"Der Mann aus dem Eis" und die Götter

Servus @Wellenspiel!


Es ist doch seltsam, wie rasch der Mensch zur Stelle ist,
das auszublenden, was er für sein Weltbild nicht brauchen kann?
Gerne gibt er sich dem Glauben hin,
sein Körper ist vergänglich,
Staub zu Staub, und Asche zu Asche.
Aber seine Seele ist beständig und lebe ewiglich.

Dann taucht 1991 aber ein Körper auf, aus dem Eis, der das alles über den Haufen wirft.
Plötzlich ist diese Ausnahme da, zum Greifen nah, ein 5.000 Jahre alter Körper,
der beständiger ist als so manch ein Gedanke,
und womöglich mehrere seelische Generationen überdauert hat.


Eine andere Baustelle?
Wirklich nicht!


Wie glaubwürdig ist es den Vater aller Väter einer Religion zu kennen?
Oder an einer körperlosen Vision eines Menschen aus der Vergangenheit festzuhalten?
Ja, sollen die Toten ihre Toten begraben?
Sogar den Tod von Tiberius will man entfernt wahrgenommen haben, im parallelen Zeitraum.
Ein großer Prophet ist man gewesen …


Anderseits – ich mache es nun einfacher - aus der heutigen Perspektive:

Wer kann uns schnell sagen wie drollig damals die Frau von Ötzi aussah,
die ihren Mann zwar nicht gesucht und gefunden,
aber auf ihn gehofft, vertraut und um ihn getrauert hatte?

(Bei Sonnenschein und schlechtem Bergwetter.)




… und ein :eek:

-

Die heutige esoterische Perspektive lässt sogar das andere zu. Ein neues, zukünftiges Leben in der Vergangenheit. Das ist natürlich mit tiefstem und erbarmungslosen Gottvertrauen vollständigst abzulehnen. :D

Aber die Physik, ist sich dessen auch nicht mehr ganz sicher. (n)
 
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Die heutige esoterische Perspektive lässt sogar das andere zu.
Ein neues, zukünftiges Leben in der Vergangenheit.
Das ist natürlich mit tiefstem und erbarmungslosen Gottvertrauen vollständigst abzulehnen. :D

Aber die Physik, ist sich dessen auch nicht mehr ganz sicher. (n)


Schau.

Vom Standpunkt eines Pantheisten als der ich mich verstehe ist das gar kein Problem.
Da wird nicht nur Gott in jedem einzelnen Teil vermutet, sondern dessen ist man sich sicher.
Der Verlust der Nähe ist gar nicht möglich, sondern im besten Fall wird es immer mehr und mehr.
Unser menschliches Konkurrenzdenken ist dabei eine Nebenwirkung in der Zeit.
So lange noch die Sorge um das einzelne Mensch-Sein vorherrscht
und dieses Menschheit-Sein noch nicht erreicht worden ist.

Freilich dulde ich daneben jede dominante Form eines Gottglaubens,
nur Respekt dafür darf man von mir nicht verlangen, das wäre doch pervers ...


Im Übrigen bin ich der Meinung Ötzi ist damals in luftigen Höhen sterben gegangen.


... und ein :sneaky:

-
 
Schau.

Vom Standpunkt eines Pantheisten als der ich mich verstehe ist das gar kein Problem.
Da wird nicht nur Gott in jedem einzelnen Teil vermutet, sondern dessen ist man sich sicher.
Der Verlust der Nähe ist gar nicht möglich, sondern im besten Fall wird es immer mehr und mehr.
Unser menschliches Konkurrenzdenken ist dabei eine Nebenwirkung in der Zeit.
So lange noch die Sorge um das einzelne Mensch-Sein vorherrscht
und dieses Menschheit-Sein noch nicht erreicht worden ist.

Freilich dulde ich daneben jede dominante Form eines Gottglaubens,
nur Respekt dafür darf man von mir nicht verlangen, das wäre doch pervers ...


Im Übrigen bin ich der Meinung Ötzi ist damals in luftigen Höhen sterben gegangen.


... und ein :sneaky:

-

Jetzt weis ich auch nicht wo du hinspürst...
Wahrscheinlich war ich damals (noch) nicht. :)
 
Das lässt sich leicht feststellen.
Trägst Du heute ein Bärenfell, oder etwas ähnlich Praktisches?


... und ein :whistle:

-

Nein du bist kein Troll. Du hast doch etwas anderes im Sinn, als ob Ötzi nun an Götter glaubte oder nicht, ich verstehe noch nicht was du wissen willst.

Aber es passt zu meinen Gedanken eben drüben bei den Zauberern, vielleicht war Ötzis Welt noch nicht logisch und folgte Impulsen, und sah und spürte vielleicht mehr wir heute kennen. Eine gänzlich andere Art das Leben wahrzunehmen. ZBsp. wie Delfine, oder Fledermäuse, oder Eintagsfliegen...:)
 
Servus @Wellenspiel!


Es ist doch seltsam, wie rasch der Mensch zur Stelle ist,
das auszublenden, was er für sein Weltbild nicht brauchen kann?
Gerne gibt er sich dem Glauben hin,
sein Körper ist vergänglich,
Staub zu Staub, und Asche zu Asche.
Aber seine Seele ist beständig und lebe ewiglich.

