Ich habe mich bereits an anderer Stelle über Dr. Flöttmann und seine extrem
konservative, m.E. reaktionäre Sicht auf die Welt geäußert.
Zitate von dieser unsäglichen WebSite
http://wilhelm-griesinger-institut.de/veroeffentlichungen/kinderwunsch.html:
Sie verbietet das typisch Weibliche in sich, nämlich die Fruchtbarkeit. Kinder ja, aber nicht jetzt. Der Kinderwunsch rückt in unverbindliche Ferne. Der Leistungswille der Frau läßt die Freude an Kindern in ihrer Seele vertrocknen. Ihre Fruchtbarkeit verkümmert. Die Pflanze der Liebe, das Kind, darbt und welkt in der Seele der Eltern. Leistungswahn, Reiselust, auch harmlose Geschlechtslust stoßen einzelne wie das Ganze in die freud- und kinderlose Leere. Kinderarmut ist Armut des Lebens."
Die Fruchtbarkeit als typisch weibliches Attribut hatten wir das nicht schon mal ? Fruchtbarkeit als Lebensinhalt
wann war das bloß???
"Frauen, die lernen, studieren und promovieren, verdrängen während dieser Zeit zumeist Gedanken an Kinder. Später müssen sie sich den Kinderwunsch mühsam erarbeiten, weil sie ihren Verstandesapparat überentwickelt haben. Erschwerend wirken hierbei Elternbindung, feministische Fehlsteuerung und das Streben nach Besitz."
Wäre es nicht so tragisch und diese Einstellung so folgenreich, könnte ich drüber lachen; ich denke aber gerade an den langen Kampf der Frauen um Zugang zu Bildungseinrichtungen und an die Mädchen in Afghanistan oder Pakistan - Flöttmann müsste sich über die Haltung in diesen Ländern eigentlich freuen - keine "verbildeten" Frauen, viele Kinder, mit einem Wort PARADIESISCH.
Du hast doch erst vor kurzer Zeit Abitur gemacht?! Was sagst Du zu dem Schwachsinn?
"Der lebendige Mensch will eine Familie haben, das Mutter- oder Vaterbild in sich entfalten. So ist es in den Genen und in der Seele des Menschen festgeschrieben.
Das ist in meinen Augen religiös unterfüttertes Hardlinerdenken mit pseudowissenschaftlicher Verbrämung! Würg!
Er wird von Menschen unterstützt, die sich ihrer eigenen Beziehungsstörung und Eisigkeit nicht bewußt sind. Hierzu zählen die Sozialversteher, die antiautoritären Achtundsechziger, die Grünen, die Feministen. Das Bild der Familie zerbröselt. Die Grünen-Politikerin Göring-Eckardt sagt: "Wir wollen weg von der Subvention der Ehen zu einer Subvention der Kinder" . In diesen Menschen besteht ein Ablehnungs- und Haßpotential gegen die Familie mit verdienendem Vater, hegender Mutter und Kindern."
Klare Feindbilder werden geschaffen (immer gut, wenn man weiß wer Schuld ist) und ein altvorderes, patriarchales Familienbild zementiert. So wenig Menschenkenntnis, so viel Verachtung...
"Wer seelenkundig ist, täglich mit den Problemen unseres Volkes zu tun hat, der stellt fest, daß viele Menschen einer tief sitzenden Infantilität unterliegen. Immer mehr Paare leben ohne Trauschein zusammen. Viele glauben nicht mehr an die traditionelle Familie. Heirat und Ehe werden geringgeachtet. Man sagt "meine Schwiegermutter" oder "mein Mann", obwohl man niemals verheiratet gewesen ist.
Die Vorstellung, dass innige Beziehungen (sowohl mit, als auch ohne Kinder) auch ohne Trauschein existieren können scheint Flöttmann in seiner eingeschränkten Sichtweise nicht zu kennen. Da macht er sich auch schon mal leichten Herzens verächtlich über Menschen, die einen anderen Lebensentwurf wählen, als den von ihm als richtig empfundenen.
Der Text auf der von verlinkten Seite schwankt zwischen trivial und bösartig, er glänzt mit Verachtung und Freudlosigkeit. Hier werden Feindbilder aufgebaut und dem eigenen, dem vermeintlich einzig richtigen Lebensweg frönenden Selbstbild, gehuldigt. Ganz nebenbei werden all jene, die diesem wahren Weg nicht folgen, verächtlich gemacht.
Das Ausmaß an Selbstgerechtigkeit ist erstaunlich. Was hier fehlt ist m.E. ein gerütteltes Maß an Selbstreflexion (von Menschenkenntnis ganz zu schweigen).
Ein derartig verächtliches, eingeschränktes, auf vermeintlich biologischen Tatsachen beruhendes Menschenbild gab es in Österreich und Deutschland schon mal
die Auswirkungen sind sattsam bekannt.
Was mich erschüttert ist der Umstand, ein so reaktionäres Menschenbild bei einer gebildeten jungen Frau wie Dir vorzufinden.