Muss nicht immer bedeuten, dass da der 50-jährige Langzeitarbeitslose trotz passender Ausbildung wirklich eine Chance auf den Job hat.
Ja, das mag sein. Aber im Allgemeinen bietet der Staat doch Arbeit und sei es in Form von 1--Jobs. Es ist doch besser, gemeinnützig und überhaupt aktiv zu sein als gar nicht, oder? Nichtstun über längere Zeiträume halte ich für verheerend und wenn man einmal bedenkt, dass sich auch der Langzeitarbeitslose durch solche einfachen Arbeitsaufgaben ein kleines Einkommen zu seinem Arbeitslosengeld dazu verdienen kann, dann ist das doch fantastisch und eventuell gleichzeitig eine Chance, sich im Rahmen dieser Beschäftigungen neu zu orientieren. Es sind immerhin Jobs, die jeder durchführen kann, selbst in höherem Alter und ohne gute schulisch-berufliche Qualifikation. Besser als staatlich entlohnte Arbeitsgelegenheiten finde ich immer noch die Idee, dass private Unternehmen - wie z. B. Reinigungsbetriebe - derartige Arbeitsangebote ausstellen, indem beispielsweise Berliner und Brandenburger Hotels ihre Wäscheberge nicht mehr ins billige Polen transportieren lassen, sondern Unternehmen finden, die zu geringen Lohntarifen hierzulande diese Arbeiten anbieten, deren Entlohnung dann zur Transferleistung hinzuaddiert wird. Ich fände das zumindest toll.
Willst du dann die Leute besteuern? Oder woher soll das Geld kommen?
Der Staat muss ein striktes Sparprogramm entwerfen und einhalten. Professor Kirchhof hat erste Schritte in die richtige Richtung gemacht mit der Veröffentlichung seines neuen Steuer-Modells für die BRD. 534 Steuerausnahmen, -vergünstigungen und -privilegien werden dabei gestrichen, so dass man allein auf dieser Basis die Einkommensteuersätze schon einmal drastisch absenken könnte. Wenn man nun noch eine rationale Subventionspolitik betriebe von Seiten des Staates, könnte man dabei nochmals Milliarden Euro sparen. Große Unternehmen hätten dann eine Unternehmessteuer von insgesamt 25% zu bezahlen, kleine und mittelständische würden nur noch mit 15% zum Einkommensteueraufkommen beitragen. Das ist zumindest auch das Steuer-Konzept der FDP.
Und freiwillig erhöhen die die Löhne auch nicht. Können sie gar nicht.
Wenn der Konkurrent weniger steuern zahlt, und gering entlohnt hat er trotzdem weiter einen Vorteil. Nichts gewonnen, ausser dass der Staat weniger Geld zur Verfügung hat. Und wenn dafür die Leute besteuert werden sinkt die Kaufkraft, für Luxusgüter (im weitesten Sinne) als erstes.
Aaaalso, ich weiß ja nicht, weshalb Unternehmer allzu oft als profitgeile, gierige Menschen hingestellt werden. Das entspricht in vielen(!) Fällen doch gar nicht der Realität, auch wenn es durchaus einzelne Ausnahmen geben mag, wie überall. Die meisten Unternehmer wollen keine Sklaventreiber sein und Niedriglöhne verteilen. Es geht darum, dass die meisten von ihnen nicht mehr zahlen KÖNNEN, aufgrund finanzieller Nöte, wobei die Unternehmenssteuersenkung Ausgleich schaffen würde. Die Kaufkraft vieler Menschen würde sich durch die nachfolgenden Lohnsteigerungen stabilisieren und damit die Nachfrage und die Gesamtsteuereinnahmen des Staaes.
Winston Churchill meinte zu diesem Thema: "
Manche halten den Unternehmer für einen räudigen Wolf, den man totschlagen müsse; andere meinen, er sei eine Kuh, die man ununterbrochen melken könne; nur wenige sehen in ihm ein Pferd, das den Karren zieht."
Wir sollten uns in dieser Hinsicht echt die Schweiz zum Idol nehmen, denn dort herrscht zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern ein Einklang, weil der harmonische Frieden des Arbeitsklimas sehr hochgeachtet wird. Vielleicht verfügen sie auch deshalb über eine so niedrige Arbeitslosenquote und eine stabile Wirtschaft?!
Man muss die gesamte steuerliche Situation sowohl für den Einzelnen als auch für Unternehmen wieder erträglich gestalten, desto weniger ziehen ins Ausland ab und das Geld bleibt in der BRD.