in dem ich mich ändere, ändert sich auch meine Umgebung mit. Es ist nur beliebig schwierig, sich selbst wirklich zu ändern und immer auf eine verständnissvolle und liebevolle Art zu agieren.
Selbstverständlich gehört es dazu dass ich meine Prinzipien verteidige und da mag es zu Meinungsverschiedenheiten kommen. Dann kommt es darauf an wie gut oder schlecht ich mich in die Situation des Gegenüber einfühlen kann, wie gut ich den anderen Standpunkt verstehen kann um eine einvernehmliche Lösung finden zu können oder um erkennen zu können, dass eine Konfrontation hier keinen Sinn macht.

In wie weit man hier die eigene Persönlichkeit unbewußt einbringt und Fehler macht, weil man ungehalten oder verständnisslos reagiert, das mag jeder mit sich selbst ausmachen.

Ich sehe aber im Spiegel meiner Mitmenschen ein ganz elementares Mittel um mich selbst erkennen zu können. Meine Umwelt reagiert nicht grundlos auf diese oder die andere Weise. Das ist IMMER ein Grund um über sich selbst nachzudenken, vorallem wenn ich einiges nicht verstehen kann.

Diese Mechanismen zu durchschauen, darum geht es in unserem Leben.

Es geht nicht darum, wissen zu können warum die Welt so ist wie sie ist und warum es Leid gibt. An solchen Diskussionen beteilige ich mich nicht, da ich es nicht weis.

Aber ich glaube dass der Mensch für sich selbst verantwortlich ist und dass er diese Verantwortung in einer Welt trägt die kausal ist. Wo Ursache und Wirkung auf den Gesetz von Aktio=Reaktio beruht.

Dass dieses einfache Gesetz komplexe Verhältnisse zu schaffen in der Lage ist, das kann man am Kosmos sehen, wo wir die ganze Palette des materiellen Seins haben obwohl es im Wesentlichen diese enfachen Newtonschen Gesetze sind, die hier wirken.

Ich glaube aber, dass wir im Tod alle unsere Handlungen völlig ungeschminkt und objektiv sehen und dass diese Sicht im Tode dazü führt, dass sich in diesem Moment die unstillbare Sehnsucht in unsere Seele einbrennt,
ALLES WIEDER GUT ZU MACHEN,
was wir angerichtet haben. Darin sehe ich eine höhere Art der Motivation um wiedergeboren zu werden und ich glaube dass uns das im Leben oft nicht recht bewußt ist.
Auf diesen Gedanken kommt man jedenfalls wenn man sich mit Sterbeerfahrungen auseinandersetzt.
 
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