Kaputte Eltern, kaputte Kinder.
Kaputte kinder ist etwas heftig ausgedrückt, aber ich weiss, was du meinst. Ich bin eines dieser kinder aus einer kaputten ehe. Man könnte sagen, ich bin eines dieser geschädigten "nicht-scheidungs-kindern", da meine eltern sich erst sehr spät getrennt haben, als ich bereits selbst kinder hatte.
Ich habe schon in meinen kinderjahren eine schwere angststörung entwickelt, zu der ich wohl ohnehin geneigt habe, aber in meinem elternhaus war der boden für diese ängste zudem sehr fruchtbar gewesen.
Das schlimmste für mich war die lieblosigkeit zwischen meinen eltern zu erleben und immer dieses gefühl von unsicherheit in mir zu tragen, das sich bis ins erwachsenenleben hineinzog. Als kind hatte ich oft das gefühl, man würde mir den boden unter den füssen wegziehen, da meine eltern nie laut wurden, sondern nicht mehr miteinander sprachen, was für mich ungeheuer irritierend und verwirrend war.
Ja, ich bin für trennung und scheidung - und ja, es ist auf jedenfall besser für die kinder. Wegen der kinder zusammenzubleiben, bringt nichts. Liebe existiert und besteht aus sich selbst heraus, kinder sind (lediglich) eine bereichernde zugabe. Kinder brauchen eine liebevolle und zudem klare und sichere umgebung, wo aber auch die fetzen fliegen dürfen. Wichtig scheint mir im nächsten umfeld, dass sie vertrauen in sich und die welt entwickeln können.
Eine trennung, wo sie an
zwei orten diese klarheit und liebe bekommen ist besser, als
ein ort der ständigen verwirrung, unsicherheit und trauer.