@erista: ok, sie ist geheimnisvoll, aber als schreckgespenst habe ich sie nicht empfunden, gegen das man zu felde ziehen müsste, im gegenteil.
http://de.wikipedia.org/wiki/Humbug schrieb:
Als Humbug wird laut Duden entweder etwas bezeichnet, das vorgibt, bedeutsam zu sein, tatsächlich aber nur Schwindel ist, oder es bezeichnet eine törichte und unsinnige Äußerung…
damit du nicht selbst in verdacht gerätst, eine törichte und unsinnige äusserung gemacht zu haben, sollte dein unbehagen genauer hinterfragt werden. was hat dich aufgebracht? ist es der astrologenspruch des tages aus der frühstückszeitung. ja, der nervt mich auch, zumal ich mich nicht als einer von zwölfen betrachte. aber dann liest man ihn nicht mehr und fragt, was kann es dann sein? vielleicht die suggestive deutung am abend, wenn einem von schwarzmalerischen astrologen zerstörerische plutotransite in die träume gehauen werden? ja, das ist alles nicht gut. aber es kann heute auch jeder astrologe werden, jeder.
da gibt es berechtigte kritik, die du meinen könntest. aber du müsstest konkreter werden, bitte.
dass „aspektierte“ geometrie in sprache transformierbar wäre, beschäftigt auch unsere künstliche intelligenz (die dann auch humbug wäre?) samt der hirnforschung über mentale strukturen! wenn man unsere historischen algorithmen nicht neu erfinden will, kann man der astrologie dankbar sein, die das wissen bewahrt. sie wird ihre renaissance haben, wenn man sie braucht. und inhaltlich über den wahrheitsgehalt (ihrer deutung) zu befinden, wäre eh so müssig, wie über die kopenhagener deutung (von 1924) zu urteilen, die in meinen augen humbug aber noch immer universitäre lehrmeinung ist. da könnte ich sehr konkret werden: wie die meisten astrologen versuchen auch sie unser universum noch immer kausal-determinär zu deuten und erschaffen dafür superpositionen im raum – anstatt sie als superpositionierte (= zielstrebige) individuen in ihrem eigenen (und deshalb relativen) zeitgefüge erforschen zu wollen. naturwissenschaftliche tabus, die der geist (noch?) nicht denken will?
und in der psychologischen deutung, heutzutage, naja, lass es mich im mainstream des noch nicht emanzipierten sanguinikers ausdrücken, der sich abgrenzend von phlegmatikern, melancholikern und cholerikern für einfach nur cool hält: auch in der differenzierung eines menschen waren wir bis vor hundert jahren schon weiter. heute unterscheiden wir nur uns selbst vor dem dummen bis bösen rest der welt. all jenes, das man heute nicht selbst ist, ein fall für den pathologen oder gleich grund zu den waffen zu greifen? dieses egozentrische mißverstehen begann in der aufklärung oder wurde von angelsachsen nur schlecht übersetzt in die welt getragen: dass alle (individuellen) menschen vor dem gesetz gleich(en rechts) sind, heißt keineswegs, dass alle gleich sind. wie sollten wir deines erachtens die individuelle vielfalt differenzieren (wenn schon nicht mehr kultivieren wollen). astrologen bewahren da etwas (ok, selten gut gemacht – aber sie bemühen sich um system, mehr als psychologen), das ich auch noch nicht so recht verstehe – und wäre deshalb gleich bereit, sie als humbug zu bezeichnen? das wird es doch auch nicht sein, oder?
bleibt noch unsere räumliche und zeitliche orientierung (hinter dem metaphorisieren) zu verstehen, das fundament der astrologie, es darf sogar bewundert werden (wenigstens von mathematikern, wie großkreise zu einheitskreisen und ereignisse zu winkelkoordinaten polarer systeme werden). ihre mechanische logik zu leugnen, wäre so fragwürdig wie das gps (= kreuzpeilung unter himmelskörpern) oder das kalenderwissen zu leugnen (kurze perihel- und lange aphelmonate). astrologie, synthese des kontinuums von raum und zeit, auf jeweils einen perspektiven punkt gebracht, ist von abstrakt bis konkret die historische vorstufe all unseres wissens samt unserer technologie. fazit, das kann es auch nicht sein, oder? was provoziert dich an ihr? dass der astrologen orientierung nicht von deinem meister kommt? dann wäre coca cola auch humbug. ist es so banal?