Dann taucht 1991 aber ein Körper auf, aus dem Eis, der das alles über den Haufen wirft.
Plötzlich ist diese Ausnahme da, zum Greifen nah, ein 5.000 Jahre alter Körper,
der beständiger ist als so manch ein Gedanke,
und womöglich mehrere seelische Generationen überdauert hat.


Eine andere Baustelle?
Wirklich nicht!


Wie glaubwürdig ist es den Vater aller Väter einer Religion zu kennen?
Oder an einer körperlosen Vision eines Menschen aus der Vergangenheit festzuhalten?
Ja, sollen die Toten ihre Toten begraben?
Sogar den Tod von Tiberius will man entfernt wahrgenommen haben, im parallelen Zeitraum.
Ein großer Prophet ist man gewesen …


Anderseits – ich mache es nun einfacher - aus der heutigen Perspektive:

Wer kann uns schnell sagen wie drollig damals die Frau von Ötzi aussah,
die ihren Mann zwar nicht gesucht und gefunden,
aber auf ihn gehofft, vertraut und um ihn getrauert hatte?

(Bei Sonnenschein und schlechtem Bergwetter.)




… und ein :eek:

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Geht es ums Loslassen?
Beständig ist nix.
 
Geht es ums Loslassen?
Beständig ist nix.

Um loslassen kann es gar nicht gehen, denn wie Du richtig erklärt hast ist dann jede konstruktive Form vorbei.
Aus menschlicher Sicht.

Geht man aber von Gott als ein "geschlossenes System" aus,
dann findet in seiner Position als Gesamtheit lediglich eine Wandlung statt,
in der die Summe gleich bleibt,
egal wie klein oder groß diese Summe ist.

Der Mensch als ein Ebenbild Gottes ist daher ziemlich weit her geholt.

Ja, und dann ist Ötzi gekommen, mit seinem im Eis konservierten Körper,
um einige theologische Lehrsätze auf den Kopf zu stellen.
Da ist es nur recht und billig, wenn unsere menschlichen Heiligen keine Ahnung von ihm hatten.
Es ist doch viel besser den Gläubigen etwas über das "Jüngste Gericht" zu erzählen,
oder über den "Heiligen Geist" als Juniorpartner der Dreifaltigkeit.
Anstatt über die Haltbarkeit des menschlichen Körpers im Eis.

Unlängst in der Presse war zu lesen von: eingefrorenen Embryonen.
Ein ganz ähnliches Thema.
Eines davon wurde 24 Jahre, das andere 28 Jahre eingefroren.
Ursprünglich waren sie zueinander Geschwister.
Aber nach der Wiederverwendung und Befruchtung war daraus
ein Verhältnis Mutter und Tochter geworden.

Dagegen ist die Frage nach der Bekanntheit von Ötzi bei den ehrwürdigen Religionsgründern,
in den vergangenen 5.000 Jahren, fast harmlos ...


Ohhh, solche provozierende Konfrontationen mache ich gerne.
Um religiöse Dogmen auszuhebeln.



... und ein :weihna1

-
 
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Im Übrigen bin ich der Meinung Ötzi ist damals in luftigen Höhen sterben gegangen.
Hallo Teigabid,

im Jahr 1973 hatte ich einmal eine winterliche Bergtour in den Ötztaler Alpen auf den Similaun (ca. 3600 m) unternommen. Am ersten Tag waren wir mit den Skiern von Vent bis zur Similaunhütte aufgestiegen. Tja und da waren wir nichtsahnend nur wenige Hundert Meter an der späteren Fundstelle (1991) vorbeigekommen.

Nachdem ich dann 1991 von dem Fund Ötzis gehört hatte, dachte ich mir oft, dass es ein Leichtes gewesen wäre, den guten Ötzi auszubuddeln. Mich hat das dann natürlich sehr interessiert und hatte dann auch ein Buch zum Thema gekauft und mir so ziemlich jede Doku dazu angesehen.

Inzwischen hat man ja sehr viele Details aus seinen letzten Tagen herausgefunden. So fand man zum Beispiel zufällig bei einer Röntgen-Aufnahme eine Pfeilspitze in Ötzis Schulter. Dieser Pfeil hatte Ötzi so getroffen, dass er wohl schon nach wenigen Minuten tot gewesen sein muss.

Er hatte auch eine Handverletzung, die er sich aber schon einen Tag zuvor zugezogen hatte. So weiß man auch, dass er schon am Vortag in einer höheren Berglage gestiegen, aber dann wieder ins Tal zurückgekehrt war. Erst am folgenden Tag stieg er dann zum Tisenjoch am Similaun auf, wo er dann seinen Tod fand.

Ich denke also nicht, dass Ötzi zum Sterben zum Tisenjoch aufgestiegen war. Er dürfte eher auf Suche nach einem Kontrahenten gewesen sein, der ihn dann zwischen den Felsblöcken am Tisenjoch überraschte.

Du verstehst jetzt sicherlich, warum ich mich auf besondere Weise mit Ötzi verbunden fühle. :D



Merlin
 
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